Die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft 2025 fand vom 6. bis 9. Juni in Berlin statt. Ausgerichtet wurde das größte Turnier der Saison von der Berlin Debating Union. Mehr als 100 Teilnehmende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum debattierten in sieben Vorrunden, den KO-Runden und einem hochklassigen Finale um den Meistertitel.
Das Finale
Im Finale setzte sich das Team des Debattierclubs Johannes Gutenberg Mainz, bestehend aus Konstantin Krüger, Alena Haub und Amelie Egger, in der Rolle der Regierung durch. In der Opposition stand das Team des Debattierclubs Hamburg mit Brian Ortmann, Maximilian Meybauer und Dario Werner. Das Thema der Debatte lautete: Sollte die EU bei KI-Regulierung nach dem Risikoprinzip anstatt dem Vorsorgeprinzip vorgehen?
Ergänzt wurde die Finaldebatte durch fraktionsfreie Redebeiträge von Susanna Wirthgen, Barbara Neuwirth und Robert Wiebalck. Die Finaljury bestand aus Liam Urban (Hauptjuror), C. v. E., Jan-Gunther Gosselke, Johanna Williams und Anne Wessig.
Die beste Finalrede wurde von der Ehrenjury an Konstantin Krüger verliehen. Die Ehrenjury setzte sich zusammen aus dem Bundestagsabgeordneten Ferat Koçak (MdB, Die Linke), Isabelle Fischer (Sprecherin der CDU Deutschland und ehemalige Debattiererin), Andrea Gau (Trainerin und Vertreterin der Deutschen Debattiergesellschaft) und Prof. Dr. Detlev Ganten (Medizinprofessor). Die Schirmherrschaft über die Meisterschaft übernahm Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts a.D.
Auszeichnungen
Für herausragende Jurierleistungen wurden Liam Urban, Anne Wessig und Zoé Sandle ausgezeichnet. Der Nachwuchsjurierpreis ging an Julia Peris.
Der Preis für die beste Redeleistung in der Kategorie „Deutsch als Fremdsprache“ wurde Roberto Cadena vom Debattierclub Aachen verliehen.
Organisation
Das Turnier wurde von der Berlin Debating Union organisiert. Hauptverantwortlich für die Durchführung waren Karlin Tabbara und Agatha Konopka. Besonders hervorgehoben wurde das Engagement von Manuel Englert, der die Organisation während der Turniertage intensiv unterstützte.
Die sportliche Leitung übernahm die Chefjury, bestehend aus Anne Uder, Sven Bake und Jonas Reichert. Das Tabteam bildeten Jannis Limperg und Josef Hoppe, für die Auswertung des Feedbacks waren Btissam Boulakhrif und Georg Maxton zuständig.
Themen
Die Debatten der Vorrunden und KO-Runden behandelten eine breite Palette gesellschaftlicher, politischer und ethischer Fragestellungen. Darunter waren:
- Wäre es 1990 wünschenswert gewesen, eine neue Verfassung für Deutschland zu erarbeiten?
- Schadet „men are trash“-Feminismus mehr als er nützt?
- Sollten wir die Buchpreisbindung abschaffen?
- Ist die zunehmende Verbreitung von Therapy Speak zu bereuen?
- Sollte Äthiopien 1995 ein föderales Bildungssystem einführen?
- Sollten Strafverfahren nach dem eingeschränkten Unmittelbarkeitsprinzip geführt werden?
- Ist die Produktion von Kunst durch KI gesellschaftlich problematisch?
Fazit
Mit dem Titelgewinn für Mainz endete ein inhaltlich starkes und organisatorisch hervorragend umgesetztes Turnier. Die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft 2025 zeigte erneut die argumentative Tiefe, thematische Vielfalt und hohe Qualität des Hochschuldebattierens im deutschsprachigen Raum.