Juni 2017

Die Rederei Heidelberg ist Deutschsprachiger Debattiermeister 2017

Meister 2017: Julius Steen, Peter Giertzuch, Sabrina Effenberger - © Dresden Debating Union

Meister 2017: Julius Steen, Peter Giertzuch, Sabrina Effenberger – © Dresden Debating Union

Bei der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft 2017 in Dresden konnte sich das Team Schönrederei (Julius Steen, Peter Giertzuch, Sabrina Effenberger) den Meistertitel sichern. Im Finale setzte sich das Team der Rederei e.V. aus Heidelberg in der Regierung gegen die Opposition Münster Martini (Johanna von EngelhardtPhilipp SchmidtkeChristoph Saß) durch. Das Finalthema ““Jeder ist seines Glückes Schmied”: Sollten wir aufhören zu glauben, dass Menschen für ihren Erfolg und Misserfolg größtenteils selbst verantwortlich sind?” setzte dabei den Trend der eher philosophischeren Finalthemen der DDM 2016 und der diesjährigen Regios fort. Als Fraktionsfreie Redner komplettierten der nach Tab beste Redner des Turniers Jakobus Jaspersen sowie die beiden punktbesten, nicht zu den Finalteams gehörenden Redner der Halbfinals Konrad Gütschow und Marc-Andre Schulz das Finale.

Das Finale - © Dresden Debating Union

Das Finale – © Dresden Debating Union

Wie bei Turnieren dieser Größenordnung üblich, gab es zwei Jurys. Die studentische Jury, bestehend aus den Chefjuroren Alexander Labinsky (Hauptjuror), Pegah Maham und Jule Biefeld (Präsidentin) sowie Nicolas FriebeBarbara Schunichtund Lennart Lokstein kürte den neuen deutschen Meister. Der Preis für die beste Finalrede wurde von der aus Eva Jähnigen(Dresdner Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunalwirtschaft), Ulrich Hagenloch(Präsident des Oberlandesgerichts Dresden), Jacqueline Schäfer (Verband deutscher Redenschreiber), Jens Fischer(Deutsche Debattiergesellschaft) und Eva-Maria Stange (Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst) bestehenden Ehrenjury verliehen und ging an Sabrina Effenberger, die Schlussrednerin der Heidelberger.

Mit den beiden Finalteams trafen im Finale auch die zwei Teams aufeinander, die nach den Vorrunden die Plätze 1 (Rederei) und 2 (Münster) im Teamranking belegt hatten. Während die Münsteraner sich im Halbfinale zum Thema “Sollten wir kommerzielle Werbung verbieten” gegen das Team der Berlin Debating Union mit dem Namen Burger Debating Union (Tobias Münch, Lara Tarbuk, Alexander Hans) durchsetzen konnten, stand bereits vor dem Halbfinale fest, dass die Rederei ein Finalteam stellen würde. Im internen Clubduell zwischen der Schönrederei und Bowties are cool (Jakobus Jaspersen, Anna MarkusRené Geci) konnten sich letztendlich die Veteranen auf der Oppositionsseite durchsetzen.

Das Video des Finales kann hier angesehen werden:

Drei Finalteilnehmer des letzten Jahres schafften es erneut bis ins Finale: Während Peter Giertzuch sich diesmal den Meistertitel sichern konnte, mussten sich sowohl sein damaliger Teampartner Jakobus Jaspersen als auch Vorjahressieger Konrad Gütschow mit der Fraktionsfreien Rednerbank zufrieden geben. Im Jurorenpanel befanden sich mit Pegah Maham und Vorjahressieger Lennart Lokstein zwei weitere Finalteilnehmer der DDM Heidelberg.

