Neuer VDCH-Präsident Jan Ehlert auf der SDM in Freiburg 2015
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbands für Debattierclubs an Hochschulen (VDCH), die am 29. und 30 August in Marburg stattfand, wurden der Präsident sowie die Vizepräsidenten neu gewählt. Jan Ehlert wird in Zukunft als Präsident maßgeblich die Ausrichtung des Verbandes gestalten sowie als Ansprechpartner für die VDCH-Debattierclubs und Interessenten außerhalb der Debattierszene zur Verfügung stehen. Er studiert in Tübingen VWL und debattiert aktiv seit 2 Jahren bei dem dort ansässigen Debattierclub Streitkultur e.V.. Durch seine zahlreichen Turnierteilnahmen konnte Jan ein gutes Netzwerk zu den einzelnen Clubs aufbauen. Er ist Nachwuchspreisträger der Saison 2014, Sieger der Süddeutschen Meisterschaft 2015 sowie Finalredner auf der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft 2015.
VDCH-Vizepräsident für Turnierbetreuung, Nikos Bosse, auf den World Championships in Chennai 2014.
Nikos Bosse, bereits in der vergangenen Saison VDCH-Vizepräsident, wurde erneut für den Posten der Turnierbetreuung gewählt. Er studiert Medizin in Göttingen und war von 2012-2014 als Schatzmeister bei der Streitkultur e.V. in Tübingen aktiv. Zudem betreute er als stellvertretender Chefredakteur des Online-Fachmagazins Achte Minute die Berichterstattung über internationale Turniere. Er gewann die ZEIT DEBATTE Hannover und war im Siegerteam der Süddeutschen Meisterschaft 2015 sowie 2014.
VDCH-Vizepräsident für Finanzen, Julius Steen, auf der SDM 2015 in Freiburg.
Als Vizepräsident für Finanzen wurde Julius Steen von den anwesenden Clubvertretern gewählt. Er studiert derzeit Computerlinguistik in Heidelberg und ist seit 2 Jahren aktiver Debattierer in der Rederei e.V.. Dort sammelte er durch die Ausübung des Vorstandspostens für Finanzen Erfahrung bei den Verwaltungsaufgaben und wird dieses Amt nun auf Verbandsebene übernehmen. Er war Teil des Organisationsteams für das Regionalturnier HeidelBÄM! und zog bei der Süddeutschen Meisterschaft 2015 ins Finale ein.
VDCH-Vizepräsidentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Elisa Schwarz, auf dem Tübinger Forum 2014
Elisa Schwarz übernimmt ein weiteres Mal das Amt der Vizepräsidentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie studiert Politik- und Verwaltungswissenschaft in Konstanz und war zuvor im Vorstand des Debattierclubs in Friedrichshafen aktiv. Neben dem Studium sammelte sie durch Praktika Erfahrungen im Medienbetrieb. In der vergangenen Saison war sie Teil des Siegerteams beim HeidelBÄM!
Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen, die in den Zeitungen die Schlagzeilen und in den Parlamenten die Diskurse dominieren, widmet sich der diesjährige Newsletter des Verbandes der Debattierclubs an Hochschulen e.V. (VDCH) dem Thema „Future Imperfect: Die Relevanz der Debatte in politischen Krisen.“ Was kann die Debatte leisten, wenn Informationen zu hoch komplexen Themen zwar überall abrufbar sind aber kaum noch Orientierung bieten?
Der Journalist Theo Koll berichtet im Interview über die Herausforderungen in der Krisenkommunikation, den Wert der besten Information und seine Erfahrungen mit verschiedenen Debattentraditionen in England, Frankreich und Deutschland.
Die Entwicklungen der Rednertraditionen führt Prof. Bernd Steinbrink auf die unterschiedliche Rolle der Rhetorik als Wissenschaft der persuasiven Rede zurück. Heute könne man im Parlament vor allem die Lobrede beobachten, während im Alltag kaum Verständnis für die eigentliche Rolle der Rhetorik zu finden ist. Dabei, so Prof. Steinbrink im Interview, sei die Kompetenz der Argumentation gerade im Alltag zur Informationsbewältigung zentral.
