VDCH

Marburg/Aachen gewinnt ZEIT DEBATTE Göttingen

Ruben Brandhofer und Marc-André Schulz gewinnen die ZEIT DEBATTE Göttingen
Ruben Brandhofer und Marc-André Schulz gewinnen die ZEIT DEBATTE Göttingen (c) Jens Fischer

Der Pokal der ersten ZEIT DEBATTE in dieser Saison geht an Ruben Brandhofer (Marburg) und Marc-André Schulz (Aachen), die für den Marburger Debattierclub in das Finale eingezogen waren. Sie setzten sich in der Rolle der schließenden Opposition gegen Teams aus Berlin (Stefan Torges, Jan-Dirk Capelle), Kiel/Iserlohn (Rauad Abuagela, Julian Vaterrodt) sowie Hamburg (Barbara Schunicht, Nicolas Garz) durch.

Das Thema der Finaldebatte lautete: „Dieses Haus würde internationale Herkunftsbezeichnungen wie „Made in Germany“ durch „Made in EU“ ersetzen.“ Lukas Haffert (Chefjuror), Nicolas FriebeMichael SalibaMarion Seiche und Jan Ehlert jurierten die Debatte. Anne Gaa präsidierte.

Ruben Brandhofer wurde zudem von der Ehrenjury zum besten Redner der Finaldebatte gekürt. Zuvor hatten Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Georg-August-Universität Göttingen, Rolf-Georg Köhler, Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Antje Niewisch-Lennartz, niedersächsische Justizministerin sowie William Gatward, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Britischen Botschaft in Berlin, in kurzen Grußworten unterschiedliche Aspekte des Debattiersports unter dem Motto „Meinung wagen“ gewürdigt.

Der 1. November sei ein denkwürdiges Datum, denn vor 178 Jahren, am 1. November 1837, hätten die Göttinger Sieben für die Meinungsfreiheit demonstriert und damit eindrucksvoll die Macht der Argumente bewiesen, indem sie eine Meinung gewagt hätten, erinnerte Prof. Dr. Ulrike Beisiegel die rund 250 Zuschauern in der Aula.

Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler lobte die Studierenden für ihr Engagement und führte  Bundestagspräsident Norbert Lammert als Vorbild für Politiker mit Meinungsstärke an, die auch über Parteigrenzen hinweg wirken könnten.

Antje-Niewisch-Lennartz sorgte zudem für Heiterkeit, als sie das Debattieren mit der Wurstwerbung verglich. Schließlich ginge es in der Werbeindustrie wie auch bei einer Debatte um die Frage „where is the beef?!“

Cheforganisator Sebastian Schwab zeigte sich im Anschluss an das Turnier zufrieden. „Am Samstag waren wir fünf Minuten nach dem offiziellen Zeitplan – und damit 25 Minuten vor dem inoffiziellen.“ Auch das Feedback der Teilnehmer sei positiv gewesen. Die zahlreichen Vorrunden seien zwar fordernd gewesen, nicht aber unmöglich in der Umsetzung.

Bilder sowie die Aufnahme der Finaldebatte werden bald auf der Homepage sowie der Homepage veröffentlicht. Die nächste ZEIT DEBATTE wird vom 8.-10. Januar in Hamburg stattfinden.

 Alle Themen der ZEIT DEBATTE Göttingen im Überblick:

VR 1 : Dieses Haus verbietet Motorradfahren.

VR 2:Infoslide: Die internationale Delegiertenkonferenz der Menschenrechts-organisation Amnesty International hat bei ihrer Jahrestagung 2015 mehrheitlich beschlossen, dass sich Amnesty International für die Entkriminalisierung von Prostitution weltweit einsetzen soll. Der Entscheidung war ein zweijähriger Dialog mit Expertengruppen, wie unter anderem UNAIDS, Menschen-Frauenrechtsgruppen und verschiedenen Betroffenengruppen vorausgegangen. Der Vorschlag für die Entkriminalisierung einzutreten wurde allerdings von einigen Prominenten, wie z.B Meryl Streep und Kate Winslet, sowie von bekannten Frauenrechtlerinnen und Aktivistinnen wie Alice Schwarzer heftig kritisiert.
Thema: Dieses Haus begrüßt die Ankündigung von Amnesty International, sich weltweit für eine Entkriminalisierung von Prostitution einzusetzen.

VR 3: Dieses Haus bedauert die Reformation.

VR 4: Dieses Haus würde Flüchtlinge nur dort unterbringen, wo es keine gewaltbereite Ablehnung in der Bevölkerung gibt.

VR 5: Dieses Haus würde selbstfahrende Fahrzeuge so programmieren, dass sie im Falle eines Unfalls möglichst viele Menschenleben retten, auch unter Opferung der Insassen.

VR 6: Dieses Haus würde Wahlkreise nicht geographisch zusammenhängend nach Wohnort, sondern nach sozio-ökonomischen Kriterien bilden.

VF:  Infoslide: Die „Bill and Melinda Gates Foundation“ ist mit einem Stiftungsvermögen von über 44 Mill. US-Dollar die größte private Stiftung der Welt. Weitere Zustiftungen, unter anderem von Warren Buffett, sind angekündigt. Die Stiftung unterstützt vor allem Projekte in der Entwicklungshilfe und der Krankheitsbekämpfung. Dafür gibt sie etwa 4 Mill. Dollar im Jahr aus – das entspricht in etwa dem Entwicklungshilfe-Etat Italiens oder Kanandas.
Thema: Dieses Haus würde die „Bill and Melinda Gates Foundation“ demokratischer Kontrolle unterwefen.

HF: Infoslide: Als Lockspitzel bezeichnet man eine Person, die im Auftrag des Staates Dritte zu einer gesetzeswidrigen Handlung provoziert.
Thema: Dieses Haus verbietet den Einsatz von Lockspitzeln.