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Aktuelles

Vorstand des VDCH für das Geschäftsjahr 2024-25 Inga Peters, Victor Bervoets, Jonas Reichert, Barbara Neuwirth (v.l.n.r.)

Die Mitgliederversammlung des VDCH 2024

Am Samstag, den 17. August 2024, fand in Kassel die ordentliche Mitgliederversammlung des Verbands der Debattierclubs an Hochschulen e.V. statt, zu der 21 Clubs aus ganz Deutschland und Österreich angereist waren.

Ein zentrales Ereignis war die Wahl des neuen Vorstands für das Geschäftsjahr 2024-25. Victor Bervoets vom Debattierklub Wien übernimmt das Amt des Präsidenten und wird den Verband im kommenden Jahr leiten. Neu im Vizepräsidium sind Barbara Neuwirth, ebenfalls aus dem Debattierklub Wien, als Vizepräsidentin für Veranstaltungen, sowie Inga Peters von der Berlin Debating Union und Wortgefechte Potsdam, die das Amt der Vizepräsidentin für Finanzen und Schatzmeisterin übernimmt. Jonas Reichert vom Debating Club Heidelberg bleibt dem Vorstand erhalten und wird künftig als Vizepräsident für Öffentlichkeitsarbeit tätig sein. Jonathan Krapp, Bjarne Roggenbuck und Jens Molge scheiden aus dem Vorstand aus. Ihnen sowie allen Beirät:innen gilt unser herzlicher Dank für ihr Engagement im vergangenen Geschäftsjahr. Ein besonderer Dank gilt unserer scheidenden Beirätin für Rechtsfragen Kathrin Niederschuh für Ihre Arbeit in den vergangenen Jahren. Liam Urban vom Debattierklub Wien wurde zudem in seinem Amt als Beirat für Internationales von der Mitgliederversammlung bestätigt.

Verstand des VDCH für das Geschäftsjahr 2024-25 v.l.n.r.: Inga Peters, Victor Bervoets, Jonas Reichert, Barbara Neuwirth
Vorstand des VDCH für das Geschäftsjahr 2024-25:
Inga Peters, Victor Bervoets, Jonas Reichert, Barbara Neuwirth (v.l.n.r.)
© Josef Hoppe, Franziska Brunner

Auch die Austragungsorte der Campus-Debatten für die kommende Saison wurden festgelegt. Die erste Campus-Debatte der Saison wird im Januar in Aachen stattfinden, gefolgt von einer weiteren im März in Köln. Die Regionalmeisterschaften werden in Mannheim und Hamburg ausgetragen, wonach im Mai eine weitere Campus-Debatte in Magdeburg stattfinden wird. Die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft 2025 wurde bereits im Vorjahr nach Berlin vergeben. Eine Regionalmeisterschaft sowie eine Campus-Debatte suchen derzeit noch nach Ausrichterclubs.

Neben den Wahlen und Vergaben standen auch zahlreiche Anträge zur Diskussion. So wurden die Auswahl der Chefjurierenden der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft durch eine Auswahlkommission sowie die Anwendung des Ausrichterrechts kodifiziert. Außerdem wurden die Regularien für die Kategorie „Deutsch als Fremdsprache“ auf der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft angepasst und die Rolle des Beirats für Internationales neu definiert.

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Berlin gewinnt die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft 2024

Die Sieger*innen der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft stehen fest: Es ist die Berlin Debating Union mit seinem Team aus Karlin Tabbara und Chris G. . Im Finale zum Thema „Dieses Haus glaubt die europäischen Staaten sollten der Ukraine offensive Waffen ohne die Bedingung des ausschließlich innerterritorialen Gebrauchs d. h. Verbot einer Nutzung auf russischem Territorium, zur Verfügung stellen“ konnten sie sich gegen die Teams aus Wien und Heidelberg, sowie einem anderen Team aus der Berlin Debating Union durchsetzen. Der Preis der Ehrenjury für die beste Finalrede ging an Chris G. aus dem Siegerteam.