In einem kleinen Saison-Rückbllick schreiben VDCH-Vizepräsidenten Nikos Bosse und Elisa Schwarz unter anderem über die Entwicklung der ZEIT DEBATTEN und die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft (DDM) 2015, die mehr als nur ein Saison-Höhepunkt unter sportlichen Gesichtspunkten war.
Am 23. Juni, knapp drei Wochen nach der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft in Münster, waren die frisch gekürten Sieger zu Gast bei der SWR-Landesschau Rheinland Pfalz. Nicolas Eberle, Sina Stupp und Christian Struck über den Reiz des Debattierens – und über Argumente, die gegen das Format sprechen könnten.
Christian Strunck, Nicolas Eberle und Sina Strupp gewinnen die Meisterschaft für Mainz (c) Carcasona
Die neuen Meister des Deutschsprachigen Debattierens stehen fest: Christian Strunck, Sina Strupp und Nicolas Eberle setzten sich im Finale gegen Potsdam durch und bringen den Titel nach Mainz. Damit wurde der Club zum dritten Mal Deutscher Meister im Debattieren – bereits 2003 und 2007 gewannen die Mainzer Teams das renommierteste Turnier der ZEIT-DEBATTEN-Serie.
In der Rolle der Opposition überzeugte das Trio bei ihrer argumentativen Analyse zu dem Thema: Bei Hinweisen auf eine Bedrohungslage gegen Großveranstaltungen oder konkreten Drohungen verbieten Verwaltungsorgane in der Regel die Veranstaltung. Sollen Großveranstaltungen in solchen Fällen nicht mehr verboten werden, wenn die TeilnehmerInnen vor Beginn über die Bedrohung informiert werden?
„Knapp aber eindeutig“, wie die Chefjuroren verkündeten, unterlag damit die Regierung, bestehend aus Moritz Kirchner, Robert Pietsch und Mathias Hamann, den Rednern aus Mainz.
Den Preis für die beste Finalrede erhielt Lennart Lokstein aus Tübingen. Juriert wurde das Meisterschaftsfinale, das im fürstbischöflichen Schloss stattfand, Tom-Michael Hesse, Philipp Stiel, Lukas Haffert, Florian Umscheid und Marion Seiche.Daniil Pakhomenko präsidierte.
SMS an Bundestagspräsident Norbert Lammert
Finalraum im fürstbischöflichen Schloss zu Münster (c) Koerth
Die Ehrenjury zeigte sich sehr beeindruckt von den Leistungen der Redner. Schauspieler Ulrich Matthes hatte sich zwar um ein Pokerface bemüht, wie er betonte, allerdings blieb ihm „vor Staunen innerlich der Mund offen“. Ihm sei besonders positiv aufgefallen, dass durch jede Rede, durch jede Überzeugung auch die Persönlichkeit des jeweiligen Redners hindurchschimmerte. Tosenden Applaus erhielt Matthes für seine Anekdote aus dem fernen Berlin: Dort habe er sich mit Bundestagspräsident Norbert Lammert über die Debattenkultur im Parlament unterhalten – und über das Steigerungspotential der Redner. Nach der Finaldebatte habe er vor Begeisterung gleich eine SMS an Herrn Lammert versendet.
Christiane Florin, Redaktionsleiterin des Magazins „Christ und Welt“ und Lehrbeauftragte am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn, bezog sich in ihrem Grußwort auf ihre Erfahrungen mit desinteressierten Studenten und deren Hingabe zu Wasserflaschen während ihrer Seminare. „Einen trockenen Mund konnten sie nicht haben – sie hatten ja gar nichts gesagt.“ Während Moderator Jens Fischer daraufhin seine Wasserflasche unter den Tisch schob, lobte Florin das Engagement der Debattierclubs und das Interesse der Studenten an politischen Prozessen.
Neben Ulrich Matthes und Christiane Florin waren auch Dr. Marianna Ravenstein, Prorektorin der Universität Münster, Theo Koll, Leiter des ZDF-Studios in Paris sowie Wissenschaftsministerin Svenja Schulze Teil der Ehrenjury.
