VDCH

INHALT

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

2. MITGLIEDERWERBUNG/-BINDUNG

2.1 Werbephase

Das Wichtigste in Kürze

Fragen zum Thema: vorstand@vdch.de
Anregungen und Kritik zum Artikel: wissenssicherung@vdch.de

  • Nutzt insbesondere die Anfangsphasen der Semester, um neue Mitglieder zu werben.
  • Greift auf verschiedene Medien zurück: klassische Flyer und Plakate, Banner, Mensa-Screens, Facebook-Veranstaltungen.
  • Nutzt verschiedene Kanäle: Werbung direkt im Hörsaal, auf Erstimessen, über die Pressestelle der Universität.
  • Seid kreativ! Insbesondere Neustudierende werden häufig mit Angeboten zu Semesterbeginn überladen.

Werbung für den Debattierclub ist wichtig – schließlich braucht ihr Nachwuchs! Hier erfahrt ihr, welche generellen und konkreten Maßnahmen ihr treffen könnt, um euren Debattierclub und speziell die Einstiegsveranstaltungen an eurer Uni bekannt zu machen.

2.1.1 Passive, laufende Werbung

Kommunikationskanäle

Wenn ihr als Debattierclub auf Facebook oder Instagram vertreten seid, gibt es verschiedene Kanäle, die ihr benutzen könnt. Eure Social-Media Seiten sollten von wenigen Mitgliedern betreut werden, sonst droht Verantwortungsdiffusion. Beim Inhalt der Seite kann nicht genug betont werden, wie wichtig Bilder sind. Die Facebook-Statistik zeigt, dass die Reichweite und Anzahl der Klicks drastisch zunehmen, wenn Bilder auf der Seite gepostet werden. Habt also auf jeden Fall ein aussagekräftiges Titelbild! Außerdem solltet ihr versuchen, bei euren Posts Bilder einzubinden. Hierzu könnt ihr zum Beispiel eine besondere Debatte (Grilldebatte, Showdebatte) oder ein besonderes Ereignis (Turniergewinn oder -teilnahme) fotografieren. Aber auch euer Werbungsstand kann als Motiv herhalten. Neben Posts lohnt es sich bei Instagram Stories zu erstellen und so über das Clubleben zu informieren.

Weitere sinnvolle Inhalte eurer Posts sind Turnierinfos (könnt ihr per Smartphone direkt vom Turnier schicken) und Turnierberichte (meist auf der clubeigenen Homepage, aber damit es auch jemand liest, kann man ruhig auf Facebook darauf hinweisen). Nicht ganz so gut kommt das Posten des Debattenthemas und -siegers an, doch wenn ihr sonst nichts zu schreiben habt, macht auch dies. Wichtig ist, dass auf der Seite regelmäßig etwas erscheint. Wenn ihr ein größeres Event (meist die Showdebatten) plant, könnt ihr 1-2 Wochen vorher eine Facebook-Veranstaltung oder einen Instagrampost erstellen. Dies kann man von der Seite aus tun (muss also nicht über einen privaten Account laufen). Zu dieser Veranstaltung könnt ihr ruhig alle Leute einladen, die ihr kennt – nicht die Uni und Fachschaftsräte vergessen! Mit „Likes“ könnt ihr es so ähnlich handhaben: Ladet einfach alle Debattierenden und möglichst auch studentische Organisationen der Uni (andere Clubs, FasRa etc) ein. Das sorgt für einen gewissen Bekanntheitsgrad und kann helfen, Mundpropaganda zu erleichtern.

Eine Homepage einzurichten ist etwas mehr Aufwand, als eine Seite auf Social Media Kanälen zu erstellen, kann sich aber durchaus lohnen. Hier habt ihr endlose Möglichkeiten, interessierte Besucher über euch, das Debattieren und eure Veranstaltungen zu informieren! Außerdem wirkt eine eigene Homepage mit eigener Domain (www.debattierclubbeispielstadt.de statt www.debattierclubbeispielstadt. meinegratisdomain24.org) und – damit einhergehend – eigener E-Mailadresse ausgesprochen professionell, was euch z.B. auch bei Sponsoren oder der Universität höhere Erfolgschancen für eure Anliegen ermöglichen kann. Zudem könnt ihr auf eurer Homepage wahlweise noch einen Terminkalender veröffentlichen, regelmäßig Turnierberichte veröffentlichen, Bildergalerien zeigen etc. Mit kostenlosen Masken wie WordPress lässt sich eine Homepage außerdem recht einfach bzw. selbsterklärend verwalten, wenn sie erst einmal eingerichtet ist. Bei der Einrichtung könnt ihr entweder kompetente Clubmitglieder um Hilfe bitten oder z.B. den VDCH nach geeigneten Leuten fragen. Eine Domain und Webspace gibt es z.B. für 12€/Jahr bei www.web-service4u.de.

Der Eintrag in das Hochschulsportverzeichnis ist meist mit ein oder zwei Anrufen und einer E-Mail verbunden. „Debattieren“ – an manchen Unis muss man einen Kniff machen und es „Wortsport“ nennen – wirkt in der Liste des Hochschulsports exotisch und weckt Neugier. Es ist also eine Maßnahme, die mit wenig Aufwand verbunden ist, aber einen gewissen Wiedererkennungswert erzeugt. Tatsächlich finden auf diese Weise regelmäßig Leute den Weg in den Debattierclub. Außerdem bedenkenswert, wenn bis dato auch noch nicht in die Tat umgesetzt: Beim Hochschulsport gibt es viele Mannschaften, die regelmäßig zu Turnieren fahren. Unter Umständen stellt eure Uni diesen Teams dafür Busse zur Verfügung und eventuell könntet auch ihr von diesem Angebot profitieren. Eine -EMail oder ein Anruf, sobald ihr im Verzeichnis eingetragen seid, kann jedenfalls nicht schaden.

 

Mundpropaganda

Während Mundpropaganda natürlich sehr effektiv ist, kann man sie schlecht allein als Vorstand betreiben. Alles, was ihr dafür tun könnt, ist eure Mitglieder einzuladen, Freunde mitzubringen oder Fremde zum Zuschauen einzuladen. Was ihr aber immer tun könnt und solltet, ist eine Atmosphäre zu schaffen, die eure Mitglieder dazu bringt, von sich aus Freunde mitzubringen.

 

2.1.2 Aktive Werbung zu Semesterbeginn

Strategie und Planung

Plakate, Flyer etc.

Flyer und Plakate sind eine eher aufwändige, aber erfahrungsgemäß effektive Methode, um Neumitglieder für den Verein zu werben. Daneben empfehlen sich die Flyer auch für andere Werbemaßnahmen wie Werbung in Vorlesungen und auf Hochschulmessen (siehe nachfolgende Abschnitte). Das Flyern ist nicht bloß zur Erstiwerbung sinnvoll und kann auch unter dem Semester gemacht werden, empfiehlt sich aber natürlich zu Semesterbeginn besonders.