Wir danken dem Debattierclub Hamburg für die Organisation dieser gelungenen DDM!

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Hamburg, Berlin und Stuttgart mit großen Erfolgen bei den Regionalmeisterschaften

Die regionalen Debattiermeisterschaften haben letztes Wochenende in Aachen, Nürnberg und Heidelberg stattgefunden und wir stellen die Sieger vor.

Bei der westdeutschen Debattiermeisterschaft in Aachen konnte das hamburger Team bestehend aus Ruben Herrmann und Jule Welker das Finale für sich entscheiden. Außerdem erhielt Dario Werner den Preis der Ehrenjury für die beste Finalrede. 

Die südostdeutsche Debattiermeisterschaft in Nürnberg gewannen Agata Konopka und Felix Reischl für den Debattierclub aus Berlin, während sich Anne Uder den Preis für die beste Finalrede sichern konnte.

Bei der süddeutschen Debattiermeisterschaft in Heidelberg siegten Markus Gelfgren und Andrey Belkin aus Stuttgart und die beste Finalrede hielt Sonja Soko.

Wir gratulieren ganz herzlich. 🥳
Es bleibt dem Orgateam aus Aachen für das schöne Turnier zu danken.

Foto aus Heidelberg: Robert Wiebalk

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Hamburg gewinnt die Campus-Debatte Würzburg 2024

Die dritte Campus-Debatte der Saison hat letztes Wochenende in Würzburg stattgefunden und wir stellen die Sieger vor.
Das hamburger Team bestehend aus Btissam Boulakhrif und Georg Maxton konnte das Finale für sich entscheiden. Außerdem erhielt Konstantin Krüger den Preis der Ehrenjury für die beste Finalrede. Wir gratulieren ganz herzlich. 🥳
Es bleibt dem Orgateam aus Würzburg für das schöne Turnier zu danken.

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Berlin gewinnt die Campus-Debatte Heidelberg 2024

Die zweite Campus-Debatte der Saison hat letztes Wochenende in Heidelberg stattgefunden und wir stellen die Sieger vor.
Das Berliner Team bestehend aus Agata Konopka und Felix Reischl konnte das Finale für sich entscheiden. Außerdem erhielt Chiara Throner den Preis der Ehrenjury für die beste Finalrede. Wir gratulieren ganz herzlich. 🥳
Es bleibt dem Orgateam aus Heidelberg für das schöne Turnier zu danken.

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RWI – Wirtschaftsgespräche 2023

Am 14.11.2023 fanden in Essen die 25. RWI Wirstchaftsgespräche statt. Dabei stellten sich drei Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft kontroversen wirtschaftspolitischen Meinungen und diskutierten sie mit drei Vertreterinnen und Vertretern des VDCH, die zugespitzte Gegenpositionen einnehmen. Für das VDCH-Land wurden wir repräsentiert von Susanna Wirthgen, Joschka Braun und Georg Maxton.
Ansehen könnt ihr euch die ganze Veranstaltung einfach auf Youtube unter folgendem Link:

https://lnkd.in/eTJzXwZF

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Hamburg gewinnt die Campus-Debatte Jena 2023

Die erste Campus-Debatte der Saison hat letztes Wochenende in Jena stattgefunden und wir stellen die Sieger vor.
Das Hamburger Team „Durchschnittlichinformierte Zeitungslesende“ bestehend aus Btissam Boulakhrif, Georg Maxton und Max Maaß konnte das Finale für sich entscheiden. Außerdem erhielt Btissam Boulakhrif den Preis der Ehrenjury für die beste Finalrede. Wir gratulieren ganz herzlich. 
Es bleibt dem Orgateam aus Jena für das schöne Turnier zu danken.