DaF-Finale und Nachwuchspreis
Zum zweiten Mal traten auf der DDM ein Teams in der Kategorie „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF) an.
Sabrina Effenberger wurde zur Nachwuchspreisträgerin der diesjährigen Saison gekürt (c) Maedler
In einem gesonderten Finale überzeugten die drei Redner aus Dresden und gewannen so gegen das Team aus Berlin. Das Publikum kürte Rebecca Irvine aus dem Berliner Team zur besten Finalrednerin in dieser Kategorie.
Auf dem Gala-Abend am Samstag Abend wurde der Nachwuchspreis der DDG an Sabrina Effenberger verlieren. „Ohne mein Team würde ich nicht hier vorne stehen, sie haben mich immer wieder überzeugt und mich auch nach drei Stunden Schlaf motiviert und ausgehalten.“
Die Themen des Turniers im Überblick
VR1: Sollen über tragbare Geräte (Handys, Tablets) für Jugendliche im Internet nur Informations- und Bildungsangebote verfügbar sein?
VR2: Factsheet: Die christlichen Kirchen kennen unter verschiedenen Namen Strafen, die bis zur Beendigung bzw. Wiedergutmachung eines Fehlverhaltens angewendet werden (sog. Beugestrafen). Diese können vom Ausschluss von einzelnen Sakramenten (Abendmahl, Beichte, Eheschließung, etc.) bis hin zum vollständigen Ausschluss aus der Kirche reichen.
Sollen die christlichen Kirchen Gemeindemitglieder Beugestrafen unterwerfen, wenn diese gegen die Aufnahme von Flüchtlingen demonstrieren?
VR3: Sollen die Aktien von Aktionären, die Stammaktien eines Unternehmens für einen längeren Zeitraum halten, ein höheres Stimmrecht haben?
VR4: Soll man einen Pakt mit dem Teufel eingehen?
VR5: Sollen Heimatstaaten von IS-Terrorkämpfern und –zuträgern diesen eine Amnestie für ihre Taten im Gegenzug für Infos über den IS und ihre öffentliche Abkehr vom IS anbieten?
VR6: Soll die griechische Regierung reiche griechische Bürger enteignen, um griechische Staatsschulden zu begleichen?
VR7: Sollen Entwicklungsländer Kirchen und andere religiöse Organisationen nur dann Schulen auf ihrem Staatsgebiet betreiben lassen, wenn diese Bildung von Missionierung trennen?
Viertelfinale: Sollen 10% der Sitze des Bundestages unter Bürgerinnen und Bürgern verlost werden, die dann mit vollem Stimmrecht, fraktionsfrei und mit Rederecht dem Parlament angehören?
Halbfinale: Factsheet: Großbritannien plant für Ende 2017 ein Referendum über den Verbleib in der Europäischen Union abzuhalten. Die britische Regierung hat versucht, den Verbleib an Forderungen zu knüpfen, nämlich: 1. EU-Bürger sollen in Großbritannien erst nach vier Jahren Aufenthalt ein Anrecht auf Wohnrecht, Kindergeld und andere Leistungen des Wohlfahrtsstaates erhalten. 2. Der Nachzug von Familienangehörigen der Immigranten soll stark reglementiert werden. 3. Wenn Immigranten nach sechs Monaten keinen Job gefunden haben, sollen sie zurückgeschickt werden können. Soll die Europäische Union Großbritanniens Forderungen im Wesentlichen erfüllen, um es in der Union zu halten?
Finale: Factsheet: Bei Hinweisen auf eine Bedrohungslage gegen Großveranstaltungen oder konkreten Drohungen verbieten Verwaltungsorgane in der Regel die Veranstaltung. Sollen Großveranstaltungen in solchen Fällen nicht mehr verboten werden, wenn die TeilnehmerInnen vor Beginn über die Bedrohung informiert werden?
Bilder des Finals werden demnächst auf Facebook abrufbar sein.