DDG-Nachwuchspreisträgerin 2017: Angélique Herrler - © Dresden Debating Union

DDG-Nachwuchspreisträgerin 2017: Angélique Herrler – © Dresden Debating Union

Am Vorabend des Finales gab es zudem eine weitere Gewinnerin: Das Debating Club Heidelberg Mitglied Angélique Herrler wurde zur DDG-Nachwuchspreisträgerin 2017 gewählt und tritt damit unter anderem in die Fußstapfen der ehemaligen VDCH-Präsidenten Philipp Stiel, Florian Umscheid, Tobias Kube und Jan Ehlert.

von Johannes Meiborg, Quelle:  http://www.achteminute.de/20170614/die-rederei-heidelberg-ist-deutschsprachiger-debattiermeister-2017/

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Rederei Heidelberg gewinnt die ZEIT DEBATTE Tübingen

 

Das Siegerteam, die beste Finalrednerin und die Ehrenjury - © Carolin Albers

Das Siegerteam, die beste Finalrednerin und die Ehrenjury – © Carolin Albers

Letztlich konnte es nur eines geben: Das Heidelberger Stadtderby im Finale der ZEIT DEBATTE Tübingen 2017 entschied das Team Uninformierte Uniformierte (Julius Steen, Jakobus Jaspersen, René Geci) der Rederei Heidelberg für sich. Als Opposition setzten sie sich gegen die Regierung Heidelberg Meta-Kätzchen (Benedikt Rennekamp, Angelique Herrler, Johannes Meiborg) vom DC Heidelberg/Bamberg in – laut Mitgliedern der Chefjury – “einer der besten Finaldebatten seit langem” durch.  Als Fraktionsfreie Redner komplettierten Christoph Saß (Münster), Tina Rudolph(Jena) und Elisa Schwarz (Konstanz) das Finale. Juriert wurde die Debatte zum Thema “Sollte die Strafhöhe in Gerichtsprozessen durch eine Software verbindlich festgelegt werden?” von Chefjuror Jan Ehlert (Hauptjuror), Jan-Gunther GosselkeJule BiefeldLennart LoksteinDaniil Pakhomenko und Erik Thierolf (Präsident). Die zwei Chefjuroren Alexander Hiller und Sabrina Effenberger waren aufgrund der jeweiligen Heidelberger Clubzugehörigkeit für das Finale gesperrt.

Elisa Schwarz erhielt für ihre Freie Rede auf Seiten der Opposition von der prominenten Ehrenjury, bestehend aus Muhterem Aras (Landtagspräsidentin Baden-Württemberg), Dr. Philipp B. Bocks (Geschäftsleitung Karl Schlecht Stiftung), Dr. Bernd Vilhauer (Geschäftsführer Weltethos-Institut der Universität Tübingen) und Thore Wojke(Vizepräsident Deutsche Debattiergesellschaft), den Ehrenpreis für die beste Finalrede.

Das Finale markierte nicht das erste Aufeinandertreffen der beiden Heidelberger Teams: Bereits in der letzten Vorrunde kam es zum ersten Städteduell, dort noch mit glücklicherem Ausgang für den Debating Club. Auf dem Weg ins Finale besiegte die Rederei als Opposition das Team OP.de (Elisa Schwarz, Anna-Maria Schmid, Tina Rudolph) aus Konstanz/Jena im ersten Halbfinale, während sich der Debating Club aus der Regierung knapp gegen Münster Martini (Johanna von Engelhardt, Philipp Schmidtke, Christoph Saß) durchsetzen konnte. Dabei verfolgten die beiden Halbfinals komplett unterschiedliche argumentatorische Ansätze: Ging es im ersten Halbfinale vor allem um die moralischen Implikationen des Themas “Ist die Existenz von Sanctuary Cities in den USA zu begrüßen?“, standen im zweiten Halbfinale die direkten Konsequenzen im Mittelpunkt.

Das von Sabine Wilke und Titian Gohl cheforganisierte Turnier bestach vor allem durch seine hohe Jurorenqualität: So war es möglich, dass die Halbfinals und das Finale mit komplett unterschiedlichen Juroren besetzt werden konnten. Aufgrund des guten Wetters konnte dieses Mal als Tübinger Highlight auch die Stocherkahnfahrt durchgeführt werden, die 2015 noch abgesagt werden musste.