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Der VDCH-Kickoff: Rückblick

Vom 22. bis 24. September 2023 fand in Würzburg das jährliche „Kick-Off“-Event statt, das vom VDCH koordiniert wurde. Dieser leitete die Organisation in enger Zusammenarbeit mit dem Debattierclub Würzburg und erfahrener Unterstützung von Referent*innen. Das Event erhielt finanzielle Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Traditionell bietet der VDCH vor Beginn des Wintersemesters an den meisten deutschen Hochschulen ein Seminar zum Thema hochschulpolitisches Engagement an. Der VDCH Kick-Off war auch in diesem Jahr wieder eine Möglichkeit für Mitglieder von Hochschulgruppen, sich auszutauschen und von erfahrenen Studierenden zu lernen, wie sie sich die Arbeit erleichtern und funktional sinnvoller gestalten können. In den angebotenen Workshops während der Veranstaltung wurden verschiedene Aspekte der Hochschulgruppenverwaltung behandelt. Unter anderem wurden Themen wie die Organisation von Erstsemester-Treffen, die Wissensweitergabe zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Generationen, die Planung von Gruppentreffen zu Semesterbeginn und die Förderung des Zusammenhalts innerhalb der Hochschulgruppen diskutiert. Die Workshops boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, Herausforderungen zu erkennen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Die Bedeutung der Phase zu Beginn des Semesters wurde betont, da hier die Fluktuation der Mitglieder in Hochschulgruppen besonders hoch ist. Die Anwerbung neuer Interessenten hat daher hohe Priorität. Die Workshops konzentrierten sich auf die Planung von Treffen und die Schaffung einer Lernerfahrung für neue Mitglieder. Ebenso wurde die Frage behandelt, wie Hochschulgruppen langfristig attraktiv für ihre Mitglieder bleiben können. Weitere Workshops befassten sich mit finanziellen Aspekten, darunter Buchführung, rechtliche Grundlagen und Ideen zur Deckung laufender Kosten. Der Umgang mit Sponsoren und die Bedeutung von Professionalität und Dokumentation wurden ebenfalls behandelt. Ein Workshop widmete sich der Integration ausländischer Studierender und betonte die Wichtigkeit offener Kommunikation und gemeinsamer Teilnahme an überregionalen Veranstaltungen. Des Weiteren gab es Workshops zur Öffentlichkeitsarbeit, zur Rolle überregionaler Medien, zur Gleichstellung und zur Veranstaltungsorganisation. In Letzterem wurde die Anzahl der Organisatoren für große Events und die Berücksichtigung kleinerer organisatorischer Aufgaben besprochen. Zusätzlich zu den Workshops wurden Austauschforen angeboten, um den Dialog zwischen den Teilnehmenden zu fördern. Abschließend lässt sich sagen, dass die Veranstaltung den Teilnehmenden neben einem umfangreichen Fachwissen eine Vielzahl von Kontakten in ganz Deutschland verschafft hat. Somit können sie sich hoffentlich in Zukunft immer an jemanden wenden, sollten sie Fragen haben oder auf der Suche nach neuen Ideen sein. Abschließend bedanken wir uns beim BMBF, welches auch in diesem Jahr durch seine Förderung den Kick-Off ermöglicht hat.

 

 

Auszüge aus den Präsentationen der Workshops sind hier zu finden: 

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Der VDCH-Kickoff: Vorschau

Vom 9. bis 11. September 2022 hat in Hannover der alljährlich vom VDCH koordinierte „Kick-Off“ stattgefunden. Dieser wurde federführend vom VDCH mit der organisatorischen Mithilfe des Debattierclub Hannovers und der Hilfe vieler erfahrener Referent*innen veranstaltet. Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Pünktlich vor Beginn des Wintersemesters an den meisten deutschen Hochschulen bietet der VDCH traditionell ein Seminar an, dass junge Menschen zu Multiplikator*innen ausbilden soll. Ziel ist es, hochschulpolitische Debatten bundesweit anzuregen, zu fördern und zu stärken. Dafür werden die Teilnehmenden mit den notwendigen Fähigkeiten und Kenntnissen ausgestattet werden, um dies an ihren eigenen Hochschulorten zu tun. So soll eine besonders große Menge an Personen in der gesamten Bundesrepublik erreicht und vorhandenes Wissen weitergegeben werden.