Beim Gestalten von Plakaten und Flyern kann im Grad der Professionalität und investierten Arbeit variiert werden. Einfache Flyer lassen sich z.B. mit Microsoft Word oder PowerPoint erstellen; professioneller und nicht allzu schwer erlernbar wären Programme wie InDesign oder die kostenlose Alternative Scribus (www.scribus.net). Einige Druckanbieter verlangen bestimmte Schnittvorlagen, Farbräume und Dateiformate für den Druck – dafür braucht ihr dann in jedem Fall professionelle Software. In jedem Fall gilt für die Gestaltung: So simpel wie möglich, so ansprechend wie möglich, so viel Information wie nötig. Da es an Universitäten von Flyern meist nur so wimmelt, ist das Wichtigste, dass eure Flyer überhaupt bemerkt und angesehen werden. Dabei schreckt viel Text vor allem auf der Vorderseite ab! Als Inhalt genügt bei Flyern meist eine kurze Information darüber, wer ihr seid (denkt dran, dass sich Außenstehende unter „Debattieren“ wenig vorstellen können), wann/wo ihr euch wo trefft und warum man euch besuchen sollte. Auch die Adressen eurer Facebookseite (z.B. als QR-Code) oder Homepage schaden sicher nicht. Wenn ihr eine Rückseite habt, können alle notwendigen Informationen außer eurem Namen auch dorthin sowie stichpunktartige Information, was ihr Cooles bietet („Debattiere spannende Themen!“, „Lerne ein souveränes Auftreten!“ etc.; sogenannte „Call to Actions“). Auf allen Flyern, egal wie professionell, muss irgendwo der Verantwortliche im Sinne des Presserechts und eine Kontaktmöglichkeit stehen. Das ist z.B. in 4mm Größe am Rand: „V.i.S.d.P.: Mara Mustermann, mara.mustermann@musterdebattierclub.de“. Einige Hochschulinstitutionen schreiben dies auch explizit vor, wenn ihr dort Flyer austeilen möchtet.

Beim Drucken gilt: Flyer und Plakate herzustellen kostet natürlich Geld. Je nachdem, was ihr ausgeben möchtet, gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten. Am günstigsten ist es, auf normale A4-Seiten schwarz-weißer Flyer (2-4 pro Seite; A6 und A5 sind die gängigen Flyerformate) zu kopieren und selbst auseinanderzuschneiden sowie A3-Plakate zu drucken. In einem Copyshop oder an den Universitätskopierern geht das meist problemlos. Das sollte aber eher nur eine Notlösung sein, weil beides wenig professionell aussieht. Wenn ihr hochwertigere Plakate möchtet, bestellt in einem Copyshop mindestens A2, wenn nicht sogar noch größere Formate (nur so werden die Plakate aus Entfernung gesehen). Wenn ihr hochwertigere Flyer möchtet, empfiehlt ein Online-Druckanbieter (z.B. www.flyeralarm.de) zur Bestellung. Hierbei ist insbesondere auf Farbdruck und eine gute Papierstärke zu achten. Achtung: Druckanbieter ködern gerne mit großen Mengenrabatten, aber bestellt trotzdem nur so viele Flyer, wie ihr auch verteilen könnt (sammelt Erfahrungen der vergangenen Jahre); ansonsten erzeugt ihr kiloweise Papiermüll.

Beim Verteilen und Aufhängen gilt:  Flyer können auf der Straße oder in der Universität verteilt oder in Universitätsgebäuden ausgelegt werden. Wichtig: Informiert euch im Voraus, ob und bei wem ihr das genehmigen lassen müsst! Ist eine Universitätsstelle dort nicht besonders tolerant (z.B. die Mensa), dann ist es nicht klug, sich diese zum Feind zu machen, da ihr gewiss später einmal für irgendein Event Räume oder z.B. Mensaessen bei einem Turnier haben möchtet. Ggf. droht euch auch rechtlicher Ärger. Orte, an denen (mit Erlaubnis) sinnvoll geflyert werden kann, wären der Eingangsbereich der Universitätsbibliothek, die Mensa zur Mittagszeit, schwarze Bretter und Sekretariate. Besonders sinnvoll ist es, Flyer in Hörsälen auf die Pulte zu legen, da die Studierenden hier vor der Vorlesung meist ein paar Minuten verbringen und dann nichts Besseres zu tun haben, als eure Flyer zu lesen. Eine weitere Möglichkeit ist das Einwerfen von Flyern in die Briefkästen von Wohnheimen. Wenn es gut läuft und er euch mag, könnt ihr auch dem AStA einige Flyer geben, damit er sie in die Ersti-Tüten packt. Bei manchen Unis sind die Fachschaften für die Orientierungsphasen zuständig. Wenn ihr denen eine E-Mail schreibt und anbietet, im Gegenzug beim Packen der Ersti-Tüten zu helfen, werden sie sich über die Hilfe freuen. Manchmal veranstalten Fachschaften in der Orientierungsphase auch Infoveranstaltungen zu ehrenamtlichem Engagement, auch hier schadet es nicht, nachzufragen. Plakate sollten an allen möglichen Stellen der Universitäten aufgehängt werden (Achtung: an einigen Unis braucht man hierfür eine Genehmigung!). Auch solltet ihr regelmäßig überprüfen, ob eure Plakate noch hängen, ggf. neue aufhängen und nach der Veranstaltung im Zweifel auch Plakate abhängen. Wenn sich mal euer Raum ändert, wollt ihr keine alten Plakate rumhängen haben, die Verwirrung stiften.

 

Vorlesungswerbung

Vorlesungen, besonders Einführungsvorlesungen, sind eine gute Möglichkeit, große Mengen an aufmerksamen Studierenden auf den Debattierclub aufmerksam zu machen und ihnen auch direkt ein Bild von euch zu präsentieren. Die Vorbereitungen dafür sollten optimalerweise einen Monat vor Vorlesungsbeginn bereits gestartet werden.

Vorbereitungen

Informationsbeschaffung

An Universitäten gibt es meist unzählige Vorlesungen und ihr müsst überlegen, welche ihr besuchen und dort werben möchtet. Zunächst einmal müsst ihr also recherchieren, für wie viele Vorlesungen ihr Leute zur Verfügung habt und dann, welche Vorlesungen am wichtigsten sind. Insgesamt hat sich über die Jahre herausgestellt, dass einige Studiengänge scheinbar eine größere Anzahl debattieraffiner Leute anziehen als andere. Das sind insbesondere Jura, Wirtschaftswissenschaft und Politikwissenschaft. An einigen Universitäten gibt es außerdem kleinere Spezialstudiengänge, die noch affiner sein könnten, z.B. Allgemeine Rhetorik in Tübingen. Nach den besonders affinen Studiengängen empfehlen sich große Studiengänge, da ihr dort mit einer Vorlesung mehr Zuhörer erreicht. Solltet ihr dann immer noch Kapazitäten haben, könnt ihr natürlich nahezu endlos weitere Studiengänge und Vorlesungen besuchen.

Sobald ihr eine Liste erstellt habt, welche Studiengänge ihr besuchen möchtet, müsst ihr herausfinden, was bei diesen jeweils die geeignetste Veranstaltung zur Vorstellung ist, wann diese stattfindet, wer der zuständige Dozent/die zuständige Dozentin ist sowie die entsprechenden Kontaktdaten. Meist gibt es ein elektronisches Veranstaltungsverzeichnis, das öffentlich zugänglich ist und euch mit ein wenig Sucharbeit die nötigen Informationen liefert. Ansonsten hilft ein Anruf beim jeweiligen Sekretariat.

Außerdem wichtig: Wenn ihr in den Vorlesungen Flyer austeilen möchtet (was sinnvoll ist), solltet ihr diese rechtzeitig beschaffen. Mehr Infos zu Flyern gibt es weiter oben.

