VDCH

Verbandsnachrichten

Der VDCH stellt sich gegen sexuelle Belästigung

Uns erreichte die Mitteilung, dass es auf der diesjährigen Europameisterschaft zu einer Situation kam, in der ein Mitglied unseres Verbands sexuell belästigt wurde. Ein solches Verhalten ist absolut inakzeptabel. Wir als VDCH werden sexuelle Belästigung jeglicher Form nicht dulden und unterstützen Ausrichterclubs, wenn sie nach eingehender Prüfung Maßnahmen bis hin zum Ausschluss des*der Täter*in in solchen Fällen ergreifen wollen. Wir fordern die übrigen europäischen Verbände und insbesondere die Ausrichter der nächsten Europameisterschaften auf, den Fall ebenfalls zu überprüfen, um auf ihren Turnieren ein respektvolles Miteinander zu gewährleisten.

Der VDCH stellt sich gegen sexuelle Belästigung Weiterlesen »

Tag der Deutschen Einheit in Mainz

Anlässlich der Tages der Deutschen Einheit werden Debattierclubs aus der Region an einem Planspiel teilnehmen. Dabei soll anhand der Themen „Gemüseanbaupflicht für Privatgärten und Balkone“, „zusätzliche Steuer auf Fast Food“, „Pflicht zur anonymen Bewerbung“ und „Wahlpflicht für alle“ die Arbeit der Bundesregierung nachgestellt werden. Stattfinden wird das Planspiel am 2. und 3. Oktober jeweils von 11 bis 20 Uhr in Mainz im Zelt der Bundesregierung an der Kaiserstraße. Dort wird ein originaler Kabinettssaal nachgebaut werden. csm_Logo_Tag_der_Deutschen_Einheit_Mainz_2.-3.Okt.2017_cmyk_e984157ac5

Tag der Deutschen Einheit in Mainz Weiterlesen »

Debattierer kritisieren Format des TV-Duells

21314516_1145713948862676_8294906872834397216_nDer Verband der Debattierclubs an Hochschulen e.V. (VDCH) zeigt Möglichkeiten für die Umgestaltung des TV-Duells der Kanzlerkandidaten auf, um politische Debatten zu ermöglichen.

Beim TV-Duell am 3. September erstickten die handwerklichen Fehler seitens der Moderation eine mögliche Debatte. Wir sahen häufig geschlossene und lange Suggestivfragen seitens der Moderatoren. Diese zielten auf eine direkte explizite Kritik. Dies führte faktisch dazu, dass Angela Merkel und Martin Schulz ausweichend antworten mussten.

Wollten die beiden Kandidaten hingegen aufeinander eingehen, wurde dies unterbunden. Dabei sind genau dieser Widerspruch und diese Entgegnung essenziell für ein wirkliches Duell. Auch diese Interaktion wert zu schätzen kann man in Debattierclubs lernen, in denen Zwischenfragen ausdrücklich zugelassen sind und in die Bewertung besonders mit einfließt, wie sehr die Rednerinnen und Redner auf ihre Vorrednerinnen und Vorredner eingegangen sind.

Der VDCH kritisiert zudem die Abwesenheit von Publikum. Die Kontrahenten sprechen deshalb scheinbar nur zu den Moderatoren statt zu Wählerinnen und Wählern. Ebenso ist es nicht möglich, eine direkte Resonanz zu erfahren, indem man hört, was die Menschen bewegt, und nicht nur, was Journalistinnen und Journalisten thematisch umtreibt. Hier kann das Format der Offenen Parlamentarischen Debatte ein Vorbild sein, bei dem es explizit darum geht das Publikum, repräsentiert durch drei fraktionsfreie Rednerinnen und Redner zu überzeugen.

Eine Debatte lebt von der Interaktion der Debattenteilnehmer. Wenn ein Bezug aufeinander durch ein Frage-Antwort-Format nicht angelegt ist und sogar aktiv durch den Moderator verhindert wird, ist eine lebendige Debatte, die Teilnehme fordert und Zuhörer begeistert, unmöglich.

Aus unserer Sicht muss das Format überarbeitet werden, damit mehr Zuspitzung, Interaktion und wirkliche Debatte möglich werden.

Als Beispiel dafür kann das Hochschuldebattieren herangezogen werden: Hierbei werden offene Streitfragen gestellt, auf die beide Seiten eingehen. Dabei wird sowohl auf die Interaktion mit dem Publikum als auch explizit mit der Gegenseite gefordert. Dies ermöglicht direkt und lebendigere Schlagabtausche.

Über 70 Debattierclubs an Hochschulen im deutschsprachigen Raum stehen hier gerne beratend zur Seite.

Debattierer kritisieren Format des TV-Duells Weiterlesen »

Die Rederei Heidelberg ist Deutschsprachiger Debattiermeister 2017

Meister 2017: Julius Steen, Peter Giertzuch, Sabrina Effenberger - © Dresden Debating Union

Meister 2017: Julius Steen, Peter Giertzuch, Sabrina Effenberger – © Dresden Debating Union

Bei der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft 2017 in Dresden konnte sich das Team Schönrederei (Julius Steen, Peter Giertzuch, Sabrina Effenberger) den Meistertitel sichern. Im Finale setzte sich das Team der Rederei e.V. aus Heidelberg in der Regierung gegen die Opposition Münster Martini (Johanna von EngelhardtPhilipp SchmidtkeChristoph Saß) durch. Das Finalthema ““Jeder ist seines Glückes Schmied”: Sollten wir aufhören zu glauben, dass Menschen für ihren Erfolg und Misserfolg größtenteils selbst verantwortlich sind?” setzte dabei den Trend der eher philosophischeren Finalthemen der DDM 2016 und der diesjährigen Regios fort. Als Fraktionsfreie Redner komplettierten der nach Tab beste Redner des Turniers Jakobus Jaspersen sowie die beiden punktbesten, nicht zu den Finalteams gehörenden Redner der Halbfinals Konrad Gütschow und Marc-Andre Schulz das Finale.