So konnten die Teilnehmenden an diesem Wochenende lernen, wie aktuelle Fragen der Hochschulpolitik in konstruktive Debattenfragen umgesetzt werden können oder wie öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen zu diesen Fragen am besten zu organisieren sind. Ebenfalls thematisiert wurden Strategien zur Schaffung von Aufmerksamkeit und Interesse an hochschulpolitischen Debatten und wie diese möglichst inklusiv und engagierend gestaltet werden können. Für die langfristige Stärkung hochschulpolitischer Debattenkultur konnten die Teilnehmenden zudem lernen, wie solche Debatten möglichst gut beworben und dokumentiert werden und welche Möglichkeiten finanzieller Unterstützung Studierenden dafür offenstehen.

Wichtig war neben den Workshops auch die Möglichkeit zum Austausch mit Teilnehmenden von anderen Hochschulen zur gegenseitigen Impulsgebung und der Ermöglichung von Vernetzung und regionalen Kooperationen. Ebenso konnten in der Gruppe individuelle Fragen und Herausforderungen angesprochen und durch gemeinsame Lösungsansätze behandelt werden. Die Bilanz sowohl des VDCH als auch der Teilnehmenden viel sehr positiv aus.

Auch 2023 wird der VDCH wieder einen Kick-Off veranstalten. Er wird voraussichtlich am 22.-24.09. in Würzburg stattfinden und ist für alle interessierte Personen offen. Interessierte können sich gerne melden unter vorstand@vdch.de.

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Ein Verfechter der gepflegten Debattierkunst – Nachrufe auf Theo Sommer

Am 22. August 2022 ist mit Theo Sommer nicht nur einer der prägendsten Journalisten Deutschlands, sondern zugleich einer der ersten und größten Förderer des deutschsprachigen Debattierens verstorben. So war es maßgeblich seine Fürsprache, die 2001 die ZEIT und im Folgenden die ZEIT-Stiftung überzeugten, die ZEIT DEBATTEN Turnierserie (heute Campus-Debatten) als Hauptförderer zu unterstützen. Auch im Anschluss war er dem Debattieren eng verbunden: Als erstes Ehrenmitglied der Deutschen Debattiergesellschaft, Ehrengast auf zahlreichen Turnieren und nicht zuletzt durch seinen Sohn Daniel, der jahrelang in Heidelberg selbst als Debattierer aktiv war.

Der Verband der Debattierclubs an Hochschulen e.V. und die Deutsche Debattiergesellschaft e.V. verneigen sich vor einer großen Persönlichkeit und haben ein paar Erinnerungen zusammengetragen.

„Warum debattieren wir für ein Jahr auf allen Turnieren nicht ein einziges Thema? Daran hatten wir nicht gedacht. Wir waren auf viele Fragen vorbereitet: Warum wünschen wir uns DIE ZEIT als Partner? Was darf der Verlag als Marketing-Mehrwert erwarten? Wie setzt sich das Budget zusammen? Aber die Frage von Theo Sommer kam unerwartet.

Er kannte das Debattieren aus Amerika, entweder vom Manchester College in Indiana, oder von der University of Chicago. Schon in den fünfziger Jahren studierte er global, in den USA, in Schweden, in Deutschland, nach der Promotion noch in England. Er kannte Debattieren als Sport und seine Stimme hatte bei der ZEIT Gewicht: Er war ihr Chefredakteur, ihr Mitherausgeber. Jetzt, 2001, trug er den Ehrentitel “Editor at Large”, über den er sich bei vielen Gelegenheiten lustig machte, z.B. im Grußwort bei einem Finale der Meisterschaft im deutschsprachigen Debattieren.