Dozent:innen kontaktieren

Häufig reicht es aus, Dozent:innen kurz vor der Vorlesung zu fragen, ob man am Anfang der Vorlesung den Debattierclub kurz vorstellen kann. Wenn ihr sichergehen wollt, solltet ihr die Dozent:innen zwei Wochen vorher per E-Mail anschreiben – zu dem Zeitpunkt planen sie normalerweise schon ihre Veranstaltungen, haben aber noch genug Flexibilität, um euch in die erste oder zweite Sitzung einzubauen. Die E-Mail sollte höflich und vor allem kurz formuliert sein und schnell auf den Punkt kommen, z.B.:

„Sehr geehrter Prof. Dr. Musterlich, der Musterdebattierclub e.V. möchte Sie um Ihre Erlaubnis bitten, sich kurz in Ihrer Einführungsvorlesung am 14.10. vorstellen zu dürfen. Wir treffen uns ein- bis zweimal die Woche um tagesaktuelle Themen aus Politik, Kultur und Wirtschaft zu debattieren – dabei halten die Studierenden auf zugelosten Positionen Reden zum Thema und lernen darüber ein selbstbewusstes Auftreten, rhetorische Fähigkeiten und kritisches Denken. Für eine Vorstellungsmöglichkeit wären wir sehr dankbar, optimal wären für uns fünf Minuten zu Beginn der Veranstaltung. Bitte teilen Sie uns mit, ob dies in irgendeiner Form möglich wäre. Mit freundlichen Grüßen, Mara Mustermann“.

Die Antworten werden bestätigt und in einer Art Stundenplan zusammengestellt, wann ihr wo sein solltet. Seid immer mindestens 10 Minuten vor der vereinbarten Zeit da. Die Antworttendenzen der Dozent:innen allgemein können für das nächste Jahr außerdem in einer Datei gesammelt werden, um im Zweifelsfall zu wissen, welche auch für andere Veranstaltungen vermutlich als Fürsprecher:innen oder Teilnehmende gewonnen werden könnten. Versucht nach Möglichkeit, euch zu Beginn (nicht vor Beginn!) der Vorlesungen vorstellen zu dürfen – wenn euch die Lehrperson das Wort gibt, sind alle aufmerksam. Notfalls geht natürlich auch der Schluss, das ist jedoch nicht optimal, da die meisten Studierenden dann bereits zusammenpacken, unruhig sind oder gehen.

Clubmitglieder ins Boot holen

Eine Woche bevor ihr in die Vorlesung gehen möchtet, solltet ihr dafür die jeweiligen Teams zusammengestellt haben. Nehmt nach Möglichkeit eure sympathischsten und besten Rednerinnen und Redner und wenn möglich auch jeweils zwei Frauen und einen Mann pro Vorlesung, da erfahrungsgemäß gerade Erstsemesterinnen oft dorthin gehen, wo sie Vorbilder sehen. Setzt bei der Vorstellung auf eure rhetorischen Fähigkeiten – erzählt nicht zu viel, beschreibt aber kurz und ehrlich, was man beim Debattieren macht. Wenn ihr spezielle Ersti-Veranstaltungen habt, weist unbedingt auch auf diese hin und ladet die Leute ein. Turniere sind für die meisten Erstis ehe sie debattieren noch nicht interessant, erwähnt diese nur am Rande – reden lernen hingegen ist meist ein interessanter Aspekt. Außerdem ist es natürlich sinnvoll, dabei Flyer auszuteilen.

Für die Werbung in Vorlesungen gibt es zwei grundlegende Strategien, die „klassische Werbung“ und die „Guerilla-Werbung“.

Klassische Vorlesungswerbung

Was kann/ sollte man hier sagen?

1) Begrüßungsworte

2) Was ist Debattieren?

3) Warum ist Debattieren interessant?

  • kritische Beleuchtung vieler aktueller und gesellschaftlich relevanter Themen
  • Training von souveränem Auftreten, rhetorischen Fähigkeiten und Argumentationstechniken
  • wichtig für Seminare, Präsentationen usw.
  • Kommunikation als Schlüsselkompetenz herausstellen
  • Studiengangspezifische Vorteile nennen (z.B. Prozessanwalt für Jura)
  • Spaß, viele neue nette Leute

4) Infos: Wann, Wie, Wo findet das Ganze statt?

5) Verabschiedung

Hier einige Ansatzpunkte, wie man bestimmte Studienfächer ködern kann:

Psychologie: Es gibt etliche Referate im Verlauf des Studiums, Problemanalyse und Argumentationstechniken beim Debattieren sind Gesprächstechniken von Therapeuten sehr ähnlich. Jura: In der Rechtswissenschaft geht es um nichts anderes als um das Argumentieren und Auslegen von Fällen.

Politik: Sprecht die Themen beim Debattieren an, die meist politisch sind und die Studierenden interessieren könnten: Kann Krieg gerecht sein? Sind stabile Diktaturen besser als unsichere Demokratien?

BWL/VWL: Sprecht über Karriereoptimierung. „Beim Debattieren lernt ihr euch bestmöglich zu präsentieren und für eure Position zu werben. Das ist z.B. extrem hilfreich für Vorstellungsgespräche etc.“ Ihr könnt auch wirtschaftliche Themen erwähnen.

Medizin: Hier wirkt erstaunlicherweise immer gut, wenn man sagt, dass die Mediziner/-innen im Studium enorm viel auswendig lernen müssen und viele es sehr angenehm finden, beim Debattieren auf intellektueller Ebene kreativ sein zu können.

Philosophie: Sprecht über Themen und Argumentationstheorie. Mitunter kann man Philosophen auch ganz gut Schlüsselqualifikationen für die Uni anbieten.

Mathematik, Chemie, Physik, Biologie, Ingenieure und andere Naturwissenschaftler: Analytische Fähigkeiten betonen – „Debattieren ist wie Schach, nur mit Reden.“

Tafelanschriebe sind sehr kurze Informationen über eure Veranstaltungen, die ihr an die Tafeln in den Hörsälen euer Uni schreibt. Damit können sich eure Mitstudierenden beschäftigen, während sie auf den Beginn einer Vorlesung warten. Wenn eure Website griffig ist, sind sie vielleicht in ihrer Langeweile versucht, sich diese anzusehen, um sich die Zeit zu vertreiben. Wenn ihr besonders viel Platz und Kreativität habt, könnt ihr den Anschrieb auch mit einer kontroversen Frage beginnen oder verschiedene Farben benutzen.

Es ist besonders günstig, sich morgens vor den ersten Vorlesungen mit ein paar Leuten zu verabreden und die größten Hörsäle mit Tafelanschrieben und auch mit Flyern zu versorgen. Wenn ihr die Anschriebe abends macht, lauft ihr Gefahr, dass das Reinigungspersonal morgens alles wieder wegwischt. Probiert jedoch einfach aus, was für euch am besten funktioniert. 

Hochschulmessen

An den meisten Universitäten gibt es irgendeine Art von Messe, auf der sich studentische Initiativen vorstellen können, meist in Form von Ständen. Hier bietet sich eine Möglichkeit, auf euch aufmerksam zu machen und direkt mit interessierten Erstsemestern persönlichen Kontakt herzustellen. Folgende zwei Prozesse solltet ihr vorher durchdenken:

Anmeldung

Zunächst müsst ihr natürlich herausfinden, ob und wann ein solches Event an eurer Universität stattfindet. Da die Universität ja möchte, dass Erstsemester dort hingehen lässt sich dies meist der Homepage entnehmen, die allgemeine Studienberatung hilft sonst sicher weiter. Dabei solltet ihr herausfinden, wer für die Organisation zuständig ist – normalerweise eine von der Universität beauftragte Person, manchmal aber auch der AStA, das StuPa oder wie auch immer eure studentische Vertretung heißen mag. Schreibt der zuständigen Person eine E-Mail und organisiert für euch einen Stand!