Das Finale - © Dresden Debating Union

Das Finale – © Dresden Debating Union

Wie bei Turnieren dieser Größenordnung üblich, gab es zwei Jurys. Die studentische Jury, bestehend aus den Chefjuroren Alexander Labinsky (Hauptjuror), Pegah Maham und Jule Biefeld (Präsidentin) sowie Nicolas FriebeBarbara Schunichtund Lennart Lokstein kürte den neuen deutschen Meister. Der Preis für die beste Finalrede wurde von der aus Eva Jähnigen(Dresdner Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunalwirtschaft), Ulrich Hagenloch(Präsident des Oberlandesgerichts Dresden), Jacqueline Schäfer (Verband deutscher Redenschreiber), Jens Fischer(Deutsche Debattiergesellschaft) und Eva-Maria Stange (Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst) bestehenden Ehrenjury verliehen und ging an Sabrina Effenberger, die Schlussrednerin der Heidelberger.

Mit den beiden Finalteams trafen im Finale auch die zwei Teams aufeinander, die nach den Vorrunden die Plätze 1 (Rederei) und 2 (Münster) im Teamranking belegt hatten. Während die Münsteraner sich im Halbfinale zum Thema “Sollten wir kommerzielle Werbung verbieten” gegen das Team der Berlin Debating Union mit dem Namen Burger Debating Union (Tobias Münch, Lara Tarbuk, Alexander Hans) durchsetzen konnten, stand bereits vor dem Halbfinale fest, dass die Rederei ein Finalteam stellen würde. Im internen Clubduell zwischen der Schönrederei und Bowties are cool (Jakobus Jaspersen, Anna MarkusRené Geci) konnten sich letztendlich die Veteranen auf der Oppositionsseite durchsetzen.

Das Video des Finales kann hier angesehen werden:

Drei Finalteilnehmer des letzten Jahres schafften es erneut bis ins Finale: Während Peter Giertzuch sich diesmal den Meistertitel sichern konnte, mussten sich sowohl sein damaliger Teampartner Jakobus Jaspersen als auch Vorjahressieger Konrad Gütschow mit der Fraktionsfreien Rednerbank zufrieden geben. Im Jurorenpanel befanden sich mit Pegah Maham und Vorjahressieger Lennart Lokstein zwei weitere Finalteilnehmer der DDM Heidelberg.

DDG-Nachwuchspreisträgerin 2017: Angélique Herrler - © Dresden Debating Union

DDG-Nachwuchspreisträgerin 2017: Angélique Herrler – © Dresden Debating Union

Am Vorabend des Finales gab es zudem eine weitere Gewinnerin: Das Debating Club Heidelberg Mitglied Angélique Herrler wurde zur DDG-Nachwuchspreisträgerin 2017 gewählt und tritt damit unter anderem in die Fußstapfen der ehemaligen VDCH-Präsidenten Philipp Stiel, Florian Umscheid, Tobias Kube und Jan Ehlert.

von Johannes Meiborg, Quelle:  http://www.achteminute.de/20170614/die-rederei-heidelberg-ist-deutschsprachiger-debattiermeister-2017/

Die Rederei Heidelberg ist Deutschsprachiger Debattiermeister 2017 Weiterlesen »

Rederei Heidelberg gewinnt die ZEIT DEBATTE Tübingen

 

Das Siegerteam, die beste Finalrednerin und die Ehrenjury - © Carolin Albers

Das Siegerteam, die beste Finalrednerin und die Ehrenjury – © Carolin Albers

Letztlich konnte es nur eines geben: Das Heidelberger Stadtderby im Finale der ZEIT DEBATTE Tübingen 2017 entschied das Team Uninformierte Uniformierte (Julius Steen, Jakobus Jaspersen, René Geci) der Rederei Heidelberg für sich. Als Opposition setzten sie sich gegen die Regierung Heidelberg Meta-Kätzchen (Benedikt Rennekamp, Angelique Herrler, Johannes Meiborg) vom DC Heidelberg/Bamberg in – laut Mitgliedern der Chefjury – “einer der besten Finaldebatten seit langem” durch.  Als Fraktionsfreie Redner komplettierten Christoph Saß (Münster), Tina Rudolph(Jena) und Elisa Schwarz (Konstanz) das Finale. Juriert wurde die Debatte zum Thema “Sollte die Strafhöhe in Gerichtsprozessen durch eine Software verbindlich festgelegt werden?” von Chefjuror Jan Ehlert (Hauptjuror), Jan-Gunther GosselkeJule BiefeldLennart LoksteinDaniil Pakhomenko und Erik Thierolf (Präsident). Die zwei Chefjuroren Alexander Hiller und Sabrina Effenberger waren aufgrund der jeweiligen Heidelberger Clubzugehörigkeit für das Finale gesperrt.

Elisa Schwarz erhielt für ihre Freie Rede auf Seiten der Opposition von der prominenten Ehrenjury, bestehend aus Muhterem Aras (Landtagspräsidentin Baden-Württemberg), Dr. Philipp B. Bocks (Geschäftsleitung Karl Schlecht Stiftung), Dr. Bernd Vilhauer (Geschäftsführer Weltethos-Institut der Universität Tübingen) und Thore Wojke(Vizepräsident Deutsche Debattiergesellschaft), den Ehrenpreis für die beste Finalrede.

Das Finale markierte nicht das erste Aufeinandertreffen der beiden Heidelberger Teams: Bereits in der letzten Vorrunde kam es zum ersten Städteduell, dort noch mit glücklicherem Ausgang für den Debating Club. Auf dem Weg ins Finale besiegte die Rederei als Opposition das Team OP.de (Elisa Schwarz, Anna-Maria Schmid, Tina Rudolph) aus Konstanz/Jena im ersten Halbfinale, während sich der Debating Club aus der Regierung knapp gegen Münster Martini (Johanna von Engelhardt, Philipp Schmidtke, Christoph Saß) durchsetzen konnte. Dabei verfolgten die beiden Halbfinals komplett unterschiedliche argumentatorische Ansätze: Ging es im ersten Halbfinale vor allem um die moralischen Implikationen des Themas “Ist die Existenz von Sanctuary Cities in den USA zu begrüßen?“, standen im zweiten Halbfinale die direkten Konsequenzen im Mittelpunkt.

