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Campus-Debatten

Tübingen gewinnt die ZEIT DEBATTE Berlin

Bester Finalredner Konrad Gütschow mit seinem Teampartner Lennart Lokstein (c) Ehlert
Bester Finalredner Konrad Gütschow mit seinem Teampartner Lennart Lokstein (c) Ehlert

Unter den strengen Blicken der bronzenen Willy-Brandt-Figur wurde bis zum letzten Argument gekämpft – überzeugt hat schließlich das Team aus Tübingen und wurde von der Chefjury zum Sieger der dritten ZEIT DEBATTE ernannt. Lennart Lokstein und Konrad Gütschow setzten sich damit in der Rolle der Schließenden Regierung gegen Teams aus Berlin (Häger, Aly), Marburg (Suffel, Göpel),  und  Göttingen (Bosse, Hein) durch.

 

Das Finalthema lautete: „Dieses Haus wünscht sich Deutschland als Hegemon in der EU.“ Ein Factsheet wurde den Rednerinnen und Redner vorab ausgeteilt. Um den Interaktionsgrad zwischen den Teams und dem Publikum zu erhöhen, wurde über das Finalthema vorab erstmals von den Zuhörern und Zuhörerinnen im Atrium des Willy-Brandt Hauses abgestimmt.

Gruppenfoto ZD Berlin
Die Teilnehmer der ZEIT DEBATTE Berlin (c) Mattes

Vera Bartsch, Torsten Rössing, Jonathan Scholbach, Marion Seiche und Barbara Schunicht jurierten die Debatte. Die Chefjuroren hatten zuvor einige Änderungen zur allgemeinen Bewertungsgrundlage bekannt gemacht und ein Mentorin-Programm für Juroren eingeführt (zum Artikel).

Zudem erhielt Konrad Gütschow den Preis für die beste Finalrede, die von einer prominenten Ehrenjury verliehen wurde. „Eine Debatte ist das Gegenteil einer autoritären Verkündung“, sagte Gregor Gysi, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke, vor der Debatte in seinem Grußwort und lobte das Engagement der Studierenden. Gemeinsam mit Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, Journalistin und Autorin, Manuel Hartung, Ressortleiter von ZEIT-Chancen, Schauspieler Ulrich Matthes sowie Mark Rackles, Staatssekretär für Bildung in der Berliner Senatsverwaltung, war er Teil der Ehrenjury, die den Preis für die beste Rede verlieh.

 

Finale der ZEIT DEBATTE Berlin im Atrium des Willy-Brandt-Hauses (c) Ehlers
Finale der ZEIT DEBATTE Berlin im Atrium des Willy-Brandt-Hauses (c) Ehlers

Michael Müller, Regierender Bürgermeister Berlins und Schirmherr der ZEIT DEBATTE, sagte im Vorfeld: „Es freut mich sehr, dass dieses bedeutende Turnier herausragender studentischer Rednerinnen und Redner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Berlin ausgetragen wird.“

Weitere Bilder des Turniers werden bald auf der Homepage sowie auf der ZEIT DEBATTEN-Facebookseite veröffentlicht. Die nächste und letzte ZEIT DEBATTE der Saison wird vom 6.-08. Mai in Leipzig stattfinden.

 

 

Vorrunden im Überblick:

VR 1: Dieses Haus glaubt, dass Staaten, die eine Quote für Frauen in Führungspositionen von Unternehmen vorschreiben, einen Handel mit Führungspositionen für Frauen einführen sollten.

VR2: Dieses Haus würde ehemalige Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR rehabilitieren.

VR3: Dieses Haus glaubt „Kapitulation“ von Toctronic ist ein optimistischer Song

VR4: Dieses Haus glaubt, die UN sollte das Konzept des gerechten Krieges aufgeben.

VR5: Dieses Haus glaubt, es liegt im eigenen Interesse „indigener“ Bevölkerungsgruppen, die Begriffe „Indigo“ und „Indigena“ als Selbstbezeichnung zu verwenden.

Halbfinale: Dieses Haus würde das Urheberrecht für Kulturgüter aufheben.