Die Gewinner der ZEIT DEBATTE Tübingen mit den Ehrenjurymitgliedern Prof. Dr. Joachim Knape (l.), Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch sowie Oberbürgermeister Tübingens Boris Palmer. (c) VDCH
Die ZEIT DEBATTE Tübingen haben Julian Ohm, Stefan Torges und Pegah Maham gewonnen. Damit setzte sich das Team aus Berlin in der Rolle der Opposition gegen Christian Strunk, Sina Strupp und Nicolas Eberle aus Mainz durch.
Als Freie Redner waren Ruwen Fritsche (Göttingen), AlexHiller (Heidelberg) sowie Peter Giertzuch (Heidelberg) ins Finale eingezogen.
Juriert wurde das Finale von den Chefjuroren Philipp Stiel und Tom-Michael Hesse sowie den Juroren Stefan Kegel, Nikos Bosse sowie Mark Etzel. Alexander Ropertz präsidierte.
Pegah Maham wurde zudem für die beste Finalrede von der Ehrenjury ausgezeichnet. Diese bestand aus Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, Brigitte Lösch, Vizepräsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, Prof. Dr. Joachim Knape, Rhetorikprofessor an der Universität Tübingen sowie Dr. Simon Lehle, der die Deutschsprachige Debattiergesellschaft (DDG) vertrat.
Dr. Philipp Bocks, Bereichsleiter für Stiftungsprojekte für die Karl Schlecht Stiftung, konnte leider aus persönlichen Gründen der Debatte nicht beiwohnen.
Das Thema des Finals lautete: Soll eine staatliche, kostenlose Partnervermittlung geschaffen werden?
Infoslide: „Datingportale haben in Deutschland mehrere Millionen registrierte Mitglieder. Pro Monat nutzen durchschnittlich über 1,3 Mio. Menschen ein solches Portal. Neben kostenlosen Profilen mit eingeschränkter Funktion (bspw. nur begrenzte Zahl an Kontakten oder erlaubten Nachrichten) gibt es in der Regel auch Premium-Mitgliedschaften, die zwischen 29 und 49 Euro im Monat (bei einer Mindestlaufzeit von über 6 Monaten) kosten.“
Alle Themen des Turniers in der Übersicht:
VR1: Sollen Friedensnobelpreise wieder entzogen werden können?
VR2: Sollen die gesetzlichen Ladensöffnungszeiten auch für Versand- und Einzelhändler im Internet gelten?
VR3: Soll der Staat bundesweit mit lokalen Bürgerwehren zusammen arbeiten?
Infoslide: „In vielen Regionen in Deutschland haben sich lokale Bürgerwehren gebildet. Diese dürfen als normale Bürger nach geltender Gesetzeslage Gespräche mit Bürgern führen, in Notwehr handeln oder auch eine Verhaftung [sic: Festnahme] vornehmen, wenn sie einen Täter auf frischer Tat ertappt. Sie dürfen allerdings ansonsten keine Gewalt anwenden, sich nicht als Polizisten ausgeben und keine Ausweise kontrollieren. Einige Bundesländer arbeiten mit diesen Bürgerwehren zusammen, z.B. indem sie diese weiterbilden, ehrenamtlich entlohnen und ihnen einheitliche Kleidung und Fahrzeuge geben. Sachsen hat den Bürgerwehren darüber hinaus weitere Kompetenzen wie die Ausweiskontrolle während des Streifegehens übertragen.“
VR4: Soll der Präsident der EZB von allen Europäern direkt gewählt werden?
VR5: Soll der Blasphemie-Paragraph abgeschafft werden?
Factsheet: „§ 166 StGB: Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“
VR6: Soll der Staat beliebte Produktionen der Popkultur unterstützen, wenn diese im Gegenzug eine Normalität ohne klassische Rollenbilder darstellen?