Jetzt tauschte er mit ein paar Studenten Erfahrungen zum Debattieren aus, und die Leitung des Hauses, darunter der Verlagschef und der Marketingleiter, war interessiert. Eine Stunde später unweit des Verlagshauses an der Alster waren wir Studenten uns so sicher, dass uns seine Fürsprache geholfen hat, einen Vertrag mit der ZEIT zu schließen, dass wir ihm Jahre später die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Debattiergesellschaft angetragen haben, die er gerne angenommen hat.

Er blieb für uns Debattiergemeinde erreichbar: Kein Brief blieb unbeantwortet, und er besuchte Veranstaltungen. Ich habe ihn einmal zufällig bei einer Veranstaltung getroffen, die mit Debattieren nichts zu tun hatte, und gleich den nächsten Besuch einer Finalveranstaltung vereinbart. Das sportliche Debattieren an Hochschulen verliert einen Fürsprecher, einen Förderer, einen Freund. Wir könnten ihm zu Ehren in allen deutschsprachigen Debattierclubs zumindest eine Woche lang alle dasselbe Thema debattieren. Ich bin sicher, es hätte ihm gefallen.“

Christian Blum
Erster Präsident des Verbands der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH)

„Mit dem Tod von Theo Sommer verliert die Deutsche Debattiergesellschaft einen wichtigen Freund und Förderer. Von Anfang an unterstützte er uns in unserem Vorhaben, an den deutschen Universitäten die Kultur des Debattierens zu etablieren, empfing uns nach der 1. Deutschen Meisterschaft mit offenen Armen in den Räumen der ZEIT in Hamburg, um mit deren finanzieller Unterstützung das Debattierprojekt über Jahre zu sichern.

Mit Freude nahm er die 1. Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Debattiergesellschaft an: „ Nichts fehlt unserem Lande so sehr wie eine gepflegte Debattierkunst. Sie allein jedoch verschafft einem Gemeinwesen Frische, Farbe und Lebendigkeit.“

Wir werden seinen zupackenden Optimismus, seine herzliche Hilfsbereitschaft und mitmenschliche Offenheit vermissen. In Dankbarkeit denken wir an ihn und werden in seinem Sinn weiterarbeiten.“

Dr. Kai Monheim
Mitgründer des VDCH und Gründungspräsident der Deutschen Debattiergesellschaft(DDG)

„Bemerkenswert und für ein Mitglied der schreibenden Zunft durchaus nicht selbstverständlich war Theo Sommers Lust am gesprochenen Wort und der unmittelbaren argumentativen Auseinandersetzung, mit anderen Worten: der Debatte. Er fand Debatte nicht nur für die demokratische Meinungsbildung entscheidend; er hatte sichtlich großen Spaß daran, Argumente robust auszutragen, auch wenn es vielleicht an Grenzen ging. 

Meine stärkste Erinnerung an Theo Sommer stammt aus dem Finale der 2. Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft in Dresden, im Sommer 2002 – damals bereits als Teil der ZEIT Debatten.  Es war brütend heiß gewesen, die Debatten mindestens hitzig, und irgendwie hatten Kai Monheim und ich es ins Finale geschafft und durften jetzt im Landtag des Freistaates Sachsen vom Redner:innenpult aus sprechen. Damals hat mich das ganz schön beeindruckt. Noch beeindruckender: Theo Sommer, der Herausgeber der ZEIT,  saß als Ehrengast in der ersten Reihe des Plenums.

Das Thema der Debatte war im damals üblichen Stil “Niemand hat ein Recht auf Herkunft”, und ich war jung und dumm genug, aus dem Nachnamen des Münchner Debattierers Stefan Marx einen “neuen Marxismus” zu konstruieren, weil er in der Opposition für Eigentum und Erbschaft einstand. Zum Glück habe ich damit nicht gewonnen; aber Theo Sommer tat mir den Gefallen, sich von Herzen über das Wortspiel scheckig zu lachen. Lauthals, ganz frei, mitten im hochherrschaftlichen Landtag, weil ihm offenbar der Scherz gefallen hatte.

