Für die Süddeutsche Zeitung analysierte und charakterisierte Patrick Ehmann, Cheforganisator der World Universities Debating Championship, den klassischen Debattanten:
„So paradox das klingt: Das Zulosen der Positionen verschafft Freiheit“, meint Patrick Ehmann. „Alle Beteiligten wissen, dass man dort nicht notwendigerweise seine persönliche Meinung verteidigt, deshalb kann man ganz präzise an ein Thema rangehen und gut analysieren.“ Denn darum geht es: immer zwei Seiten eines komplexen Problems zu akzeptieren.
Die Autorin Judith Liere setzt sich sehr differenziert mit dem Debattieren auseinander – nicht jeder Bericht über die Weltmeisterschaft schaffte es auf ähnliche Weise, zum Kern der Debatte vorzudringen.
Die Analyse ist entscheidend, aber auch ihre Verpackung. Wer seine Argumente rhetorisch brillant präsentiert, hat Chancen, von der Jury zum Sieger gekürt zu werden. „Leute, die weit vorne sind, sind normalerweise diejenigen, die viele Zeitungen lesen und Nachrichten schauen“, sagt Ehmann.
Und:
Bei aller Gesinnungsferne wollen die Debattierer die Welt aber auch ein bisschen besser machen. Deshalb „Die Kraft des Widerspruchs“ als Motto. Gerade bei Weltmeisterschaften treffen Leute aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten aufeinander, die Auseinandersetzung soll also auch den persönlichen Horizont erweitern.
Zum Nachlesen gibt es das Interview auch online.