Mai 2016

Die neuen Debattiermeister kommen aus Tübingen

DDM Sieger
Konrad Gütschow (l.) und Lennart Lokstein sind die neuen deutschsprachigen Debattiermeister (c) Matthias Carcasona

Auf der diesjährigen Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft setzten sich Konrad Gütschow und Lennart Lokstein aus Tübingen in der Position der Schließenden Opposition durch. Die Vizemeister kommen somit aus Frankfurt (Sven Schuppener, Marion Seiche) in der Eröffnenden Regierung, Berlin (Pegah Maham, Alexander Hans) in der Rolle der Schließende Regierung sowie aus Heidelberg (Jasper Jacobusen, Peter Giertzuch) als Eröffnende Opposition (Regeldetails finden Sie hier).

Über das Thema wurde zu Beginn der Debatte von den anwesenden Zuhörer*innen abgestimmt und lautete: DH bereut den hohen Stellenwert von Arbeit für das Selbst- und Fremdbild von Menschen. Die Teamleistungen wurden von den Chefjuroren Barbara Schunicht, Willy Witthaut, Tobias Kube bewertet.

Zuvor lobte die Ehrenjury die Veranstaltung und den Einsatz der Studierenden. Im Bundestag habe rein rechnerisch jedes Mitglied im Schnitt eine halbe Stunde Redezeit, um seine Argumente vorzutragen, erläuterte MdB Lothar Binding in seinem Grußwort die Debattensituation im politischen Berlin. Darum freue er sich sehr, heute bei einem Debattiertraining dabei zu sein.

Prof. Dr. Heermann, Rektor der Universität Heidelberg für internationale Angelegenheiten, verwies in seinem Grußwort auf die historische Bedeutung der Alten Aula und erinnerte an den historisch hohen Stellenwert der Debattenkultur.

Publikum
Zahlreiche Zuhörer verfolgten die Debatte in der Alten Aula in Heidelberg (c) Matthias Carcasona

„Ich bin zutiefst beeindruckt von den Debattierchampions und gratuliere allen zu dieser herausragenden Leistung,“ sagte Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Überzeugt hat die Ehrenjury vor allem Lennart Lokstein, der die Auszeichnung für die beste Finalrede erhielt. „Uns hat die analytische Vorgehensweise, die gute Struktur und das sympathische Auftreten überzeugt“, fasste Regina Bossert, Leiterin der Landeszentrale für Politische Bildung zusammen. Komplementiert wurde das Ehrenjury-Panel von Norbert Lehmann, der das ZDF-Mittagmagazin leitet. Die Entscheidungsfindung wäre nicht leicht gewesen, sondern wie in einem 90-minütigen Fußballspiel – mit Verlängerung und Elfmeter, sagte er im Anschluss.

Auf dem traditionellen Galaabend wurde zudem von der Deutschen Debattiergesellschaft e.V. der Nachwuchspreis vergeben. Das Konklave entschied sich für Florian Schneider von der BiTS Debating Society Iserlohn.

Mit der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft endet die ZEIT DEBATTEN-Serie 2016. Im Herbst beginnt die neue Saison mit einem Auftaktturnier für alle Mitgliedvereine.

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Große Debattierumfrage gestartet: Mehr Argumente für Sponsoren und Ideen für Entwicklung der Szene

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Warum bist du zum Debattierclub gekommen – und was hast du dort gelernt und erlebt? Mit diesen Ausgangsfragen beginnt die erste große Umfrage im deutschsprachigen Hochschuldebattieren: 15 Jahren nach der Gründung der ersten Debattierclubs wollen der Verband der Debattierclubs an Hochschulen und sein Alumniverein, die Deutsche Debattiergesellschaft, möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihrem Debattiererlebnis befragen.

“Für ein möglichst vollständiges Bild vom Debattieren wollen wir alle erreichen: Aktive und Ehemalige, Intensivtäter und Gelegenheitsteilnehmer”, schreibt Philipp Stiel, der für die Deutsche Debattiergesellschaft die Umfrage mitbetreut. Deshalb bittet er alle Clubs, die Umfrage auf Facebook und über ihre E-Mail-Verteiler zu streuen, möglichst auch an die ehemaligen Mitglieder.