Denn auch das hat Theo Sommer ausgemacht: Bei aller Ernsthaftigkeit in der Sache den ganzen Zirkus nicht immer ganz ernst zu nehmen. Für mich ist das eine bleibende Richtschnur geworden. Von Namenswitzen habe ich seitdem Abstand genommen, aber die Freiheit, auch mal laut zu lachen, habe ich von Theo Sommer übernommen.“

Jens Henning Fischer
Präsident der Deutschen Debattiergesellschaft

„Meine Erinnerung an Theo Sommer, den großen Freund und Förderer des Debattierens, ist untrennbar verbunden mit der Deutschen Debattiermeisterschaft 2003 in Tübingen. Das Finale der Meisterschaft fand im prachtvollen Refektorium des Klosters Bebenhausen statt. Teil des Programms der Finalveranstaltung war eine „Showdebatte“, bei der zwei Debattierer gegen ein Team aus zwei Prominenten antreten sollten. Gemeinsam mit dem Berliner Kai Monheim durfte ich dabei die rhetorischen Klingen mit Theo Sommer und Heiner Geißler kreuzen. Es ging um die Frage, ob sich die Europäische Union eine Verfassung geben sollte. Theo Sommer forderte mit Verve, die EU müsse zum großen Sprung nach vorn ansetzen. Heiner Geißler blieb skeptischer und verglich die EU mit einem behäbigen Elefanten. Da mir die Argumente ausgingen, versuchte ich einen Befreiungsschlag, indem ich die beiden sprachlichen Bilder kombinierte: „Was geschieht, wenn ein Elefant zum großen Sprung ansetzt? Er wird straucheln und sich den Rüssel verstauchen.“ Das Publikum tobte und Theo Sommer lächelte. Nach der Debatte kam er zu mir mit den Worten: „Beim nächsten Mal sind Sie mein Teampartner.“ Gerne hätte ich noch einmal mit Theo Sommer debattiert.“

Prof. Dr. Christoph Busch
ehem. Präsident der Deutschen Debattiergesellschaft (2004-2005)

„Als wäre es gestern gewesen: Ich erinnere mich noch genau an dieses laute herzliche Lachen der beiden Großmeister der Argumente und Rhetorik: Heiner Geißler und Theo Sommer.

Es war die Finalveranstaltung der Deutschen Debattiermeisterschaft 2003 in Tübingen. Wir hatten uns zuvor im Team (alle drei Anfang 20) in zahlreichen Debatten über drei Tage bis ins Finale debattiert und konnten Deutsche Meister werden. Unglaublich, waren wir doch eigentlich als Underdogs gestartet. Nach unseren Finalreden – während die Jury tagte und unsere Aufregung in unermessliche Höhen stieg – debattierten dann genau dort, wo wir gerade zuvor geredet hatten, Theo Sommer und Heiner Geißler. Diese zwei großartigen, beeindruckenden, charismatischen Redner sprachen in einer Showdebatte darüber, ob sich die EU eine Verfassung geben sollte.

Mit viel Enthusiasmus und bewundernswerter Präzision legten sie aus dem Stegreif ihre Argumente dar, verbunden mit viel Humor und vor allem Spaß am verbalen Wettstreit. Diese Debatte und das darin gezeichnete Bild des „Elefanten, der sich den Rüssel verstaucht“, war das eigentliche Highlight der DM. Und das Lachen des Saals und der beiden prominenten Redner löste alle Spannung auf. 