HF: Infoslide: „Oskar Gröning arbeitete 1944 im KZ Auschwitz in der ‚Häftlingseigentumsverwaltung‘. Zum Zeitpunkt der Auschwitz-Prozesse in den 60er Jahren galt Gröning als juristisch unschuldig, da er nicht direkt Beihilfe an einem Tötungsdelikt geleistet hatte. Damals verlangten Ermittlungsbehörden und Gerichte, dass ein Täter eigenhändig im unmittelbarem Tötungsvorgang beteiligt war (z.B. etwa bei der Selektion an der Rampe). Erst 2011 fiel dieses Dogma mit dem Urteil des Landgerichts München gegen den früheren SS-Wächter John Demjanjuk. Jetzt genügte die nachweisliche Anwesenheit als SS-Mitglied im KZ, um den Straftatbestand der Beihilfe zum Mord zu erfüllen. Seither hat die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen 30 Fälle identifiziert, die noch zur Anklage gebracht werden könnten. Der laufende Prozess gegen Oskar Gröning ist einer von ihnen.
Soll darauf verzichtet werden, weitere solche Fälle zur Anklage zu bringen?
Die 10 besten Redner nach den Vorrunden:
1. Nicolas Eberle (308,50)
2. Peter Giertzuch (303,50)
3. Pegah Maham (300,34)
4. Ruwen Fritsche (299,33)
5. Alex Hiller (298,00)
6. Sabrina Effenberger (298,00)
7. Benedikt Kunz (296,83)
8. Nicolas Friebe (295,83)
9. Sven Schuppener (295,83)
10. Tobias Kube (294,67)
Impressionen von der ZEIT DEBATTE Tübingen finden Sie bald auf Facebook.
Die ZEIT DEBATTE Tübingen war das letzte Turnier dieser Art in der Saison 2014/15. Den Höhepunkt des Debattierjahres bildet die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft (DDM), die vom 4. bis zum 7. Juni in Münster stattfindet.
Die Regionalen Meisterschaften sind neben den ZEIT DEBATTEN und der Deutschen Debattiermeisterschaft die Höhepunkte der Saison. Auf dieser Seite wird die Berichterstattung der Presse zu den Regionalen Meisterschaften 2015 veröffentlicht, um allen Neugierigen Zugang zu der medialen Resonanz zu ermöglichen.
27. April 2015: Die Badische Zeitung erstellte einen Zusammenschnitt des Finals der Süddeutschen Meisterschaft und gibt damit einen schönen Einblick in den dynamischen Debattenverlauf:
28. April 2015: Die Badische Zeitung veröffentlichte nun auch einen Bericht über das Finale der SDM. Der baden-württembergische Grünen-Landesvorsitzende Oliver Hildenbrand äußerte sich gegenüber der Zeitung positiv:
„Ich bin begeistert und beeindruckt“, sagte Hildenbrand, „das ist ein Training, das ihnen später für vieles im Leben hilfreich sein kann, nicht nur im politischen Bereich.“
Die Teams Streitkultur Zeus, Münster R.E.D sowie Berlin KPD sind die neuen regionalen Meister des VDCH-Landes. 60 Teams waren vom 25. bis zum 26. April angetreten, um gemäß ihres geografischen Zuschnitts auf der Westdeutschen Meisterschaft (WDM), Nordostdeutschen Meisterschaft (NODM) oder der Süddeutschen Meisterschaft (SDM) um den Meistertitel sowie zusätzliche Teamplätze auf der DDM zu erhalten.
Auf allen drei Regios wurde das gleiche Finalthema debattiert: Sollen Regierungen von EU- Staaten in anderen EU-Staaten Kandidaten und Parteien öffentlich unterstützen, um den Wahlausgang in ihrem Interesse zu beeinflussen?
Hier die jeweiligen Turniere in der Übersicht
Süddeutsche Meisterschaft in Freiburg
Die Süddeutschen Meister v.l.: Nikos Bosse, Lennart Lokstein und Jan Ehlert (rechts), mit Lennart Benz als bestem Finalredner.
Streitkultur Zeus, bestehend aus Jan Ehlert, Nikos Bosse und Lennart Lokstein, holten sich den Süddeutschen Meistertitel in Freiburg. Damit setzte sich das Team aus Tübingen in der Rolle der Regierung gegen Julius Steen, Sabrina Effenberger und Peter Giertzuch von der Schönrederei Heidelberg durch.