Das von Sabine Wilke und Titian Gohl cheforganisierte Turnier bestach vor allem durch seine hohe Jurorenqualität: So war es möglich, dass die Halbfinals und das Finale mit komplett unterschiedlichen Juroren besetzt werden konnten. Aufgrund des guten Wetters konnte dieses Mal als Tübinger Highlight auch die Stocherkahnfahrt durchgeführt werden, die 2015 noch abgesagt werden musste.

Gleichzeitig markierte die letzte ZEIT DEBATTE der Saison 2016/2017 das Ende einer Ära: Der vierte Chefjuror Willy Witthaut beendete seine langjährige Redner- und Jurorenkarriere und wird sich aus der aktiven Debattierszene zurückziehen. Zu seinen größten Erfolgen zählte unter anderem die deutsche Vizemeisterschaft 2014 und die Chefjurierung der letztjährigen Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft.

 

Die Themen:

R1:Sollten sich Politiker im Wahlkampf zu einem bestimmten Verhalten im Amt rechtlich bindend verpflichten können?

R2: Definition: Unter einem “Deal” verstehen wir im Kontext der Debatte den Ausschluss sämtlicher Gerichtsverfahren (Zivil- und Strafverfahren). Er wird zwischen dem mutmaßlichen Täter und dem mutmaßlichen Opfer ausgehandelt und beinhaltet die Zahlung einer Geldsumme.

Sollen wir Deals bei Verfahren wegen sexueller Belästigung zulassen?

R3: Sollten NGOs Fortschritte in ihrem Bereich aktiv unterstützen, auch wenn diese weiterhin den eigenen Zielen und Idealen widersprechen?

Infotext:Beispiele dafür sind: PETA setzt sich für humanere Formen des Kükenschredderns ein oder unterstützt Regierungen, Walfang zu regulieren. Amnesty unterstützt Regime, Ehebruch milder zu bestrafen (auch wenn weiterhin Ehebruch unter Strafe steht), ICBL akzeptiert einen Vertrag zur Ächtung von Landminen, der die innerkoreanische Grenze als Ausnahme zulässt, etc.

R4:Infotext: Firmen, wie Ambrosia Labs, haben sich darauf spezialisiert, Muttermilch von Müttern in Entwicklungsländern (z.B. Kambodscha oder Bangladesch) anzukaufen und diese dann in westlichen Industrienationen weiterzuverkaufen. Durch den Verkauf dieser Muttermilch verdienen die Frauen bis zu 12 US$ pro Tag, je nach Menge der verkauften Milch (der Preis ist etwa 1,80 US$/100ml). Das Durchschnittseinkommen liegt in Kambodscha etwa bei 1100 US$/Jahr.

Sollte der kommerzielle Handel mit Muttermilch verboten werden?

R5: Sollte die Weltwirtschaft wieder stärker regionalisiert werden?

R6: Sollte das Privatleben von Politiker*innen Teil des öffentlichen Diskurses sein?

HF: Infotext:Sanctuary Cities bezeichnen Städte in den USA, die sich in Fragen illegaler Einwanderung Anweisungen von Bundesbehörden oder Bundesrecht widersetzen. Dabei ermöglichen Sanctuary Cities illegalen Immigranten, das Gesundheits- und Bildungssystem zu nutzen, sowie einer Arbeit nachzugehen, ohne mit einer Abschiebung durch Behörden der Stadt rechnen zu müssen. Die gängigste Form dabei ist, dass Beamten angewiesen werden, nicht nach dem Aufenthaltsstatus der jeweiligen Person zu fragen. Es gibt ca. 80 Sanctuary Cities in den USA, darunter viele in Kalifornien, die sich oftmals an Grenzgebieten zu anderen Staaten befinden. Die Behörden von Sanctuary Cities selbst verweigern Bundesbehörden die Auskunft oder widersetzen sich Anweisungen und Gesetzen, um das System in der Stadt aufrecht zu erhalten.

Ist die Existenz von Sanctuary Cities in den USA zu begrüßen?

F: Infotext: Seit einigen Jahren existiert Software, die Gerichte bei der Strafzumessung unterstützen soll. Sie kann dazu Informationen nutzen, die sich sowohl auf die Tat beziehen (z. B. Vorgehen bei und Verhalten unmittelbar nach ihrer Begehung) als auch auf den Täter (z. B. Vorstrafen und Rückfallwahrscheinlichkeit). Der Code zu dieser Software ist geheim.

Sollte die Strafhöhe in Gerichtsprozessen durch eine Software verbindlich festgelegt werden?

Von Johannes Meiborg, Quelle: http://www.achteminute.de/20170601/rederei-heidelberg-gewinnt-die-zeit-debatte-tuebingen/

Rederei Heidelberg gewinnt die ZEIT DEBATTE Tübingen Weiterlesen »

Regionalmeisterschaften 2017: Tübingen, Münster und Berlin sind Sieger

Die drei parallel stattfindenden Regionalmeisterschaften (Süddeutsche Meisterschaft, Westdeutsche Meisterschaft und Nordostdeutsche Meisterschaft) sind vorüber und die Sieger stehen fest – alle drei Turniere hatten als Finalthema die Streitfrage “Hat der Mensch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, sein persönliches Potenzial so weit wie möglich im Interesse des Gemeinwohls auszuschöpfen, auch zu Lasten persönlicher Präferenzen?