Gleichzeitig markierte die letzte ZEIT DEBATTE der Saison 2016/2017 das Ende einer Ära: Der vierte Chefjuror Willy Witthaut beendete seine langjährige Redner- und Jurorenkarriere und wird sich aus der aktiven Debattierszene zurückziehen. Zu seinen größten Erfolgen zählte unter anderem die deutsche Vizemeisterschaft 2014 und die Chefjurierung der letztjährigen Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft.

 

Die Themen:

R1:Sollten sich Politiker im Wahlkampf zu einem bestimmten Verhalten im Amt rechtlich bindend verpflichten können?

R2: Definition: Unter einem “Deal” verstehen wir im Kontext der Debatte den Ausschluss sämtlicher Gerichtsverfahren (Zivil- und Strafverfahren). Er wird zwischen dem mutmaßlichen Täter und dem mutmaßlichen Opfer ausgehandelt und beinhaltet die Zahlung einer Geldsumme.

Sollen wir Deals bei Verfahren wegen sexueller Belästigung zulassen?

R3: Sollten NGOs Fortschritte in ihrem Bereich aktiv unterstützen, auch wenn diese weiterhin den eigenen Zielen und Idealen widersprechen?

Infotext:Beispiele dafür sind: PETA setzt sich für humanere Formen des Kükenschredderns ein oder unterstützt Regierungen, Walfang zu regulieren. Amnesty unterstützt Regime, Ehebruch milder zu bestrafen (auch wenn weiterhin Ehebruch unter Strafe steht), ICBL akzeptiert einen Vertrag zur Ächtung von Landminen, der die innerkoreanische Grenze als Ausnahme zulässt, etc.

R4:Infotext: Firmen, wie Ambrosia Labs, haben sich darauf spezialisiert, Muttermilch von Müttern in Entwicklungsländern (z.B. Kambodscha oder Bangladesch) anzukaufen und diese dann in westlichen Industrienationen weiterzuverkaufen. Durch den Verkauf dieser Muttermilch verdienen die Frauen bis zu 12 US$ pro Tag, je nach Menge der verkauften Milch (der Preis ist etwa 1,80 US$/100ml). Das Durchschnittseinkommen liegt in Kambodscha etwa bei 1100 US$/Jahr.

Sollte der kommerzielle Handel mit Muttermilch verboten werden?

R5: Sollte die Weltwirtschaft wieder stärker regionalisiert werden?

R6: Sollte das Privatleben von Politiker*innen Teil des öffentlichen Diskurses sein?

HF: Infotext:Sanctuary Cities bezeichnen Städte in den USA, die sich in Fragen illegaler Einwanderung Anweisungen von Bundesbehörden oder Bundesrecht widersetzen. Dabei ermöglichen Sanctuary Cities illegalen Immigranten, das Gesundheits- und Bildungssystem zu nutzen, sowie einer Arbeit nachzugehen, ohne mit einer Abschiebung durch Behörden der Stadt rechnen zu müssen. Die gängigste Form dabei ist, dass Beamten angewiesen werden, nicht nach dem Aufenthaltsstatus der jeweiligen Person zu fragen. Es gibt ca. 80 Sanctuary Cities in den USA, darunter viele in Kalifornien, die sich oftmals an Grenzgebieten zu anderen Staaten befinden. Die Behörden von Sanctuary Cities selbst verweigern Bundesbehörden die Auskunft oder widersetzen sich Anweisungen und Gesetzen, um das System in der Stadt aufrecht zu erhalten.

Ist die Existenz von Sanctuary Cities in den USA zu begrüßen?

F: Infotext: Seit einigen Jahren existiert Software, die Gerichte bei der Strafzumessung unterstützen soll. Sie kann dazu Informationen nutzen, die sich sowohl auf die Tat beziehen (z. B. Vorgehen bei und Verhalten unmittelbar nach ihrer Begehung) als auch auf den Täter (z. B. Vorstrafen und Rückfallwahrscheinlichkeit). Der Code zu dieser Software ist geheim.

Sollte die Strafhöhe in Gerichtsprozessen durch eine Software verbindlich festgelegt werden?

Von Johannes Meiborg, Quelle: http://www.achteminute.de/20170601/rederei-heidelberg-gewinnt-die-zeit-debatte-tuebingen/

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