März 2010

Wortgewaltige Debatte um die Redefreiheit im Festsaal der Universität Wien

Bester Redner der ZEIT DEBATTE in Wien: Peter Croonenbroeck
Bester Redner der ZEIT DEBATTE in Wien: Peter Croonenbroeck (c) Jakob Reiter

Philipp Stiel, Sarah John und Peter Croonenbroeck von der Streitkultur Tübingen haben die erste ZEIT DEBATTE außerhalb Deutschlands am ersten Märzwochenende in Wien gewonnen. In einem hochklassigen Finale zum Thema "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Voltaire zugeschrieben) / Soll jegliche Einschränkung der Redefreiheit aufgehoben werden?" setzten sie sich gegen Tom-Michael Hesse, Wiebke Nadler und Can Ertugrul durch, die für Streitpunkt Leipzigangetreten waren.

Peter Croonenbroeck (im Bild), der in einer rednerischen Meisterleistung die Debatte für seine Seite intelligent und witzig zusammenfasste, konnte die hochkarätige Ehrenjury überzeugen und wurde von dieser zum besten Redner der Finaldebatte gekürt. Diese Einschätzung teilten übrigens auch die Finaljuroren, die über das Siegerteam zu befinden hatten: Peter erhielt die beste Einzelrednerwertung aller Finalisten. Nach dem Finale stand er an der Spitze der Rednerrangliste des Gesamtturniers.

Im Finale sprachen als Fraktionsfreie Redner Kay-Michael Dankl aus Salzburg sowie Benedikt Nufer aus Hamburg und Anna Thomas aus Heidelberg. Das Finale wurde präsidiert von Oliver Hörtensteiner (Debattierclub München) und juriert von Florian Prischl (Debattierklub Wien), Gudrun Lux, Tim Richter (beide Debattierclub Bonn), Sarah Kempf (DCJG Mainz) und Yin Cai (Debating Club Heidelberg).

Zuvor hatten sich in einem dreitägigen Turnier der renommierten ZEIT-DEBATTEN-Serie 120 Debattantinnen und Debattanten aus den deutschsprachigen Ländern Mitteleuropas in drei Vorrunden miteinander gemessen. Leipzig und Tübingen hatten sich in Viertel- und Halbfinals durchgesetzt, bevor sie im Finale gegeneinander antraten. In den Debatten forderten oder verwarfen die Rednerinnen und Redner geschlechtergerechte Sprache in Nationalhymnen, Arbeitspflicht für Transferleistungsempfänger, den Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone, das Verbot von Auslandsadoptionen und das Verbot von Minaretten.

Das Tur­nier am ersten Märzwochenende stand unter der Schirm­herr­schaft von Na­tio­nal­rats­prä­si­den­tin Bar­ba­ra Pram­mer. Der Ehrenjury gehörten unter anderem der Rek­tor der Uni­ver­si­tät Wien Georg Winck­ler, Vi­ze­bun­des­kanz­ler a.D. Er­hard Busek und Na­tio­nal­bank-Prä­si­dent Claus Raidl an.

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News.de: „Der Wüterricht kommt“

Anläßlich eines Aufeinandertreffens von Thilo Sarrazin, Bundesbankvorstand und Ex-Finanzsenator aus Berlin, mit dem hessischen Justizminister Jörg-Uwe Hahn in Wiesbaden, gab der VDCH eine Stellungnahme ab. Gegenüber dem Online-Nachrichten-Magazin news.​de bewertete Präsident Tim Richter die Debattenkultur sowie die Äußerungen Sarrazins mit Blick auf die Meinungsbildung.

Dabei ist das, was Hessen erwartet, eigentlich nur das, was sich der Justizminister gewünscht hat: Eine «namhafte Persönlichkeit, die Stellung bezieht.» Und ungeachtet des Inhaltes seiner Aussagen kann Sarrazin der öffentlichen Debatte durchaus zuträglich sein, sagt Tim Richter, Präsident des Verbands der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH). «Die Debattenkultur in Deutschland ist sehr auf Diskussion [sic] angelegt und geht schnell in Richtung Konsensfindung. Das schadet einer Meinungsbildung in der interessierten Öffentlichkeit.»

Sarrazin sei Vertreter einer anderen, auf Abgrenzung zu gegenteiligen Positionen und Darstellung verhärteter Fronten zielenden Debattenkultur. Allerdings stelle seine populistische Art zu debattieren hohe Anforderungen an ihn. «Es ist legitim, überspitzte Thesen zu formulieren. Sie dürfen aber nicht falsch sein, denn das ist wiederrum schlecht für die Debatte», sagt VDCH-Präsident Richter.

Der komplette Artikel "Der Wüterich kommt" kann auf news.​de nachgelesen werden.

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Premiere: Wien debattiert!

Ein Debattierturnier dieser Größenordnung gab es noch nie in Österreich! Gut 120 der besten studentischen Rednerinnen und Redner aus ganz Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol kommen an die Donau, um sich zu streiten: In spannenden Debatten zu Themen aus Politik, Wirtschaft und Kultur messen sie sich ein Wochenende lang argumentativ und rhetorisch. Die besten Teams stehen einander im öffentlichen Finale gegenüber:

Finale der ZEIT DEBATTE Wien 2010
Sonntag, 7. März. 14 Uhr im Festsaal der Universität Wien

Schon im Vorfeld hat das Turnier Aufmerksamkeit erregt und prominente Unterstützer gewonnen. Das Turnier steht unter der Schirmherrschaft von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Als weitere Ehrengäste des Finales werden erwartet: der Rektor der Universität Wien Georg Winckler, Vizebundeskanzler a.D. Erhard Busek, Nationalbank-Präsident Claus Raidl, der Leiter des Österreich-Büros der Wochenzeitung DIE ZEIT Joachim Riedl und „Presse“-Chefredakteur Michael Fleischhacker.

Die ZEIT-DEBATTEN-Serie des Verbandes der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH) wird von der Wochenzeitung DIE ZEIT unterstützt und steht unter der Schirmherrschaft des ZEIT-Herausgebers und ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt. Jährlich werden fünf ZEIT DEBATTEN ausgetragen. Mit der ZEIT DEBATTE Wien 2010 organisiert der Debattierklub Wien (DKW) sein erstes großes Turnier. Key-Partner des DKW ist die ROLAND Rechtsschutz-Versicherungs-AG gewonnen werden, die das Turnier großzügig unterstützt. Darüber hinaus ist die ZEIT DEBATTE Wien ein gefördertes Sonderprojekt der Österreichischen HochschülerInnenschaft.

„Wir sind stolz darauf, dass mit der ZEIT DEBATTE Wien 2010 die bedeutende Debattierturnierserie im deutschsprachigen Raum erstmals nach Österreich kommt“, sagt Leonhard Weese, Volkswirtschaft-Student und Cheforganisator des Turniers. Chefjuror Florian Prischl erklärt: „Das Debattieren schult die Fähigkeit, Standpunkte mit klugen Argumenten und gewählten Worten zu verteidigen. Debattieren bildet junge Menschen und gibt ihnen das Rüstzeug für die demokratische Auseinandersetzung. Und darüber hinaus: Es macht einfach Spaß!“

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