 

Süddeutsche Meisterschaft (SDM) in Heidelberg:

V.l.n.r.: Manfred Metzner, Madlen Stottmeyer, Lothar Binding, Sabine Wilke, Jan Ehlert, Dr. Franziska Brantner, Prof. Dr. Dieter Heermann, Ingo Bandhauer, Janek Elkmann, Thore Wojke - © René Geci

V.l.n.r.: Manfred Metzner, Madlen Stottmeyer, Lothar Binding, Sabine Wilke, Jan Ehlert, Dr. Franziska Brantner, Prof. Dr. Dieter Heermann, Ingo Bandhauer, Janek Elkmann, Thore Wojke – © René Geci

Meister: Streitkultur Athene (Jan EhlertSabine WilkeJanek Elkmann – Streitkultur e.V., Tübingen) aus der Opposition

Vizemeister: Public Shaming (Ingo BandhauerDariusch KlettMadlen Stottmeyer – Debattierklub Wien)

Fraktionsfreie Redner: Martin Reinhardt (Heidelberg), Lukas Mengestu (Freiburg), Clarissa Schmidt (Freiburg)

Juroren: Alexander Hiller (Hauptjuror), Willy WitthautBarbara SchunichtZsolt SzilagyiJule BiefeldAlexander Ropertz(Präsident)

Ehrenjury: Lothar Binding (MdB, SPD), Dr. Franziska Brantner (MdB, Grüne), Prof. Dr. Dieter Heermann(Universität Heidelberg), Manfred Metzner (Verleger), Thore Wojke (DDG)

Den Preis für die beste Finalrede vergab die Ehrenjury an Madlen Stottmeyer.

 

Westdeutsche Meisterschaft (WDM) in Wuppertal

V.l.n.r.: Philipp Schmidtke, Marion Seiche, Johanna von Engelhardt, Christoph Saß - © Fiona Hollmann

V.l.n.r.: Philipp Schmidtke, Marion Seiche, Johanna von Engelhardt, Christoph Saß – © Fiona Hollmann

Meister: Münster Martini (Johanna von EngelhardtPhilipp SchmidtkeChristoph Saß – Debattierclub Münster e.V.) aus der Opposition

Vizemeister: Aachen B (Ruben BrandhoferMarc-Andre SchulzMarcel Jühling – Debattierklub Aachen e.V.)

Fraktionsfreie Redner: Marion Seiche (Frankfurt), Allison Jones (Mainz), Felicitas Strauch (Münster)

Juroren: Christian Strunck (Hauptjuror), Jan-Gunther GosselkeLeonardo MartinezAlexander LabinskyTimothy MayerLukas Beichler (Präsident)

Ehrenjury: Prof. Dr. Lambert Koch (Universität Wuppertal), Prof. Dr. Michael Fallgatter (Universität Wuppertal), Jason Bartsch (Poetryslammer), Jens Henning Fischer (DDG)

Den Preis für die beste Finalrede vergab die Ehrenjury an Marion Seiche.

 

Nordostdeutsche Meisterschaft (NODM) in Göttingen

V.l.n.r.: Alexander Hans, Lara Tarbuk, Tobias Münch, Nicolas Garz - © Lina Henze

V.l.n.r.: Alexander Hans, Lara Tarbuk, Tobias Münch, Nicolas Garz – © Lina Henze

Meister: BDU Speck-King (Alexander Hans, Tobias MünchLara Tarbuk – Berlin Debating Union e.V.) aus der Opposition

Vizemeister: Hamburg – Wichtig, schön und sapiosexuell (Gina KonietzkyNicolas GarzJulian Staudt – Debattierklub Hamburg e.V.)

Fraktionsfreie Redner: Christof Kebschull (Berlin), Jan-Henrik Hinselmann (Göttingen), Pegah Maham (Berlin)

Juroren: Tina Rudolph (Hauptjurorin), Andrea GauJan-Phillip NiedeckNikos BosseHabakuk HainMario Dießner (Präsident)

Ehrenjury: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Bundesjustizministerin a.D., FDP), Prof. Dr. Ulrike Beisiegel(Universität Göttingen), Harald Martenstein (Journalist, ZEIT), Helmi Behbehani (Bürgermeisterin), Philipp Stiel (DDG)

Den Preis für die beste Finalrede vergab die Ehrenjury an Nicolas Garz.

 

Die Themen:

SDM:

R1: Brauchen wir eine hundertprozentige Erbschaftssteuer?

R2: Sollten Parteien Social Bots im Wahlkampf einsetzen?

Infotext: Social Bots sind Programme, die in sozialen Netzwerken menschliche Verhaltensmuster simulieren, als eigenständiger Account auftreten und ohne tiefere Analyse nicht von menschlichen Accounts zu unterscheiden sind. Sie teilen und kommentieren Tweets, Beiträge oder Posts, basierend auf vorgefertigten Algorithmen. Social Bots vernetzen sich außerdem mit menschlichen Accounts sowie anderen Social Bots. Anhand der Analyse von Textkörpern können Social Bots sogar auf aktuelle Ereignisse oder Allgemeinwissen verweisen und so “antworten”. Auch wenn alle großen Parteien für die Bundestagswahl behaupten, dass sie keine Social Bots einsetzen wollen, konnte kein Schulterschluss aller Parteien erreicht werden, der die Nutzung von Social Bots verbindlich ausschließen würde. Einige Aussagen und Netzaktivitäten der Parteien waren in der Vergangenheit widersprüchlich. Ein Beweis, welche Partei Social Bots eingesetzt hat und wofür, kann praktisch kaum geführt werden. Zudem ist es aufgrund des föderalen Aufbaus von Parteien schwer, eindeutig Verantwortliche zu benennen.

R3: Sollten bei “Regime-Change”-Einsätzen möglichst alle Kulturgüter dieses Regimes gezielt vernichtet werden?

R4: Brauchen wir die “gläserne” Gesellschaft?

Infotext: Unter einer Gläsernen Gesellschaft verstehen wir eine Gesellschaft, in der regelmäßig alle relevanten, sozio-ökonomische Daten pseudonym erhoben und auf einzelne Wohnblocks bzw. Straßenzüge genau aufgelöst veröffentlicht werden. Solche Daten umfassen beispielsweise Einkommen, Beruf, Alter, Geschlecht, Kriminalität, Konsum, Gesundheit und Bildung. Sie ermöglichen somit umfangreiche Analysen und statistische Auswertungen, was gemeinhin unter dem Begriff “Big Data” zusammengefasst wird. Die Daten sind allgemein zugänglich und stehen insbesondere öffentlichen und privaten Akteuren zur Planung von beispielsweise Infrastruktur und sonstigen Leistungen wie Schulen, Supermärkten und Polizei zur Verfügung.