Auf der Veranstaltung

Natürlich benötigt ihr auch Leute, die euren Stand bemannen – nehmt dabei wie bei der Vorlesungswerbung möglichst sympathische und kompetente Clubmitglieder. Sollte das Event länger als zwei Stunden gehen, so sind unbedingt auch mehrere Schichten sinnvoll. Den Stand ausstatten könnt ihr neben euren Leuten mit Bildern von Debatten, Hammer und Glocke, Flyern und – am wichtigsten – Keksen! Auf dieser Art von Veranstaltung gibt es zahlreiche Stände, aber leckere Schoko-Cookies sorgen für einen massiven Andrang zu genau eurem Stand. Erfahrungsgemäß lohnt es sich und ist nicht übertrieben teuer, für 20€ ca. 12 Packungen solcher Kekse zu kaufen, wobei eine Billigmarke genügt.

Sind die Leute erst einmal an eurem Stand, sprecht sie ruhig an – auch wenn einige sicher nur nach einem Keks fragen, so macht doch bereits der Andrang euren Stand auch für andere Leute interessanter und für die Interessierten wird er mit Keksen ebenfalls noch sympathischer. Wenn vorhanden solltet ihr die interessierten Erstis auch immer auf eure speziellen Ersti-Abende hinweisen – außerdem sollte jeder einen Flyer bekommen. Überlegt euch vorher kurze und interessante Ansprachen sowie Antworten auf die gängigsten Fragen. Die Studierenden sehen sich an diesem Tag meist sehr viele Initiativen an, also müsst ihr versuchen, im Kopf zu bleiben! Damit eure Flyer auch sicher mitgenommen werden, könnt ihr z.B. kleine Gummibärentüten antackern.

 

Besondere Aktionen

Eine unkonventionelle, aber sehr spannende Art der Werbung ist Guerilla-Werbung. Drei Mitglieder des Debattierclubs sitzen unauffällig zwischen den „normalen“ Studierenden in einer Vorlesung, die regelmäßig von vielen Erstsemestern besucht wird. Sobald ein vorher zwischen der Lehrperson und den Debattierenden abgesprochenes Stichwort fällt, steht das erste Mitglied des Debattierclubs inmitten der anderen Studierenden auf und hält eine Rede mit Argumenten, die für das Stichwort streiten. Nach einer Minute ist die erste Rede beendet, nun steht die zweite Person auf, hält eine einminütige Gegenrede und versucht sämtliche Argumente des Vorredners zu widerlegen. Moderiert, unter anderem durch Klopfen nachdem die Zeit abgelaufen ist, wird dies von der dritten Person. Nachdem die beiden Reden beendet sind, wird die Inszenierung aufgelöst und wir erwähnen kurz, wer wir sind sowie die Zeit und den Ort unserer wöchentlichen Debatten. Danach verlassen wir den Hörsaal. Die gesamte Inszenierung ist also nach rund fünf Minuten vorbei.

Die Pressestelle ist bei freundlicher Anfrage in der Regel bereit, eure Veranstaltungen im Terminkalender der Uni einzutragen und ggf. sogar einen Nachrichtentext auf der Hauptseite der Uni zu verfassen. Schickt ihnen für die Mitgliederwerbung daher z.B. Informationen über eure Semesterauftaktdebatte – so könnt ihr an der Uni viele Leute auf euch aufmerksam machen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von Mensascreens, sofern solche in der Uni vorhanden sind. Sucht euch dafür den entsprechenden Kontakt heraus und bereitet ein bis zwei kurze und auffällige PowerPoint-Folien vor, die über den Screen laufen können.

Eine langfristige Investition mit großem Nutzen könnte ein Banner für euch darstellen. Ordentliche Größen bekommt man für unter 100 € im Internet. Banner können bspw. zu Semesterbeginn an Eingängen wichtiger Unigebäude (insbesondere Mensa) aufgehangen werden. Ein möglicher Ansprechpartner hierzu sind die Raumverwaltungen, das ist jedoch an den Unis unterschiedlich geregelt. Auch hier solltet ihr daher mit ausreichend Vorlaufzeit Ansprechpersonen recherchieren. 
 

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

2.2 Einstiegsphase

2.2.1 Angebot/Programm

Terminierung

Zuerst müsst ihr euch fragen, an welchem Wochentag ihr eure Einstiegsabende machen möchtet. Am sinnvollsten und einfachsten ist es, einfach die normalen Debattenabende zu ersetzen. Erstens habt ihr ja langfristig nur eine Chance bei jenen Erstis, die an euren üblichen, regelmäßigen Terminen Zeit haben und zweitens braucht ihr eure regulären Clubmitglieder, um die Abende durchzuführen. 

Dann müssen Anfang, Anzahl und Ende des Programms festgelegt werden: Je nachdem wann das Semester beginnt und wann ihr z.B. in Vorlesungen oder in der Mensa Werbung machen möchtet, sollte der erste Ersti-Abend eine Woche nach (hauptsächlichen) Werbungsbeginn stattfinden, damit realistisch Leute auftauchen; wartet aber auch nicht zu lange, bevor euch andere Hochschulgruppen im Rennen ausgestochen haben. Es empfiehlt sich anschließend, mehrere Ersti-Abende an aufeinanderfolgenden Wochen zu haben, falls jemand an einem keine Zeit hat und damit die Erstis sich das Debattieren mehrere Abende lang ansehen können. Ein zu großes Programm (10+ Veranstaltungen) würde jedoch Gefahr laufen, die Kapazitäten von euch, Vereinsmitgliedern und Erstis zu übersteigen und auch die Gruppengröße pro Abend zu sehr zu verkleinern.

Größe und Räume

Drei Faktoren bestimmen und begrenzen eure Kapazität an Einstiegsabenden:

  • Anzahl der Erstis: Das hängt von der Größe und Debattierfreudigkeit eurer Hochschule, der Intensität eurer Werbung und die Anzahl und Terminierung eurer Debattenabenden ab. Entsprechend schwierig können wir hier Richtwerte geben und raten euch eher, selber Richtwerte für eure Folgevorstände zu erheben. Aber erwartet bei guter Werbung, dass ihr viel mehr Leute sein werdet als beim Clubabend, vielleicht sogar um die 50.
  • Euer Personal: Wenn ihr nur drei Jurierende seid, könnt ihr kaum mehr als drei Räume füllen. Deswegen ist die Einbeziehung eures Clubs in den Abenden auch so wichtig (siehe Unterkapitel 2.2.2). 
  • Eure Raumanzahl: Realistisch kann man in einem Raum nicht zwei parallele Debatten abhalten.

In fast jedem Fall solltet ihr euch dringend um weitere Räume in der Nähe eures Hauptraums bemühen (siehe Unterkapitel Räume), damit zumindest der dritte Faktor keine Begrenzung für euch wird.

Sportliches Programm 

Zunächst könntet ihr euch überlegen, welche Debattierangebote ihr generell unterbreiten möchtet. Die Bandbreite reicht von reinen Ersti-Abenden, ProAms (Anfänger und Erfahrene gemischt), über Workshops bis hin zu Showdebatten (siehe auch nachfolgende Kapitel). 