Als Freie Redner waren Franziska Städter (Heidelberg), Phillipp Bender (Heidelberg) sowie Lennart Benz (Friedrichshafen) ins Finale eingezogen. Lennart Benz wurde zudem für die beste Finalrede von der Ehrenjury ausgezeichnet. Diese bestand aus der Präsidentin des Bundesgerichtshofs Bettina Limperg, MdB Dr. Gernot Erler, dem Landesvorsitzenden des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Baden- Württemberg Oliver Hildenbrand, Fernsehmoderatorin Stephanie Haiber, dem Baden-Württembergischen Poetry-Landesmeister Tobias Gralke und Thore Wolke, Mitglied der Deutschsprachige Debattiergesellschaft (DDG).
Juriert wurde das Finale von Martin Reinhardt, Katharina Koerth, Nine Horn sowie den Chefjuroren Tobias Kube und Marion Seiche. Willy Witthaut präsidierte.
Weitere Infos zu Vorrunden und den Top-Ten der Redner können hier abgerufen werden.
Westdeutsche Meisterschaft in Aachen
Die neuen Westdeutschen Meister: (v.l.) Philipp Schmidkte, Theresa W., Matthias Morrkopf (c) Konstantin Zähl
Matthias Morrkopf, Teresa W. und Philipp Schmidtke vom Team Münster R.E.D. sind neue Westdeutsche Meister. Sie standen im Finale in der Rolle der Opposition den Rednern Chrisitian Strunck,Sina Strupp und Nicolas Eberle aus dem Team Mainz The good, the beauty and the bad gegenüber.
Als freie Redner waren Allison Jones, Toni Ostermann und Marcel Kühn in das Finale eingezogen.
Nicolas Eberle wurde von der Ehrenjury mit dem Preis der besten Finalrede ausgezeichnet. Diese bestand aus Sabine Verheyen, Mitglied des Europäischen Parlaments sowie Jens Fischer, Präsident der Deutschen Debattiergesellschaft (DDG). Armin Laschet, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, musste kurzfristig wegen Krankheit absagen.
Juriert wurde das Finale von Jule Biefeld, Patric Flommersfeld und Saskia Höfer neben den Chefjuroren Andrea Gau, Florian Umscheid und Jan-Dirk Capelle.
Weitere Infos zu Vorrunden und den Top-Ten der Redner können hier abgerufen werden.
Nordostdeutsche Meisterschaft in Dresden
Die Norddeutschen Meister 2015: (v.l.): Kai Dittmann, Philip Schröder, Dessislava Kirova
Kai Dittmann, Dessislava Kirova und Philip Schröder haben die Nordostdeutsche Meisterschaft gewonnen. Das Team Berlin KPD setzte sich damit gegen das Team Jena Polykrates, bestehend aus Tina Rudolph, Jonathan Scholbach und Nora Scheuch, durch.
Als Fraktionsfreie Redner waren Sebastian Schwab, Robert Pietsch und Moritz Kirchner in Finale eingezogen.
Der Ehrenjurypreis für die beste Finalrede erhielt Tina Rudolph. Das Panel bestand aus Prof. Dr. Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität, Dr. Eva-Maria Stange, sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Christian Hoose, Regierungssprecher des Freistaates Sachsen, Stefan Schirmer, Leiter des ZEIT-Büros in Dresden sowie Philipp Stiel, Vorstandsmitglied der Deutschen Debattiergesellschaft e.V. (DDG).
Juriert wurde das Finale von Lara Kulpok und Alexander Labinsky sowie den Chefjuroren Barbara Schunicht, Nicolas Friebe und Tom-Michael Hesse. Mario Dießner präsidierte das Finale.
Weitere Infos zu Vorrunden und den Top-Ten der Redner können hier abgerufen werden.