HF: Sollte die NATO die Türkei aus dem Bündnis ausschließen?

F: Hat der Mensch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, sein persönliches Potenzial so weit wie möglich im Interesse des Gemeinwohls auszuschöpfen, auch zu Lasten persönlicher Präferenzen?

 

WDM:

R1: Gesetzt den Fall, es ist durchsetzbar: Sollte die religiöse Erziehung Minderjähriger verboten werden?

R2: Sollte die EU sofort in Lettland militärisch intervenieren?

Infotext: Zwischen 1939 bis 1991 gehörte Lettland wie Estland und Litauen zur Sowjetunion. Alle drei Länder sind seit dem Jahr 2004 Mitglieder der EU und der NATO. Der Anteil der ethnischen Russen in Lettland beträgt 34%. Sie gelten in Lettland als “Nichtbürger” mit dauerhaftem Aufenthaltsrecht aber ohne Wahlrecht.

  • 4. August 2017: Russische Medien berichten über angeblich geplante gesetzliche Diskriminierungen der russischen Minderheiten in den baltischen Staaten. Die russische Regierung fordert Lettland dazu auf, jegliche Diskriminierung zu unterlassen.
  • 5. August 2017: Die lettische Regierung dementiert, dass solche Gesetze geplant sind. Gleichzeitig weist sie jede Einflussnahme Russlands auf ihre inneren Angelegenheiten zurück.
  • 7. August 2017: In Lettland kommt es in verschiedenen Städten zu Demonstrationen der russischen Minderheiten gegen die angeblich geplanten Gesetze. Dabei kommt es teilweise auch zu gewaltsamen Ausschreitungen.
  • 11. August 2017: Im Osten Lettlands, in der Nähe der russischen Grenze, werden bewaffnete Personen in Militärischer Uniform ohne Hoheitszeichen gesichtet, die Straßen und Polizeistationen in der Nähe der russischen Grenze besetzen. Es kommt zu Schusswechseln mit der Polizei und zu Verletzten.
  • 12. August 2017: Russland gibt die Mobilisierung von über 100.000 Soldaten in der Nähe der lettischen Grenze bekannt, „um ein Übergreifen des Konflikts nach Russland zu verhindern“. Lettland verfügt insgesamt über ca. 5000 Soldaten.
  • 13. August 2017: Die lettische Regierung wirft Russland die Vorbereitung einer Invasion vor und bittet die NATO um Unterstützung. Russland weist alle Vorwürfe zurück. Bei den Bewaffneten Aufständischen in Lettland müsse es sich um Selbstverteidigungskräfte oder besorgte Bürger handeln.
  • 14. August 2017: Donald Trump twittert um 3:30 Uhr: “Where the fuck is Latvia?!? #noonecares #SAD”. Der amerikanische Regierungssprecher gibt wenige Stunden später bekannt, dass sich die USA aus diesem Konflikt heraus halten werden.
  • 15. August 2017: Lettland wendet sich an die EU und bittet um eine sofortige militärische Intervention. Die russische Regierung gibt bekannt, dass sie alle russischen Bürger schützen werde, “egal in welchem Land sie sich befinden”

R3: Sollte in westlich liberalen Demokratien über Gesetzesvorhaben, die primär Frauen betreffen (beispielsweise Abtreibung, Mutterschutz, social freezing, frauenspezifische Antidiskriminierungsgesetze), nur von Frauen abgestimmt werden?

R4: Es ist 2003. Sollten wir als SPD die Agenda 2010 umsetzen?

Infotext: Im Jahr 2003 besteht die Regierungskoalition in Deutschland aus SPD und Grünen. Die Arbeitslosigkeit hat in diesem Jahr eine Rekordhöhe erreicht. Als Reaktion wird die Agenda 2010 erdacht. Sie beinhaltet insbesondere folgende Maßnahmen:

  • Erleichterung von Leiharbeit
  • Arbeitsverhältnisse können leichter befristet oder gekündigt werden
  • Verkürzung von Arbeitslosengeldbezug auf 12 statt 24 Monate
  • Pflichtfür Arbeitslose, Jobs anzunehmen, für die sie überqualifiziert sind
  • Verpflichtung, eigenes Vermögen (bis zu einem gewissen Grad) zur Deckung des Lebensunterhalts zu verkaufen, bevor man Geld vom Staat bekommt

HF: Sollte die Volksrepublik China die Hanzi-Schriftzeichen durch das lateinische Alphabet ersetzen?

F: Hat der Mensch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, sein persönliches Potenzial so weit wie möglich im Interesse des Gemeinwohls auszuschöpfen, auch zu Lasten persönlicher Präferenzen?

 

NODM:

R1: Sollte es die Verpflichtung geben, eine Patientenverfügung zu verfassen?

Infotext: Eine Patientenverfügung ist ein Dokument, in dem eine Person eine Willensäußerung in Bezug auf potenzielle medizinische Situationen tätigen kann, in denen sie selbst nicht mehr zur Willensäußerung fähig ist. Damit verbunden ist die Zustimmung zu oder Ablehnung konkreter Maßnahmen, wie künstliche Ernährung, Beatmung oder intensivmedizinische Maßnahmen.

R2: Sollte Deutschland auf im Ausland unter prekären Bedingungen produzierte Güter eine Entwicklungshilfeabgabe erheben, die zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Ländern verwendet wird?

R3: Sollte der Einsatz von “agents provocateurs”/Lockspitzeln durch den Staat zulässig sein?

Infotext: Als “agent provocateur”/Lockspitzel bezeichnet man eine Person, die im Auftrag staatlicher Behörden (wie Polizei oder Staatsanwaltschaft) einen Dritten zur Begehung einer Straftat verleiten soll. Ziel ist es dabei, den Dritten bei der Tatausführung auf frischer Tat zu ertappen und so die nötigen Beweise für eine Verurteilung zu sichern. Beispielhaft ist ein verdeckter Ermittler, der einen mutmaßlichen Dealer dazu auffordert, ihm Drogen zu beschaffen. In Deutschland ist der Einsatz von “agents provocateurs”/Lockspitzeln rechtswidrig.