Dahinter steht auch eine Frage der Strategie: Innerhalb der Debattierszene und ihrer Clubs bestehen zwei sehr verschiedene Ansätze zur Gestaltung von Einstiegsphasen, die sich darum streiten, welche die bessere ist:

  • Langsame Eingewöhnung: Erstis werden sehr langsam an normale Debatten herangeführt. Man kann am Anfang viel zuschauen, es gibt überhaupt keinen Druck, mitzumachen. Einstiegsworkshops erklären, wie man die erste Rede übersteht und danach wird die maximale Redezeit von Debatte zu Debatte ganz behutsam von 30/60 Sekunden auf sieben Minuten gesteigert. Dieses Vorgehen zielt darauf ab, niemanden abzuschrecken und gerade schüchternen Erstis einen angenehmen Einstieg zu verschaffen.
  • Schnelle Gewöhnung (Sven Jentzsch: Die Sparta-Methode): Erstis werden relativ schnell mit den normalen Debattierregelwerk bzw. der normalen Maximalredezeit konfrontiert; selbst wenn natürlich nicht verlangt wird, diese sofort zu füllen. Es besteht zumindest ein sanfter Druck, schnell selber zu reden und nicht nur zuzuschauen. Die Überlegung dahinter ist erstens, dass man „Reden am besten durch Reden lernt“ und dass sich Ängste gerade auch dadurch bilden können, wenn man etwas als bedrohlich und schwer zu erreichen charakterisiert. Zweitens kann es Erstis verwirren, wenn sich die Debattierregeln zur Vorbereitungs- und Redezeit in jeder Debatte ändern.

Daneben stellt sich noch die Frage des Formats: Der VDCH verhält sich in der Frage der beiden gängigen Debattierregelwerke und British Parliamentary Style (BPS) und Offene Parlamentarische Debatte (OPD) grundsätzlich neutral. Trotzdem wurde im alten Wiki nicht zu unrecht darauf hingewiesen, dass es vielleicht unabhängig von eurer Clubpräferenz ein paar Vorteile des OPD-Formats bei Einstiegsabenden gibt: Erstens gibt es der Erfahrung nach zwar auch Vorurteile gegenüber OPD („Kommt es da nur auf die Show an?“), die Mehrheit kommt aber zum Debattieren, um „Reden zu lernen“ (siehe Unterkapitel Werbung) und finden es daher nicht intuitiv, wenn stilistisch-präsentative Aspekte keine Rolle spielen sollen. Zweitens ist OPD durch Freie Reden etwas flexibler bei der Raumaufteilung (siehe Abschnitt „Einteilung und Thema“).

Soziales Programm

Sozialangebote sollten nicht als fester Bestandteil der Einstiegsphase vergessen werden. Erstis bleiben gerade dann, wenn sie Teil eurer Gruppe werden, wofür aber sozialer Umgang unabdingbar ist. Ihr müsst außerdem gegen das Klischee arbeiten, ein steifer, förmlicher „Club“ zu sein, der nur seine nerdigen Debatten abhält.

Mindestens möglich sein sollte ein anschließendes Social in einem nahegelegenen Lokal. Darüber hinaus sind aufwändigere Aktionen wie Filmabende oder eine Einstiegshütte möglich.

2.2.2 Durchführung einzelner Abende

Vorbereitung

Wie alle anderen Maßnahmen auch, müssen Ersti-Abende von langer Hand geplant werden. Für die Ersti-Abende ist es außerdem wichtig, dass ihr euren regulären Mitgliedern einige Dinge schon lange im Voraus sehr klar macht: Die Ersti-Abende sind keine Vorstandsaktion, sondern eine Clubaktion – alle simd wichtig! 

Außerdem solltet ihr Material vorbereiten: Jurierbögen und verschiedene Sorten von Schokoriegeln – auch dazu später mehr.

Einführung

Nachdem die Scharen an Erstis dann da sind sollte der Abend in etwa wie folgt ablaufen (an dieser Stelle wird davon ausgegangen, dass all das bereits wie oben erwähnt vorbereitet wurde): Zunächst begrüßt der oder die Vorsitzende die Erstsemester alle in eurem Hauptraum. Es gibt eine kurze und grobe Regeleinführung in das verwendete Debattierformat (Hinweis: für Neulinge ist OPD wesentlich besser geeignet). Wichtig sind Redezeit und -reihenfolge der Redner, wann man Fragen stellen darf, dass man Zwischenrufe machen darf, dass der erste Redner in etwa beschreiben sollte, was die Regierung für eine Maßnahme fordert („Antrag“), dass ggf. Freie Redner oder Extension Speaker neues Material in die Debatte bringen sollen und dass Schlussredner keine neuen Argumente bringen sondern zusammenfassen sollen. Eine strikte Einhaltung und ausführliche Erklärung des Formats ist nicht nötig und wäre nur verwirrend. Fragt nach Fragen und betont auch, dass es kein Problem ist, sollte jemand dazu während der Debatte noch Fragen haben. Das sollte 10, maximal 15 Minuten dauern.  

Wenn bei einem späteren Ersti-Abend nach dem ersten neue Leute dabei sind, so ist es nicht nötig, die Regeleinführung vor allen zu wiederholen – macht diese neuen Erstis einfach zunächst zu Freien Rednern und stellt ihnen ein Mitglied zur Seite, das ihnen in der Vorbereitungszeit der anderen die Regeln erklärt. Außerdem können die Schokoriegelsorten gewechselt oder der Zuteilungsschlüssel anhand der Sorten geändert werden, um die Erstis zu durchmischen, was aus verschiedenen Gründen sinnvoll ist, z.B. um neue Juroren und Teammitglieder kennenzulernen.

Einteilung und Thema

Danach werden die Erstis aufgeteilt auf Debatten. Auch hier ist das OPD-Format von Vorteil: Füllt jeweils Regierungen und Oppositionen vollständig auf und verteilt den Rest als Freie Redner, so dass in jedem Raum etwa gleich große Debatten stattfinden. Zur Aufteilung gebt ihr eine Tasche herum, in der sich eine Anzahl von Schokoriegeln gleich der mittlerweile gezählten Zahl an Neulingen befindet. Jeder darf sich seine Lieblingssorte nehmen und alle „gleichen“ Riegel werden anschließend zusammen mit einem Hauptjuror einem separaten Debattenraum zugeordnet, wobei gleich auch noch die Fraktionen festgelegt werden. Logischerweise sind jeweils 6-10 Riegel pro Sorte in der Tasche. Motiviert hier ruhig mit sanftem Druck alle anwesenden Erstis, direkt zu reden – je eher sie reden, desto eher bleiben sie beim Debattieren. Wenn sie unbedingt wollen können sie notfalls auch noch mit einzelnen Leuten den Raum tauschen. Danach wird das (einsteigerfreundliche) Debattenthema verkündet und die Gruppen verteilen sich auf die Räume bzw. den Gang, um sich vorzubereiten.  

 Sind die Ersti-Abende vorbei, so können auch die Clubmitglieder wieder in die Debatten integriert werden, wobei sie fair verteilt werden sollten und ihnen bewusst gemacht sein sollte, dass sie die Erstis in der Vorbereitungszeit nicht dominieren sollten – dann wäre nämlich gefühlt ein Erfolg nicht ihr Verdienst, ein Versagen hingegen ihre Schuld, in jedem Fall also kein besonders positives Erlebnis für die Erstis.