Siegerinnen der ZEIT DEBATTE Oberfranken: Marion Seiche und Pegah Maham (v.l.) (c) DC Bamberg
Marion Seiche und Pegah Maham haben die ZEIT DEBATTE Oberfranken gewonnen. Das Team aus Bremen überzeugte in der Rolle als Schließende Opposition bei dem Finalthema Dieses Haus würde es Privatpersonen erlauben, Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen. Damit setzte sich das Duo unter anderem gegen die Rednerteams des Finals aus Göttingen (Franziska Frese und Nicolas Friebe / Eröffnende Opposition) Berlin (Philip Schröder und Fabian Bickel / Eröffnende Regierung) und Heidelberg (Julius Steen und Peter Giertzucht / Schließende Regierung), durch.
Marion Seiche wurde zudem mit der besten Finalrede ausgezeichnet, die traditionell von der Ehrenjury vergeben wird. Diese bestand aus Brigitte Merk-Erbe (Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth), Prof. Dr. Stefan Leible (Präsident der Universität Bayreuth), Prof. Dr. Rupprecht Podszun (Vorstandsmitglied der Theodor-Heuss-Stiftung), Dr. Christoph Rabenstein (Mitglied des Bayrischen Landtags) sowie Till Mayer (Journalist und Fotograf).
Juriert wurde das Finale von den Chefjuroren Thore Wojke (Coburg), Vera Bartsch (Aachen), Robert Epple (Dresden) sowie den Juroren Anne Gaa (Heidelberg) und Stefan Kegel (Magdeburg). Philipp Schmidtke präsidierte das Finale.
Alle Themen des Turniers in der Übersicht:
VR1: Angenommen es gibt eine Technologie, die Erinnerungen an ExpartnerInnen löscht. Dieses Haus würde diese Technologie erlauben.
VR2: Dieses Haus würde angemeldete Massenschlägereien erlauben.
VR3: DHW nur noch Wissenschaft und Forschung finanzieren, die Fortschritte und Erkenntnisse als Open Source zur Verfügung stellen.
VR4: DHW eine vierte Schulform über dem Gymnasium einführen.
VR5: DHG die deutsche Bundesregierung sollte die von Griechenland geforderten Reparationszahlungen ohne juristische Prüfung zahlen.
Halbfinale: Dieses Haus als Chinesische Regierung würde das Internet vollständig freigeben.
Finalthema: Dieses Haus würde es Privatpersonen erlauben, Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen.
Organisiert wird das Turnier vom Debattierclub Bayreuth mit Unterstützung der Debattierclubs aus Coburg und Bamberg.
Eindrücke von der ZEIT DEBATTE Oberfranken finden Sie bald auch auf Facebook.
Das nächste Turnier dieser Art, die ZEIT DEBATTE Tübingen, wird vom 1. bis zum 3. Mai stattfinden.
Sieger der ZEIT DEBATTE Hannover: Nikos Bosse (l.) und Lennart Lokstein (c) Katharina Koerth
Die ZEIT DEBATTE Hannover haben Lennart Lokstein und Nikos Bosse gewonnen. Das Duo von der Streitkultur e.V. Tübingen setzte sich im Finale, das am 11. Februar im Hodlersaal des Neuen Rathauses stattfand, gegen Teams aus München (Wladislaw Jachtchenko, Gabor Stefan), Osnabrück/Magdeburg (Jan Dirk Capelle, Stefan Torges) und Bremen/Frankfurt (Pegah Maham, Marion Seiche) durch. Als Eröffnende Opposition überzeugten die Tübinger mit ihren Reden zum Thema: Dieses Haus als EU fordert die USA auf, sich nicht mehr zu Menschenrechtsverletzungen anderer Staaten zu äußern, bis eine gründliche Aufarbeitung der systematischen Folter im Rahmen des Kriegs gegen den Terror erfolgt ist.
Juriert wurde das Finale von Chefjuror Kai Dittmann (Berlin) sowie Philipp Schmidtke (Münster), Stefan Kegel (Magdeburg), Julius Steen (Heidelberg) und Mario Dießner (Potsdam). Chefjurorin Andrea Gau verzichtete auf Grund der Frankfurter Beteiligung darauf, das Finale zu jurieren.