R4: Sollten zur Befriedung des Konflikts zwischen Israel und Palästina der Gaza-Streifen und das Westjordanland an die jeweiligen Nachbarländer (Ägypten und Jordanien) angegliedert werden?

HF: Sollte man Thordis Elva und Tom Stranger eine Bühne geben?

Infotext: Die Isländerin Thordis Elva wurde 1996 mit 16 von ihrem damaligen Highschool-Freund, dem 18-jährigen australischen Austauschschüler Tom Stranger im Anschluss an einen Schulball vergewaltigt. Trotz großer körperlicher und seelischer Wunden zeigte sie das Verbrechen nicht an. Im Rahmen ihrer langjährigen Bemühungen das Erlebte zu verarbeiten kontaktierte sie schließlich, 9 Jahre später, den nun in Australien lebenden Tom Stranger. Er schrieb ihr, dass er bereit sei, alles zu tun um ihr den Verarbeitungsprozess zu erleichtern und erkannte seine Schuld an. Nach einem mehrjährigen Aufarbeitungsprozess, in dessen Rahmen zunächst ein langer Mailaustausch und später einige Treffen erfolgten, schrieben die beiden gemeinsam ein Buch. Thordis Elva sagt heute, dass ihr diese Art der Aufarbeitung eine bessere Verarbeitung des Erlebten ermöglichte, obwohl sie ihm nicht verziehen hat. Der Ted talk zu ihrem Buch wurde 750.000x aufgerufen und die beiden erzählen ihre Geschichte im Rahmen von Vortragsreisen.

F: Hat der Mensch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, sein persönliches Potenzial so weit wie möglich im Interesse des Gemeinwohls auszuschöpfen, auch zu Lasten persönlicher Präferenzen?

Von Lennart Lockstein, Quelle: http://www.achteminute.de/20170430/regionalmeisterschaften-2017-tuebingen-muenster-und-berlin-sind-sieger/

Regionalmeisterschaften 2017: Tübingen, Münster und Berlin sind Sieger Weiterlesen »

Freiburg gewinnt ZEIT DEBATTE Paderborn

V.l.n.r.: Julian Vaterrodt, Lara Tarbuk, Jannis Limperg - © Julian Staudt

V.l.n.r.: Julian Vaterrodt, Lara Tarbuk, Jannis Limperg – © Julian Staudt

 

Die ZEIT DEBATTE Paderborn ist vorüber, die Sieger stehen fest: Das Team Freiburg Bächleboot (Lara TarbukJannis Limperg) konnte sich im Finale zum Thema “DHG, türkische Politiker sollten in Deutschland keinen Wahlkampf betreiben dürfen” aus der Eröffnenden Opposition heraus durchsetzen. Sie gewannen damit gegen Mimi & Tibi (Marion Seiche/Frankfurt, Tobias Kube/Marburg) in der Eröffnenden Regierung, Göttingen Ozelotbabys (Nikos BosseHabakuk Hain) in der Schließenden Regierung und Trumpcares! (Christoph Saß/Münster, Julian Vaterrodt/Iserlohn) in der Schließenden Opposition.

Das Finale wurde juriert von Michael Saliba (Hauptjuror), Barbara SchunichtAlexander Hiller und Stefan Torgesund präsidiert von Sabine Wilke. Julian Vaterrodt erhielt den Preis für die beste Finalrede, den die Ehrenjury aus Karl-Heinz Wange (Bundestagsabgeordneter, CDU), Elmar Brok (Europaparlamentsabgeordneter, CDU), Matthias König (Weihbischof Erzbistum Paderborn), Manuel Adams(Deutsche Debattiergesellschaft) und Hanna Dudkiewicz(Gründungsmitglied Debating Society Paderborn) verlieh. Da es eine 3:2 geteilte Entscheidung war verlieh Elmar Brok zudem der anderen Kandidatin auf den Preis, Lara Tarbuk, eine Flasche Mindener Weserkiesel als symbolische Anerkennung.

Verantwortlich für die Themen des von der Debating Society Paderborn ausgerichteten Turniers der ZEIT DEBATTEN-Serie waren als Chefjuroren Michael Saliba, Marc-André Schulz und Sabine Wilke.

 

Die Themen des Turniers im Überblick:

VR 1: DHG, dass die CDU Parteien rechts von ihr verhindern sollte, indem sie opportunistisch deren Positionen besetzt.

VR 2: DHW RichterInnen das Tragen sichtbarer religiöser Symbole zu Gericht verbieten.

VR3: DHG, dass das gegenwärtige Hochschuldebattieren mehr schadet als nützt.

VR 4: DHG, die deutsche Gesellschaft sollte das Konzept der Singularität des Holocaust aufgeben.

Infotext: Die „Singularität des Holocaust“ beschreibt, dass der Holocaust einzigartig und unvergleichbar ist. Dadurch verlieren andere Völkermorde an Relevanz und Aufmerksamkeit.

VR 5: DHG, öffentliche Universitäten sollten keine verbindlichen Verhaltensregeln (z.B. Affirmative Consent Regeln) haben, die über die Gesetze des Landes hinausgehen.

HF: DHG die feministische Bewegung sollte Frauen dazu aufrufen, am Weltfrauentag die Arbeit niederzulegen.

F: DHG, türkische Politiker sollten in Deutschland keinen Wahlkampf betreiben dürfen.

Von Lennart Lockstein, Quelle: http://www.achteminute.de/20170319/freiburg-gewinnt-zeit-debatte-paderborn/

Freiburg gewinnt ZEIT DEBATTE Paderborn Weiterlesen »

Berlin gewinnt die ZEIT DEBATTE Wien 2017

Stefan Torges und Jan-Dirk Capelle - © Jan-Gunther Gosselke

Stefan Torges und Jan-Dirk Capelle – © Jan-Gunther Gosselke

Jan-Dirk Capelle und Stefan Torges haben als Team Shut up and calculate das Finale der ZEIT DEBATTE Wien zum Thema “Dieses Haus zieht das Konzept einer ‘pick and choose’ EU dem derzeitigen Konzept vor” gewonnen. Sie setzten sich als Schließende Opposition gegen die Eröffnende Regierung BDU Freddy und Ben (Frederick Aly, Ben Shaw), die Eröffnende Opposition Team Bad St. Peter Ording 2008 (Jonas Frey, Alexander Osterkorn) und die Schließende Regierung Lieber heiß als dumm (Rene Geci, Peter Giertzuch) durch. Juriert wurde das im großen Festsaal der Universität Wien stattfindende Finale von den Chefjuroren Jule Biefeld (Chair) und Mark Etzel, sowie Sibylla JennerMarius Hobbhahn und Marion Seiche.