Feedback- und Umgangsregeln

Eure besten Juroren sind als Hauptjuroren für die einzelnen Debattenräume eingeteilt und auch essentiell: Sie geben den Erstis das Feedback und helfen bei Fragen. Erstis kommen für gewöhnlich, um sich im Reden zu verbessern, d.h. ein schmales Feedback, beschränkt auf konkrete Verbesserungsmöglichkeiten zum nächsten Mal, ist das Mittel der Wahl. Alle anderen Clubmitglieder teilen sich auf die Räume auf, helfen bei Fragen und schauen insbesondere, ob irgendwo Erstis alleine oder nicht integriert sind, um sich um diese zu kümmern. Wichtig außerdem: Erstis werden nicht angeflirtet! Nette, zu jedem höfliche und hilfsbereite Mitglieder, die sich nicht flirtend auf hübsche Erstis stürzen, sind ausnahmslos wichtig – macht das rechtzeitig allen klar und sagt ruhig auch im Vorhinein der Gemeinschaft, dass sie, wenn sie glauben, sich nicht zurückhalten zu können oder müssen ansonsten lieber nicht zu den Ersti-Abenden kommen sollen. Das betont die Wichtigkeit für jeden Einzelnen und hilf hoffentlich auch, schwarze Schafe im Zaum zu halten. In der Vorbereitungszeit sollten die Erstis im Wesentlichen sich selbst überlassen sein, wobei ihnen für Fragen jederzeit ein Ansprechpartner bewusst sein sollte. Es kann auch nicht schaden, beiden Fraktionen eine Zeit lang zuzuhören, um gegebenenfalls mit Suggestivfragen vielleicht noch ein, zwei Argumente pro Seite hinzuzufügen. Auf keinen Fall darf den Erstis mehr oder weniger vorgegeben werden, was sie zu argumentieren haben. Die Vorbereitungszeit endet wie üblich nach 15 Minuten. In der Debatte sollten die Hauptjuroren stets freundlich sein und im Voraus auch betonen, dass es völlig normal sei, am Anfang eher 3 als 7 Minuten zu reden. Erklärt ruhig auch noch einmal, wann ihr mit dem Hammer klopfen werdet und was das bedeutet. Helft den Erstis in der Debatte bei Fragen oder falls sie rauskommen auch z.B. mit netten Zwischenfragen aus dem Publikum (restliche Mitglieder!). Nach der Debatte fragt der Hauptjuror die einzelnen RednerInnen, ob sie Feedback möchten und gibt es ihnen, wenn gewünscht. Am ersten Ersti-Abend gibt man für gewöhnlich noch keine Einzelrednerpunkte oder Sieger bekannt, bei weiteren Ersti-Abenden ist dies jedoch zur Sichtbarmachung von Steigerungen über die Abende durchaus sinnvoll. Bei Einzelrednerpunkten wie Feedback gilt stets: Fragt, ob sie es haben wollen und wenn ja, gebt es ihnen. Im Anschluss an den Debattenabend noch zu einem gemeinsamem Stammtisch in einer nahen Kneipe zu gehen bietet für die Erstis noch eine tolle Möglichkeit, die Debatte zu besprechen und euch und die anderen Erstis kennenzulernen – wenn möglich, reserviert also einen großen Tisch dafür!

2.3 Mitgliederbindung

Das Wichtigste in Kürze
Fragen zum Thema: vorstand@vdch.de
Anregungen und Kritik zum Artikel: wissenssicherung@vdch.de

  • Personen kommen mit sehr unterschiedlichen Zielen zum Debattieren – berücksichtigt daher die Motivation eurer Zielgruppe, sich mit dem Debattieren zu befassen. Häufig ist dies der Wunsch nach Verbesserung von Präsentations- und Argumentationsfähigkeiten
  • Gebt angemessenes, qualitativ hochwertiges Feedback
  • Thematisiert den Umgang miteinander und mit Neuzugängen im Club
  • Schafft neben Debatten und Turnieren weitere gemeinsame Aktivitäten.
  • Vergesst eure Alumni nicht

Das Debattieren ist nicht jedermanns Sache – nicht jede Person, die einmal beim wöchentlichen Clubabend vorbeischaut, kommt auch wieder. Nachfolgend werden zuerst die Gründe aufgezählt, weshalb Menschen zum Debattieren kommen und anschließend Maßnahmen vorgestellt, um den Debattierclub möglichst mitgliederfreundlich zu führen.

 

2.3.1 Bindung und Zusammenleben

 

Motivation von Mitgliedern

In der Saison 2015-2016 führte der VDCH in Zusammenarbeit mit der DDG und CorrelAid eine große Evaluation unter Mitgliedern aller Debattierclubs durch. Die Ergebnisse sind aussagekräftig für eine zielgruppenorientierte Mitgliederwerbung und -bindung und lassen sich grob in vier Bereiche unterteilen.

Präsentationsfähigkeiten verbessern

Der mit Abstand wichtigste Faktor weswegen neue Leute im Debattierclub vorbeischauen, ist die Suche nach einer Möglichkeit, die eigenen Präsentationsfähigkeiten zu üben und zu verbessern.

Interesse an politischen Themen

Der zweithäufigste ist das Interesse an aktuellen politischen Themen und Streitfragen.

Argumentationsfähigkeiten verbessern

Am dritthäufigsten knapp dahinter wurde der Faktor Argumentation genannt: Wer den Debattierclub besucht, möchte lernen, Argumente zu finden, einzuordnen und zu widerlegen.

Soziales Interesse

Ein Debattierclub ist auch ein sozialer Ort. Der vierte Grund, einen Debattierclub zu besuchen, ist die soziale Komponente): Die Möglichkeit, im Debattierclub neue, interessante Menschen kennenzulernen und Freunde zu finden.

Maßnahmen zur Mitgliederbindung

Aus dieser Analyse aufbauend ergeben sich einige Maßnahmen, die zur Gestaltung eines anschlussfreundlichen Debattierclubs berücksichtigt werden können. Natürlich funktionieren Debattierclubs auch, wenn sie ihren Cluballtag anders gestalten – aber vielleicht kann man dies noch optimieren.

Rhetorische Fortbildung

Die überwältigende Mehrheit kommt, um zu lernen, gut vor Publikum zu reden. Also sollte die Debatte beim Clubabend sich an diesem Ziel orientieren. Das bedeutet insbesondere, dass die Redner/-innen konkretes Verbesserungsfeedback angeboten bekommen sollten. Am besten stellt man also eine Person ab, die nicht an der Debatte teilnimmt, sondern aufmerksam beobachtet und im Anschluss anbietet, den Leuten Feedback zur Rede zu geben: „Möchtest du Feedback?“ Im Feedback sollten vor allem präsentative Aspekte im Vordergrund stehen. Feedback geben ist kein Hexenwerk – im Grunde können selbst komplett neue Leute unter Beachtung einiger Feedbackregeln diese Rolle gut übernehmen.

Gutes Feedback erfolgt (einfach erlernbar) in drei Schritten. Man fragt sich:

  1. Was habe ich beobachtet?
  2. Wie hat es auf mich gewirkt?
  3. Was könnte man stattdessen probieren?

Es ist sinnvoll, dem Redner/der Rednerin vor Verbesserungsvorschlägen erst etwas Positives mitzugeben. Beispiel:

  1. Mir ist aufgefallen, dass du mich und andere im Publikum beim Reden direkt angesehen hast.
  2. Dadurch hatte ich den Eindruck, dass du mit mir sprichst und habe zugehört
  3. Behalte das auf jeden Fall weiter bei.