Sieger Nikos Bosse (5.v.l.) und Lennart Lokstein (3.v.r.) mit Pegah Maham (5.v.r) im Kreise der Ehrenjury (c) Katharina Koerth
Die Auszeichnung der Ehrenjury für die Beste Finalrede erhielt Pegah Maham aus Bremen. Den besten Finalredner kürte die Ehrenjury. Sie bestand aus Stefan Schostok, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Antje Niewisch-Lennartz, Niedersächsische Justizministerin, Dr. Gabriele Andretta, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages, Ansgar Kemmann, Gründer und Leiter des bundesweiten Wettbewerbs Jugend debattiert, Dr. Hanna Proner, Sales Managerin des ZEIT-Verlags und Deutsche Debattiermeisterin 2003, sowie Prof. Dr. Erich Barke, Präsident der Leibniz Universität Hannover a.D.
Ausgerichtet wurde die ZEIT DEBATTE, bei der 44 Teams aus Deutschland und Österreich antraten, vom Debattierclub Hannover in Kooperation mit dem Debattierclub Hamburg.
Impressionen vom Finale der ZEIT DEBATTE Hannover finden sich bei Facebook.
Alle Themen des Turniers in der Übersicht:
VR1: Dieses Haus würde in Gerichtsverfahren, in denen es um die Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung geht, auf Antrag des Angeklagten oder des mutmaßlichen Opfers die Öffentlichkeit vom gesamten Verfahren ausschließen. VR2: Dieses Haus unterstützt die Einrichtung von Truth and Reconciliation-Committees im Anschluss an innerstaatliche Konflikte anstatt strafrechtlicher Verfolgung durch Tribunale. (inkl. Factsheet) VR3: Dieses Haus DH das Konzept des Jenseits. VR4: Dieses Haus glaubt, Entwicklungsländer sollten den Abbau ihrer Rohstoffe verstaatlichen. VR5: Dieses Haus würde sämtliche Drogen für Menschen, die an Krankheiten leiden, die höchstwahrscheinlich in absehbarer Zeit ihren Tod verursachen werden, dekriminalisieren.
HF: Gegeben, dass dies in der Sicherheit möglich wäre, dass die Wahrheit nicht an die Öffentlichkeit gelangt – Dieses Haus als Frankreich würde Beweise dahingehend fälschen, dass die Pariser Terroranschläge durch antiislamische Nationalisten inszeniert wurden.
F: Dieses Haus als EU fordert die USA auf, sich nicht mehr zu Menschenrechtsverletzungen anderer Staaten zu äußern, bis eine gründliche Aufarbeitung der systematischen Folter im Rahmen des Kriegs gegen den Terror erfolgt ist.
Do we need common standards for the European welfare systems? If so, in which way should it be realized? Actual problems like health, pension, and unemployment are difficult to manage, but are they issues on the supranational level of the European Union? These questions will be discussed by students, politicians and the general public in a controversial debate about the future of Europe: How far we want to stretch with an introduction of a common social union?
Guests are warmly welcomed to join the debate on Tuesday, December 16th at 7 pmat the Lund University, Geocentrum I, Room “Flygeln” (Sölvegatan 10). The entry is free and without application. Guest speakers are Björn Ahlin (Green Party), Member of the Local Parliament, and N.N. (to be decided soon).
All guests can actively join the debate: The speakers have to face the questions and statements of the audience. After short opening and closing statements of the speakers, there will be plenty of room for questions and comments. The international series of European Debates is organized by the Association of German Speaking University Debating Societies in cooperation with Bürger Europas e.V.. In 22 debates in 7 countries, young people debate with EU politicians and experts about important issues for the future of Europe.
The European debates are held in cooperation with the European Parliament, the Allianz Cultural Foundation and the German Federal Press Office. The local organizer is the Lund Debating Society.
Summary of the event:
Date: Tuesday, December 16th at 7 pm
Place: Lund University, Geocentrum I, Room “Flygeln” (Sölvegatan 10)
Guest speakers: Björn Ahlin (Green Party) & tbd. soon
Topic: The EU as a Social Union: Do we need common standards for the European welfare systems?