Nach der Debatte kam Theo Sommer dann zu mir, gratulierte zum Meistertitel und sagte, dass man in Hamburg bei der ZEIT immer Leute braucht, die Spaß am Argumentieren haben. Und auch wenn ich später nicht in den Journalismus gegangen bin, bin ich heute doch im Management der ZEIT und habe ihn die letzten Jahre noch oft bei uns im Pressehaus und auf Veranstaltungen getroffen.  Immer wieder haben wir dabei über das Debattieren gesprochen und darüber, wie wichtig es gerade heute ist, das beste Argument zu finden und im Austausch zu bleiben. Dem Debattieren blieb er immer verbunden.“

Dr. Hanna Proner
ehem. VDCH Vizepräsidentin und Deutsche Debattiermeisterin 2003

„In seinen Grußworten bei Finalveranstaltungen berichtete Theo Sommer immer wieder gern von seinen ersten Begegnungen mit dem Hochschuldebattieren in den 1950er Jahren in den USA. Fast nie unerwähnt blieb das Thema der ersten Debatte (oder einer der ersten größeren Debatten), der er seinerzeit beiwohnte: You can’t double cross Germany. Auf manche wirkte das anfangs vielleicht so, als habe er lediglich sein Grußwort recycelt. Doch wer bemerkte, wie innerlich bewegt Theo Sommer davon erzählte – so  als ob er die Debatte gleich noch einmal führen wollte –, erkannte, welche Leidenschaft er für das Wettkampfdebattieren hegte. In der Showdebatte am Rande des Finals der Deutschen Meisterschaft in Tübingen 2003 etwa ließ er dieser Leidenschaft beherzt freien Lauf. Und viele langgediente Debattiererinnen und Debattierer wissen mittlerweile aus eigener Erfahrung, dass es alles andere als ungewöhnlich ist, sich noch Jahrzehnte später an einzelne Themen und Debatten zu erinnern und davon zu erzählen.“

Dr. Bernd Hoefer
Mitglied des ersten VDCH Vorstands

„2004 hat der Debattierclub Bonn die deutschsprachige Debattiermeisterschaft ausgetragen. Für das Finale hatten wir einen besonderen Ort gefunden: das alte Wasserwerk mitten im ehemaligen Bonner Regierungsviertel. 

Mir hatte man die Moderation anvertraut, und ich war sehr aufgeregt. Das Publikum hatte im Pumpenhaus Platz genommen. Hier hatte der deutsche Bundestag von 1986 bis 1993 getagt, das Hochschuldebattieren war in der Herzkammer der Bonner Republik angekommen, und es war jetzt meine Verantwortung, das Debattieren überzeugend zu präsentieren.

Meine Aufregung war nicht zuletzt darin begründet, dass mir direkt gegenüber Theo Sommer saß, dieser Titan des deutschen Journalismus. Und er guckte ständig zu mir rüber, der große Theo Sommer. Das lag natürlich auch daran, dass er gleich das Grußwort halten sollte, aber mich hat es schon irritiert.

Als ich ihn also angekündigt hatte, und er sich erhob und zum Rednerpult ging, kam er in meiner Nähe vorbei. Und ohne dass das Publikum es bemerkt hätte, raunzte er mir unter Bezug auf meinen damaligen Nachnamen zu: “Gut gebrüllt, Löwe.”

Er kannte mich bis dahin nicht, und irgendwie bin ich bis heute stolz darauf. Und es zeigt, was für ein Mensch Theo Sommer war: Er war aufmerksam, spontan, gewitzt und zugewandt. Ohne ihn hätte es das Hochschuldebattieren so nicht gegeben; hoffentlich finden sich auch in Zukunft Menschen wie ihn, die das Debattieren weitertragen. Ich werde ihn in guter Erinnerung behalten.“

Isabelle Fischer (geb. Loewe)
ehem. VDCH Präsidentin

„Theo Sommer war ein intellektuelles Vorbild für Millionen und zugleich ein toller Typ für alle, die das Glück hatten, ihn persönlich zu erleben. Seneca der Jüngere brauchte 28 Kapitel, um das erfüllte Leben zu beschreiben; im 21. Jahrhundert können wir das kürzer: lebe ein Leben wie Bruce Dickinson oder Theo Sommer! Ich werde ihn herzlich vermissen.“

Prof. Dr. Michael Hoppmann
Mitbegründer des Tübinger Debattierclubs Streitkultur e.V.

 

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