Wer sind die Menschen, die den Weg zum Debattieren gefunden haben? Warum sind sie zum Debattierclub gekommen? Was haben sie in den Clubs erlebt und was hat das Debattieren bewirkt – persönlich, beruflich und politisch? Diese Fragen stellen den Kernbestandteil der Umfrage dar: Damit wollen VDCH und DDG auch Argumente sammeln, um das Debattieren besser an Sponsoren und Förderer herantragen zu können. “Wer wir sind und was uns ausmacht” – so hatte es Elisa Schwarz, Vizepräsidentin des VDCH und Mit-Autorin der Umfrage, vor einigen Wochen bereits auf der Achten Minute zusammengefasst.

Die Umfrage sei aber nicht nur eine Umfrage in die Vergangenheit, so Elisa weiter, “Wir wollen auch wissen, wo sich das Debattieren hin entwickeln soll. Aus den Fragen in der Umfrage können wir Impulse für die Verbandsentwicklung und der DDG ziehen. Und wir wollen auch den Debattierclubs Anregungen für ihr Clubleben oder ihre Mitgliederwerbung geben.

“Mit dieser Umfrage können wir uns ein besseres Bild darüber machen, wer eigentlich aus welchen Motivationen und über welchen Weg zum Debattieren kommt und was hilft, das jemand dabei bleibt”, so Elisa. “Natürlich arbeiten da viele mir ihrem Baugefühl. Eine empirische Auswertung aber kann helfen, manche Dinge besser zu verstehen.”

Der Fragebogen braucht etwa 10-15 Minuten Zeit zum Ausfüllen, je nach Rolle der Befragten. Clubpräsidenten müssen ein paar Fragen mehr ausfüllen, um gleichzeitig die zweijährige Clubumfrage des VDCH durchzuführen. Für die Umfrage werden VDCH und DDG von der studentischen Statistikbefragung CorrelAid unterstützt. Diese führt Datenanalysen für gemeinnützige Organisationen durch und hat ein fünfköpfiges Projektteam zusammengestellt, das die Umfrage zusammen mit VDCH und DDG konzipiert hat und sie nach der Befragung auch professionell auswertet.

“Ohne die Unterstützung von CorrelAid wäre ein solch umfangreiches Projekt nicht möglich gewesen”, sagt Philipp. CorrelAid arbeite sehr professionell, nicht nur was den Datenschutz angeht. Auch das Engagement der Projektmitglieder habe ihn beeindruckt. “Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Studierende so für andere Organisationen in ein Projekt reinhängen, und das völlig kostenlos. Das hat uns beeindruckt.”

Die Umfrage läuft noch bis zum 30. Juni und ist hier zugänglich. Die Ergebnisse werden Anfang September vorliegen. Für Fragen stehen Elisa Schwarz und Philipp Stiel per E-Mail zur Verfügung.

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Pressespiegel zur ZEIT DEBATTE Leipzig

In dieser Übersicht finden Sie alle Artikel, die im Vorfeld und Nachgang der ZEIT DEBATTE Leipzig veröffentlicht wurden.

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Münster gewinnt die ZEIT DEBATTE Leipzig

Sieger ZD Leipzig
Tine Heni und Christoph Saß sind Sieger der ZEIT DEBATTE Leipzig (c) Etzel

Die letzte ZEIT DEBATTE der Saison gewannen Tine Heni und Christoph Saß aus Münster. Als Schließende Opposition setzten sie sich durch gegen Münster Sprech und Schwefel (Marc-André Schulz, Marcel Jühling) in der Eröffnenden Regierung, Berlin Debating Union BDU A(Alexander Hans, Tobias Münch) in der Eröffnenden Opposition und Göttingen Linksträger (Nikos Bosse, Robert Apple) in der Schließenden Regierung. Roland Jahn, Marianne Birthler, Prof. Dr. Beate Schücking sowie Christoph Wonneberger kürten gemeinsam in ihrer Rolle als Ehrenjury Christoph Saß zum besten Finalredner.

Pascal Schaefer, Mark Etzel, Jule Biefeld, Jannis Limperg und Jonathan Scholbach (Chair) jurierten die Debatte im eindrucksvollen Salles des Pologne.

 

 

Die Themen des Turniers im Überblick:

VR1(Infoslide: Schand- oder Ehrenstrafen sind Strafen, bei denen die Demütigung oder Bloßstellung der Verurteilten eine zentrale Rolle spielt.)
DHW Ehrenstrafen als Strafmaßnahme einführen.

VR2: DH bedauert den hohen Stellenwert von Liebe in westlich geprägten Kulturen.