Danach können Verbesserungsvorschläge kommen. Beispiel:

  1. Mir ist aufgefallen, dass du einen Kugelschreiber in der Hand hattest und mit diesem oft geklickt hast.
  2. Das hat mich abgelenkt und wirkte auf mich nervös.
  3. Versuch beim nächsten Mal, nichts in den Händen zu haben, mit dem du spielen könntest.

Optimalerweise erhalten die Redenden genau zu denjenigen Bereichen Feedback, die sie sehr konkret beim nächsten Mal besser machen können. Dadurch entsteht Motivation, von Woche zu Woche wiederzukommen.

Wenig relevant sind beim Clubabend Gewinner:innen und gegebenenfalls Punkte. Letztere können zwar vergeben werden, um den Redenden eine Einschätzung zu ermöglichen, wie die eigene Rede im Vergleich zum Rest oder zu Reden der letzten Male einzuordnen ist, sollten aber ggf. nur auf Nachfrage („Möchtest du auch Punkte?“) genannt werden. Es kann davon unabhängig sinnvoll sein, dass Clubmitglieder eine Debatte jurieren und (für sich) bepunkten, um das Jurieren zu üben. Überlegt euch vorher, wie ihr die Erstiabende diesbezüglich gestalten wollt.

Ebenso wenig relevant ist es, wie das angewandte Format auf Turnieren juriert wird. Die Leute kommen nicht, um Turniere zu besuchen – die Leute kommen, weil sie allgemein reden üben wollen. Für den Clubabend ist jedes Format nichts weiter als eine Rednerreihenfolge mit zugeschriebenen Positionen und festen Redezeiten.

Gemeinsamer Umgang

Umgang beim Clubabend allgemein

Selbst wenn der Vorstand sich große Mühe gibt, neue Mitglieder zu werben und gutes Feedback zu ermöglichen, können Debattierclubs immer noch viele Mitglieder verlieren, weil der Umgang im Club problematisch ist. Hier müssen alle Mitglieder in die Pflicht genommen werden, ein angenehmes Umfeld zu schaffen. Die Grundlage dafür ist Respekt der übrigen Mitglieder als Personen. Jede Person sollte immer und überall willkommen sein.

Hier sind einige Merkmale eines positiven Umgangs im Club:

  1. Vereinsmitglieder unterstützen sich gegenseitig.
  2. Es gibt einen großen, gemeinsamen Kommunikationskanal, der genutzt wird.
  3. Man fühlt sich gemeinsam für Neuzugänge verantwortlich.
  4. Jeder wird aktiv gefragt, mit zum Stammtisch etc. zu kommen.
  5. Der Vorstand fragt bei Projekten auch die Cluballgemeinheit, ob sich jemand einbringen möchte und ermöglicht dies.
  6. Neue Debattierende kommen wegen der Debatten, nicht zum Daten, in den Club – das sollte allen Mitgliedern während des Clubabends und auch beim Stammtisch danach bewusst sein

Hier sind zur Abgrenzung einige (vorgekommene) Probleme:

  1. Vereinsmitglieder lachen über Reden oder lästern über andere.
  2. Obwohl es einen gemeinsamen Kanal gibt, sprechen sich die Mitglieder in gesonderten Chats ohne „die Neuen“ oder „den Schlechten“ ab, wenn es um Turniere, Grillfeste etc. geht.
  3. Bis auf Ausnahmen ignorieren die Mitglieder Neuzugänge.
  4. Neuzugänge werden von den Mitgliedern selektiv angesprochen und ignoriert: sympathische Leute, talentierte Redner oder attraktive Personen bekommen Aufmerksamkeit; andere nicht.
  5. Clubmitglieder verstehen den Debattierclub als persönliche Partnerbörse und erkennen Grenzen nicht
  6. Der Vorstand fragt für Projekte oder neue Amtszeiten unter der Hand seine Favoriten und schreibt quasi nichts aus bzw. ermöglicht allgemein wenig Beteiligung durch die Mitglieder.
  7. Mitglieder, die nicht auf Turniere fahren, werden weniger integriert oder beachtet.

Es ist Aufgabe des Vorstands und der Clubmitglieder, solche Probleme zu thematisieren und ein für alle angenehmes Klima zu schaffen. Insbesondere bei anstehenden Einsteigerabenden lohnt es sich, die Woche vorher noch einmal mögliche Probleme und den Wunschzustand anzusprechen.

Clubequity

In jedem Club können Probleme zwischen Debattieren und Clubmitgliedern auftreten. Sollten die Probleme nicht zwischen den Beteiligten selbst lösbar sein, ist es meistens Aufgabe des Clubvorstandes, diese Schwierigkeiten aufzufangen und Streitigkeiten beizulegen. Es kann aber auch vorkommen, dass der Clubvorstand aus unterschiedlichen Gründen nicht die richtigen Ansprechpartner für einen Konflikt bilden. Manche VDCH-Clubs haben sich daher in der Vergangenheit zur Ernennung sogenannter Equitybeauftragter entschieden, die spezifisch Ansprechpartner:innen für Mitglieder und Teilnehmende von Clubabenden sind. Zudem kann es hilfreich sein, innerhalb des Clubs einen eigenen Leitfaden zu erarbeiten, der zur Orientierung über das gewünschte und angemessene Verhalten im Club dient.

Solltet ihr merken, dass ein Konflikt nicht mehr innerhalb eures eigenen Clubs lösbar ist, besteht die Möglichkeit, euch auf Ebene des VDCH an den Equitybeirat zu wenden, der euch gerne bei der Konfliktlösung unterstützt.

Umgang mit Neuzugängen beim Clubabend

Damit Gäste beim Clubabend sich willkommen fühlen und mittelfristig zu Mitgliedern werden, sollten sie von Anfang an integriert werden. Das beginnt damit, dass eine Person, die zum ersten Mal da ist, von einem Clubmitglied direkt angesprochen wird. Man tauscht Namen aus, erkundigt sich, ob die Person neu ist, ob sie schon einmal bei einer Debatte war und was sie hergeführt hat. Bei Bedarf bietet man an, kurz zu erklären, was gleich alles passieren wird: Redende melden sich, Teams werden gebildet, das Thema verkündet, die Teams bereiten sich vor, die Debatte folgt Redezeiten und hat eine feste Rednerreihenfolge. Die Gäste sollen die Möglichkeit bekommen, auch direkt selbst zu reden, falls sie das möchten.

Wird OPD debattiert, so bieten sich dafür aufgrund der kürzeren Redezeit Fraktionsfreie Reden an. Falls es einen Stammtisch gibt, sollte man bereits vor der Debatte eingeladen werden, danach noch mit zum Stammtisch zu gehen. Es ist Aufgabe des Clubvorstands, die Mitglieder für einen angemessenen Umgang mit Neumitgliedern zu sensibilisieren – aber es ist Aufgabe des gesamten Clubs, ihn umzusetzen. Es kann sich außerdem anbieten, dass man – gerade bei Einsteigerabenden – im Vorfeld abspricht, dass erfahrene Clubmitglieder eine bestimmte Anzahl von Neuzugängen als Mentor/-innen betreuen, d.h., diese auch bei den kommenden Debattenabenden betreuen und so als Ansprechpersonen fungieren und sicherstellen, dass niemand alleine gelassen wird. Dabei entscheiden natürlich die Neuzugänge, wie viel Kontakt sie haben wollen.