Den Preis für die beste Finalrede vergab die aus Mag. Markus KainzDr. Lilly Sucharipa, Dr. Irmgard Griss, Mag. Johannes LindnerPhilipp Hauß und Florian Prischl bestehende Ehrenjury an Jan-Dirk Capelle.

Abdulaziz Mubarak und Maksim Zubok - © Jan-Gunther Gosselke

Abdulaziz Mubarak und Maksim Zubok – © Jan-Gunther Gosselke

Vor dem offenen Finale fand zudem das Finale der “Deutsch als Fremdsprache”-Kategorie statt. In diesem konnte sich das Team DaF-Jena (Maksim Zubok, Abdulaziz Mubarak) in der Schließenden Opposition gegen die Eröffnende Regierung DaF-Jena A (Hansun Leem, James Cotter), die Eröffnende Opposition DaF-Jena B (Yasmina Maria Liza Medrano, Olena Sytnyk) und die Schließende Regierung DaF-Jena C(Yongting Wu, Yongchun Gao) durchsetzen. Das Thema der Debatte lautete “Dieses Haus würde eine Etablierung von Migrantenparteien in westeuropäischen Staaten (UK, Frankreich, BeNeLux) begrüßen” und wurde von Anne Gaa (Chair), Marion Seiche und Sabine Wilke juriert.

 

Die Themen des Turniers im Überblick:

R1Infotext: Die Amischen sind eine ca. 250.000 Mitglieder umfassende täuferisch-protestantische Glaubensgemeinschaft, die in Kanada und über 30 US-Bundesstaaten verteilt leben. Sie führen ein stark in der Landwirtschaft verwurzeltes Leben und lehnen einen Großteil der modernen Technik ab. Die Amischen leben oft in Isolation und legen großen Wert auf eine Familie mit klar vorgegebenen Geschlechterrollen, Gemeinschaft und Abgeschiedenheit von der Außenwelt. Kinder der Amischen besuchen heutzutage zumeist keine öffentlichen Bildungseinrichtungen mehr, sondern gesonderte private Schulen, die von deren Eltern finanziert werden. In diesen Schulen werden (neben der Sprache Pennsylvania-Deutsch) Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt, wobei das Niveau mit amerikanischen Gleichaltrigen vergleichbar ist. Biologie, wissenschaftliche und erdgeschichtliche Lehren sind nicht im Lehrplan enthalten.

DHW die Schulpflicht für die Amish einführen und ihnen verbieten, eigene Schulen zu betreiben.

R2: DH bedauert die hohe NichtwählerInnen-Mobilisierung durch die AfD (Alternative für Deutschland).

R3: DHW in allen Kontexten (Unterricht, Denkmäler, Museen, Berichten, Gedenken) bei historischen Vorbildern/Figuren (wie z.B. Luther, Gandhi oder Mutter Theresa) mindestens in gleichem Maße ihre Gesinnungen oder ihr Verhalten, die aus heutiger Sicht moralischen Grundsätzen widersprechen, verurteilen.

R4Infotext: Nach der “Hannibal-Direktive” sind israelische Kommandeure und Soldaten offenbar angehalten, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um eine Gefangennahme zu verhindern, auch wenn dies den Tod des Gefangenen nach sich zieht. Der Gefangene selbst ist angeblich ebenfalls angehalten, nicht lebend in Gefangenschaft zu geraten und sich und seine Entführer im äußersten Fall mittels Handgranate zu töten.

DH als Israel würde weiter an der Hannibal-Direktive festhalten.

R5: Angenommen es gäbe ein solches Medikament: DHW ein Medikament, das dafür sorgt, dass Kinder heterosexuell geboren werden, verbieten.

HF: DHG, Medien sollten in vollem Umfang die Gewalt- und Gräueltaten von Krieg und Terror zeigen.

DaF-F: DHW eine Etablierung von Migrantenparteien in westeuropäischen Staaten (UK, Frankreich, BeNeLux) begrüßen.

FInfotext: Unter “pick and choose” ist im Folgenden eine Europäische Union aus verschiedenen voneinander unabhängigen Abkommen zu verstehen. Jeder Nationalstaat kann immer eigenständig entscheiden, welchen Abkommen er beitritt und welchen nicht.

DH zieht das Konzept einer “pick and choose” EU dem derzeitigen Konzept vor.

Von Johannes Meiborg, Quelle http://www.achteminute.de/20170116/berlin-gewinnt-die-zeit-debatte-wien-2017/

Berlin gewinnt die ZEIT DEBATTE Wien 2017 Weiterlesen »

Tübingen gewinnt die ZEIT DEBATTE Hannover 2016

Das Team Streitkultur Xanthippe (Konrad Gütschow, Sabine 2016 Gewinner ZEIT Hannover Lennart Lokstein Sabine Wilke Konrad Gütschow (c) Ruben HerrmannWilke, Lennart Lokstein) hat das Finale der ZEIT DEBATTE Hannover zum Thema “Hätte Angela Merkel nicht für die Bundestagswahl 2017 antreten sollen?” gewonnen. Aus der Opposition setzten sich die Mitglieder der Streitkultur e.V. aus Tübingen gegen das ebenfalls für Tübingen antretende Regierungsteam Exil-Streitkultur Odysseus (Anne SuffelJan Ehlert, Peter Croonenbroeck) durch; das Finale komplettierten die Fraktionsfreien Redner Ruwen Fritsche (Göttingen), Sabrina Effenberger und Jakobus Jaspersen (beide Rederei Heidelberg).