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Heidelberg gewinnt die zweite ZEIT DEBATTE

Siegerfoto des Heidelberger Teams
Sabrina Effenberger, Julius Steen und Peter Giertzuch gewannen für den Heidelberger Debattierclub das Finale. Kai Dittmann wurde von der Ehrenjury für die beste Rede ausgezeichnet (c) Schledding

Julius Steen, Sabrina Effenberger und Peter Giertzuch haben die zweite ZEIT DEBATTE der Saison gewonnen. In der Rolle der Opposition setzten sich das Team aus Heidelberg gegen Stefan Torges, Kai Dittmann und Alexander Hans durch, die für Berlin angetreten waren. Die beiden Teams debattierten über die Frage, ob Gefährder erheblich in ihrer Freiheit eingeschränkt werden sollten, ohne, dass sie konkrete Straftaten begangen haben. Barbara Schunicht (Hauptjurorin), Nikos Bosse, Patrizia Hertlein, Elin Böttrich sowie Christian Strunck jurierten die Debatte. Alexander Ropertz präsidierte.

Kai Dittmann erhielt von der Ehrenjury den Preis für die beste Finalrede. Nicht nur sei die Sachebene überzeugend gewesen, sondern auch der persönliche Einstieg der Rede sowie das rhetorische Auftreten ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen, begründete Carsten Ovens die Entscheidung des Jurytrios. Der Kommunikationspsychologe Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun bezeichnete in einem berührenden Grußwort das Debattieren als eine „wahrlich menschliche Herausforderung.“ Das Wort mündig enthalte schließlich das Wort Mund. „Und den muss man aufmachen und darf ihn gleichzeitig nicht zu voll nehmen.“ Neben Carsten Ovens und Friedemann Schulz von Thun war auch Dr. Michael Fehling von der Bucerius Law School Teil der Ehrenjury.

Themen der ZEIT DEBATTE Hamburg um Überblick

VR 1: Sollte es legitimiert werden, verbindliche Verträge über Leihmutterschaft abzuschließen und durchzuführen?

VR 2: Ist das Entstehen von Plattformen wie Campact zu bedauern?

Factsheet: Campact und vergleichbare Organisationen sind Protestplattformen, die tagespolitische Meinungen bündeln, Unterstützer bzw. Gegner von politischen Maßnahmen mobilisieren und so versuchen, Druck auf Regierungen, Parteien und Organisationen auszuüben. Dabei folgen sie keiner dauerhaft bestimmten Ideologie. Die Finanzierung solcher Plattformen erfolgt ausschließlich über Spenden und Förderbeiträge, aber sie dürfen, im Gegensatz zu Parteien und vielen anderen NGOs, Spender und Förderer der Öffentlichkeit gegenüber anonym halten und genießen den Status der Gemeinnützigkeit. Campact hat nach eigenen Angaben 1,7 Mio Zuhörer

VR3: Sollte in industrialisierten Staaten die Nutzung von Tieren durch den Menschen verboten werden?

VR4: Sollte das Bargeld abgeschafft werden?

VR5: Sollte es Personen verboten werden, ihr äußerliches ethnisches Erscheinungsbild durch Medikamente und/oder Operationen zu verändern?

Halbfinale: Sollte es sozialen Netzwerken verboten werden, automatische Filteralgorithmen anzuwenden?

Finalthema: Sollen Gefährder erheblich in ihrer Freiheit eingeschränkt werden können, ohne, dass sie konkrete Straftaten begangen haben?

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Einblicke in die Werkstätte hinter dem ZEIT DEBATTEN-Banner: Der Präsidententag 2015

Einmal im Jahr lädt die Hauptsponsorin alle Clubpräsidenten und Clubpräsidentinnen des VDCH-Landes ein, um sich vorzustellen, auszutauschen und kennenzulernen. Neben praktischen Tipps zur professionellen Pressearbeit bietet der Präsidententag vor allem eines: einen tiefen und exklusiven Einblick in das Handwerk renommierter Journalisten.

 

Erstaunt blickte am 11. Dezember ein Redakteur aus seinem gläsernen Büro im 7. Stock des Pressehauses am Speersort, als 36 Studenten durch den Gang liefen und in einem Besprechungsraum verschwanden. Ob sie hier denn gerade einen Flash-Mob veranstalten würden und ob er mit machen könne, wollte der Journalist wissen und lachte.

Selten bekommen Studierende die Möglichkeit, im Hause der ZEIT mit Veranstaltungsorganisatoren und Journalisten zu sprechen. An einem Nachmittag im Jahr öffnet die Hauptsponsorin der ZEIT DEBATTEN-Serie ihre Türen, um mit den Debattanten gemeinsam über das Jahr zu reflektieren – wie liefen die Turniere, was kann man besser machen und welche Dinge werden sich ändern? Bereits im letzten Jahr war klar: Für den Printjournalismus bleibt alles anders, die Berufsszene kämpft um Klickzahlen und Printauflagen.