VR3(Infoslide: Staatskapitalismus ist ein ökonomisches Model, in dem Firmen in Privatbesitz im freien Wettbewerb um Kunden stehen. Trotzdem interveniert der Staat oft in ausgewählten Firmen durch Investitionen, Einfluss auf Managemententscheidungen und andere Maßnahmen meist mit dem Ziel die Wirtschaft zu stabilisieren. Bekannte staatskapitalistische Nationen sind z. Bsp. Singapur, China und Russland. Im Staatskapitalismus herrscht die Ansicht vor, dass der Staat besser als der Markt in privatwirtschaftlichen Angelegenheiten entscheidet!)
DH zieht den Staatskapitalismus dem liberalen Kapitalismus vor.

VR4: (Infoslide: Der Antarktisvertrag ist eine im Jahr 1961 in Kraft getretene internationale Übereinkunft. In Ihr einigten sich alle Staaten, die Ansprüche oder Anspruchsvorbehalte in der Antarktis haben, ihre Gebietsansprüche ruhen zu lassen und auf die wirtschaftliche Ausbeutung oder militärische Nutzung der Region zu verzichten. Stattdessen lädt der Vertrag alle Staaten der Welt ein, sich an der wissenschaftlichen Erforschung der Antarktis zu beteiligen.Der politische Status der Arktis ist hingegen bislang ungeklärt. Derzeit versuchen die fünf Anrainerstaaten des Nordpolarmeers mit Gebiet nördlich des Polarkreises, Norwegen, Dänemark, Russland, USA und Kanada, territoriale Ansprüche zu erheben. Auf Basis hierfür gilt das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982. Es ermöglicht Staaten, eine Ausweitung ihrer Kontrolle auf den Kontinentalschelf und somit den Meeresboden und die Rohstoffquellen unterhalb des Bodens zu beantragen. Russland stellte kürzlich eine Militärbasis für 150 Soldaten in der Arktis fertig und hatte bereits 2007 eine Flagge auf dem Meeresgrund unter dem Nordpol platziert.)
DH als die USA würde die Arktis militärisch besetzen um einen umfassenden Arktisvertrag analog zum Antarktisvertrag zu erzwingen.

VR5: DH als Gott bereut die Erschaffung der Menschheit.

HF: Du bist ein junger Autor und weißt zu 100 Prozent, dass dein Buch ein Bestseller wird. DH als Autor würde anonym veröffentlichen.

Finale: DHW eine verfassungsgebende Versammlung für das deutsche Volk einberufen.(Infoslide: Aktuelle Präambel des Grundgesetzes: “Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.

Die Deutschen in den Ländern Baden­Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg­Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein­Westfalen, Rheinland­Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen­Anhalt, Schleswig­Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.”

Im Auftrag der drei westlichen Besatzungsmächte erarbeitet, wurde das Grundgesetz vom Parlamentarischen Rat und den Landtagen in den drei Westzonen angenommen; eine Volksabstimmung gab es nicht. Das Grundgesetz war nicht als dauerhafte Verfassung gedacht und auch absichtlich nicht so bezeichnet – der Parlamentarische Rat ging davon aus, dass die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) bald wieder mit den anderen vereinigt sein würde.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung war zunächst unklar, ob diese über Art. 23 GG erfolgen oder über den Prozess der gesamtdeutschen Verfassungsgebung nach Art. 146 GG?

Die Entscheidung für den Beitritt und gegen die staatliche Neukonstituierung fiel mit den ersten freien Volkskammerwahlen in der DDR am 18. März 1990. Die Mehrheit der DDR­Bürgerinnen und Bürger wählten die Parteien, die den Beitritt nach Artikel 23 favorisierten. Entsprechend beschloss die Volkskammer am 23. August 1990 den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes mit Wirkung vom 3. Oktober 1990.

Art. 23 GG, in der Fassung vom 23. Mai 1949:

„Dieses Grundgesetz gilt zunächst im Gebiete der Länder Baden, Bayern, Bremen, Groß­Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein­Westfalen, Rheinland­Pfalz, Schleswig­Holstein, Württemberg­Baden und Württemberg­Hohenzollern. In anderen Teilen Deutschlands ist es nach deren Beitritt in Kraft zu setzen.“

Art. 146 GG, in der Fassung vom 23. Mai 1949:

„Dieses Grundgesetz verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.“)

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Die TeilnehmerInnen der ZEIT DEBATTE Leipzig in der Bibliotheca Albertina (c) Schwarz

 

Weitere Bilder des Turniers werden bald auf der Homepage sowie auf der ZEIT DEBATTEN-Facebookseite veröffentlicht. Das nächste Debattierturnier findet vom 26.5. bis 29.5. in Heidelberg statt: Die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft ist das größte und prominenteste Turnier.

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