2.3.2 Gemeinsame Sozialaktivitäten

Gemeinsame Aktivitäten 

Ebenfalls sehr wichtig für die Mitgliederbindung  sind Möglichkeiten, Vereinsmitglieder auch über die reine Debattieraktivität hinaus miteinander in Kontakt zu bringen. Wenn man beim Debattieren auch gleichzeitig seine Freunde trifft und der Debattierclub ein sozialer Ort ist, ist Bereitschaft regelmäßig zu kommen gleich sehr viel höher.

Solche gemeinsamen Aktivitäten können sein:

  • gemeinsames Grillen
  • Spieleabende
  • eine Weihnachtsfeier
  • gemeinsame Wanderungen
  • ein Hüttenwochenende (gemeinsam Kochen, Spiele, evtl. Workshops) in der Natur
  • das gemeinsame Besuchen von interessanten Vorträgen an der Uni
  • die offene Einladung zur WG-Party
  • spontan gemeinsam Essen in der Mensa, spontan ins Kino, ins Schwimmbad, etc.

Kurzum: Schafft ein Klima, in dem es normal ist, dass Clubmitglieder im Clubchat offene Einladungen zu Freizeitangeboten posten. Solche können gemeinsam geplant und auch spontan aus einer Eingebung gepostet werden. Die Weihnachtsfeier oder ein Hüttenwochenende sollte natürlich auch offiziell über den Verein organisiert werden, z.B. vom Vorstand oder einem Projektteam.

Stammtisch nach der Debatte

Nach der Debatte muss der Clubabend nicht vorbei sein – oft gibt es in Laufnähe zum Debattenort eine preiswerte Kneipe, in der der Club einen (Stamm-)Tisch reservieren kann. Dort kann man sich nach der Debatte noch zur Debatte (oder eben auch nicht zur Debatte) austauschen. Auf diese Weise lernt man sich untereinander kennen und bildet ein stärkeres Gefühl der Zusammengehörigkeit. Wichtig für die Einrichtung eines Stammtischs nach der Debatte ist, dass die Kneipe möglichst inklusiv ist. Das heißt: Die Preise für ein Getränke sind auch für ärmere Studierende bezahlbar. Die Kneipe liegt nicht zu weit von den Debattenräumen entfernt und das Ambiente passt. Denn: Wenn nicht alle das Gefühl haben, regelmäßig dorthin zu können oder zu wollen, bildet sich durch den Stammtisch eher ein innerer Zirkel, der beim Rest das Gefühl stärkt, nicht dazuzugehören. Eine Raucherbar, hohe Getränkepreise, ein Fußweg von 15 Minuten oder eine private WG sind daher nicht als Treffpunkt zu empfehlen. Auch beim Stammtisch solltet ihr auf eine offene Atmosphäre achten, in der insbesondere auch neue Debattierende in Gespräche eingebunden werden.

Turniere

Debattierturniere können für einige Debattierende einen hervorragenden Anreiz bieten, langfristig zu bleiben. Hier kann schnell sportlicher und persönlicher Ehrgeiz entfacht werden und man erhält Feedback von erfahrenen Juror/-innen.  Zudem verbringt man ein aufregendes Wochenende mit seinen Vereinsmitgliedern und vielen Personen aus anderen Städten, mit denen man sonst nicht in Kontakt treten könnte. Es ist daher oft sinnvoll, neue Mitglieder möglichst bald für ein erstes Turnier zu motivieren. Um der Befürchtung, beim ersten Turnier vollkommen überfordert zu sein, entgegenzuwirken, kann es sinnvoll sein, die Neulinge zunächst auf dezidierte Einsteigerturniere zu schicken oder selbst solche zu veranstalten. Auch ein clubinternes Mini-Einsteigerturnier kann eine Option sein. So müssen die Leute zunächst nicht weit fahren, bleiben in gewohntem Umfeld und können trotzdem ein bisschen Turnierluft schnuppern.

Es ist jedoch wichtig, stets zu kommunizieren, dass Turniere eine zusätzliche Option sind: Niemand muss auf Turniere fahren, um ein richtiges Clubmitglied zu sein. Wir freuen uns genauso über Leute, die einfach wöchentlich oder alle zwei Wochen beim Clubabend mitdebattieren oder zuschauen. Dies zu erkennen und zu vermitteln fällt den oftmals turnierbegeisterten Vorstandsmitgliedern zum Teil schwer und kostet damit regelmäßig Debattierclubs Mitglieder.

Eine weitere gute Möglichkeit, neue Mitglieder in das Clubleben einzubinden, ist die Organisation eigener Turnier. Die Turniercheforga kann interessierte neue Debattierende als organisatorische Helfer*innen für das Turnier anfragen. So können neue Debattierende sowohl selbst auf ein Turnier reinschnuppern, als auch das Clubleben vor Ort zusammen mit anderen Mitgliedern aktiv mitgestalten.

 

2.3.2 Ende der Mitgliedschaft

Nachhaken bei Rückzügen

Neben der Bindung von Neumitgliedern ist es ebenfalls wichtig, auch mit schon länger debattierenden Menschen im Club den Kontakt zu halten. Wenn jemand nach zwei Jahren aufhört, obwohl die Person noch längere Zeit in eurer Stadt wäre, ist das auch sehr schade und es wert, dem entgegenzuwirken. Man sollte also schauen, woran es liegt, dass eine Person, die regelmäßig gekommen ist, nun häufiger fehlt. Zum Beispiel, könnt ihr frühzeitig den Kontakt suchen und euch erkundigen, warum die Person nicht mehr regelmäßig kommt. Vielleicht kann man daraufhin bestimmte Dinge in der Clubstruktur oder -kultur verändern. Manchmal basiert ein Rückzug auch einfach auf Missverständnissen, die durch persönliche Gespräche am besten aus der Welt geräumt werden können.

 

Alumni

Irgendwann werden sich aktive Mitglieder trotz des besten Clublebens zurückziehen: Weil sie in eine andere Stadt ziehen, weil sie ganztags arbeiten, weil sie eine Familie gründen oder weil sie sich anderen Hobbys widmen möchten. In solchen Fällen muss das nicht das Ende der Mitgliedschaft sein – gerade berufstätige Alumni, die positiv auf ihre Zeit im Debattieren zurückblicken, unterstützen ihren Debattierclub gerne noch ein Leben lang, gerade finanziell über den für Berufstätige meist unerheblichen Mitgliedsbeitrag. Diese Alumni freuen sich, regelmäßig zu hören, was im Debattierclub gerade so passiert. Gibt es eine Showdebatte oder Feier, zu der sie vielleicht vorbeikommen? Wie schlagen sich die jungen Generationen so auf Turnieren? Richten wir ein Turnier aus? Um hier den Kontakt nicht einschlafen zu lassen und die positive Erinnerung wachzuhalten, bieten sich regelmäßige Artikel auf der Clubhomepage an, die auch auf Social Media verlinkt werden, ein regelmäßiger (und sei es nur jährlicher) Newsletter an alle Mitglieder-E-Mailadressen oder Weihnachtskarten vom Vorstand an alle Alumni.

Mit der Zeit kann es sein, dass ihr eine große Kartei an Mitgliedern im Club haben werdet, von denen aber schon lange nicht mehr alle tatsächlich alle aktive Clubmitglieder sind. Um die Übersicht zu behalten, kann es hilfreich sein, die Kartei ab und an zu sortieren und Alumni anzuschreiben, ob sie weiterhin über den Club informiert werden möchten.

Auch Clubjubiläen und Alumniturniere, zum Beispiel der Alumnicup der Deutschen Debattiergesellschaft bieten sich an, um mit ehemaligen Clubmitgliedern in Kontakt zu bleiben.