Juriert wurde das Finale von den Chefjurorinnen Andrea Gauund Jule Biefeld, sowie Anne Gaa, Barbara SchunichtSibylla Jenner und Leonardo Martinez als Präsident. Den Preis für die beste Finalrede erhielt Lennart Lokstein von der aus Stefan Schostok (Oberbürgermeister), Kerstin Tack (MdB), Hermann Butzer (Universitätsprofessor für öffentliches Recht an der juristischen Fakultät Hannover), Charlotte Milsch (Literarischer Salon) sowie Thore Wojke (Deutsche Debattiergesellschaft) bestehenden Ehrenjury.

Alle Themen des Turniers im Überblick:

VR1: Sollte die Kronzeugenregelung in Deutschland abgeschafft werden?

Infotext: Heute werden als Kronzeugen solche Zeugen bezeichnet, die in der Hoffnung auf oder gegen Zusage von Strafmilderungen oder Straffreiheit gegen die übrigen Beteiligten aussagen. Benötigt dafür wird eine sog. Kronzeugenregelung als gesetzliche Grundlage. 2009 trat eine seitdem geltende und unbefristete Kronzeugenregelung in Kraft.

VR2: Sollte es gesetzlichen Krankenkassen verboten werden, die Kosten homöopathischer Heilverfahren zu übernehmen?

Infotext: Homöopathie beschreibt das Konzept, Heilung zu erreichen, indem verschiedene Substanzen Milliardenfach verdünnt werden. Es gibt keinen wissenschaftlichen Hinweis auf eine Wirksamkeit der Homöopathie, die über den Placeboeffekt hinausgeht. Homöopathie ist nicht mit naturkundlichen Heilverfahren gleichzusetzen, die, wie z.B. die Akupunktur, durchaus wissenschaftlich erwiesen nutzen.

VR3: Hätte Frankreich nach dem 13. November (Paris-Anschläge) den Notstand nicht ausrufen sollen?

Infotext: In Frankreich besteht für das Parlament die Möglichkeit, in Situationen (für den Fall unmittelbarer, schwerer Gefährdungen der öffentlichen Ordnung) den Ausnahmezustand auszurufen. Dieser verleiht insbesondere staatlichen Sicherheitsbehörden umfangreiche zusätzliche Befugnisse, wie etwa (Haus-)Durchsuchungen ohne richterlichen Beschluss, Verhängung von Versammlungsverboten, Hausarresten und Ausgangssperren, sowie die Erleichterung der Auflösung radikaler Vereine.
Der Ausnahmezustand wurde nach den Pariser Anschlägen auf den Nachtclub Bataclan und die Pariser Innenstadt am 14. November 2015 ausgerufen. Er wurde seitdem, auch im Kontext weiterer Anschläge, dreimal verlängert, zuletzt am 23. Juni 2016 nach dem Anschlag in Nizza. Er gilt nun bis mindestens Januar 2017, eine weitere Verlängerung ist wahrscheinlich.

VR4: Es ist 1990: Sollte Kanada den Inuit erlauben, das Recht zum Abschießen von Walrossen zu verkaufen?

Infotext: 1928 verbot Kanada die Walrossjagd. Der Staat machte jedoch eine Ausnahme für die Inuit, eingeborene autonome Völker, deren Lebensstil sich 4500 Jahre lang um die Walrossjagd herum entwickelte, und erlaubte ihnen, eine festgelegte Zahl von Tieren pro Jahr zu töten, um ihre Lebensweise in kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht zu erhalten.
1990 baten die Inuit den Staat Kanada um das Recht, ihre Abschusserlaubnis teilweise an private Großwildjäger verkaufen zu dürfen. Für die Debatte ist anzunehmen, dass der Staat Kanada nicht gewillt ist, den Inuit das Recht zur Walrossjagd selbst abzukaufen.

Vr5: Sollten alle Formen von finanziellen Leistungen (vergünstigte Kredite, Direktzahlungen, Stipendien, etc.), die gezielt Einzelpersonen in Entwicklungsländern, in welchen systematische Benachteiligung von Frauen existieren, nur noch an Frauen vergeben werden?

HF: Sollte Deutschland Menschen, denen in ihren Heimatländern die Todesstrafe droht, ausliefern, sofern in diesem Rechtstaatlichkeit herrscht?

F: Hätte Angela Merkel nicht für die Bundestagswahl 2017 antreten sollen?

 

Quelle: Johannes Meiborg am 27. November 2016 auf: http://www.achteminute.de/20161127/tuebingen-gewinnt-die-zeit-debatte-hannover-2016/

Tübingen gewinnt die ZEIT DEBATTE Hannover 2016 Weiterlesen »

Die Ergebnisse der Debattierumfrage 2016

Debattierumfrage Kurzfassung CoverDer Verband der Debattierclubs an Hochschulen und die Deutsche Debattiergesellschaft haben die Ergebnisse der Debattierumfrage 2016 veröffentlicht. An der Umfrage haben im Juni dieses Jahres über 600 Personen aus mehr als 50 Debattierclubs teilgenommen. Etwa 60% der Teilnehmer waren aktive Debattierer, die anderen Alumni aus den Debattierclubs. Somit ist die Umfrage die größte Umfrage, die bisher über das studentische Debattieren in Deutschland, Österreich und der Schweiz angefertigt wurde.

Die Umfrage wurde durch die studentische Statistikberatung CorrelAid begleitet. Das fünfköpfige Projektteam hat eine vollständige Auswertung der Umfrage angefertigt, die VDCH und DDG über den VDCH-Verteiler den Clubs zugänglich gemacht haben.

Auf der Achten Minute und auch unter diesem Artikel verfügbar ist die 20-Seitige Kurzfassung der Studie. Wer dennoch die vollständige Auswertung lesen möchte, kann diese bei Elisa Schwarz mit einer kurzen Begründung anfordern. Ein Interview der Achten Minute mit dem Projektteam ist hier verfügbar.

[Download]Kurzfassung der Debattierumfrage 2016
[/Download]

Die Ergebnisse der Debattierumfrage 2016 Weiterlesen »