 

Das Muss der Pressemitteilung in Zeiten hoher Veranstaltungskonkurrenz 

0 Teilnehmer des Präsidententages
36 Clubvertreter und Clubvertreterinnen waren angereist, um DIE ZEIT in Hamburg kennenzulernen. (c) Schwarz

Lina Kirstgen ist die Leiterin für Hochschulveranstaltungen bei der ZEIT und beobachtet den Wandel der Presselandschaft schon seit längerem. Viel hat sich getan: Redaktionen schrumpfen, Journalisten werden eingespart, das Korrespondentennetzwerk unter dem Effizienzgedanken reduziert. Das merke man auch bei den Veranstaltungen. „Es ist einfach sehr schwierig, die Presse vor Ort zu bekommen. Früher kamen die Journalisten von allein, heute müsst ihr richtig um sie werben.“ Konkret bedeute dies, Informationen mundgerecht zu servieren, nachzufragen und Pressemitteilungen zu professionalisieren. „Wenn im ersten Absatz nicht die W-Fragen beantwortet werden, schaltet der Journalist ab. Er hat ja noch 10 andere Veranstaltungseinladungen im Postfach“, so Kirstgen.

Über 40 Veranstaltungen bietet die ZEIT an Hochschulen pro Jahr an. Dazu gehört auch die ZEIT DEBATTE-Serie, die aus vier nationalen ZEIT DEBATTEN, den Regionalmeisterschaften sowie der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft besteht. Neu im Veranstaltungsprogramm der ZEIT ist die Reihe „Frauen führen anders,“ die jungen Absolventinnen Möglichkeiten zum Berufseinstieg und der Karriereplanung aufzeigen soll.

 

Die journalistische Arbeit in einer „neuen politischen Realität“

Nicht nur die ZEIT-Veranstaltungsreihe erweitert ihren Themenradius, auch die Redaktionen der Qualitätszeitung weben am neuen Gewand der Medienlandschaft mit. „Früher habe ich über das Wahldebakel der SPD geschrieben, heute gibt es kaum noch reine Innenpolitik“, berichtete Khuê Pham, die seit fünf Jahren für das Politikressort der ZEIT schreibt. Die Krisen der heutigen Zeit wirkten über die Ressorts hinweg, Innen- und Außenpolitik vermischten sich zu einem neuen Konglomerat. Die journalistische Arbeit müsse sich einer neuen politischen Realität anpassen, alte Grenzen verwischten, neue Hybridformen gelte es zu formen. Umso wichtiger sei die Kontextualisierung der einzelnen Themen, „dazu sind wir da.“ Einmal mehr gingen im Publikum die Hände hoch: Wie sich Print- und Onlinejournalismus noch unterscheiden, was sie trennen und was sie verbinden würde, wollte ein Debattant wissen.

Lenz Jacobsen, Politikredakteur bei ZEIT Online, gab Antwort und brachte die 34 jungen Zuhörer zum Lachen. „Na ja, wir machen das gleiche nur schneller.“ Das sei zumindest der Anspruch, allerdings sei die Themenaktualität gerade im Internet sehr wichtig. Jacobsen begleitete lange die PEGIDA-Demonstrationen in Dresden, berichtete über linken und rechten Protest und über die Wählerkurven der AFD. Persönliche Anfeindungen seien keine Seltenheit. „Man lernt, damit umzugehen und man darf nicht vergessen, dass die Kommentarspalten nicht die Leserschaft repräsentieren.“

 

Warum Spezialwissen bei Journalisten nicht ausreicht

Stefan Schmitt, Stellvertretender Ressortleiter Wissen, sprach über die Relevanz von Infografiken und das überschätzte Spezialwissen (c) VDCH
Stefan Schmitt, Stellvertretender Ressortleiter Wissen, sprach über die Relevanz von Infografiken und das überschätzte Spezialwissen. (c) Schwarz

Auch Stefan Schmitt, Stellvertretender Chefredakteur des Ressorts Wissen, sprach über die Herausforderungen, auf den Leser zuzugehen und da hinzuschauen „wo es knirscht.“ Die Aufgaben eines Wissenschaftsredakteurs lägen nicht in der Übersetzungstätigkeit. „Es bringt nichts, wenn 10 Leute Spezialwissen haben.“ Ähnlich wie beim Debattieren gehe es um die Vermittlung von Information. Im Redaktionsteam von ZEIT Wissen sitzen Ärzte, Mikrobiologen und Physiker, die wissenschaftliche Journals durchstöbern, um daraus für den Leser Trends und Wissenswertes zu destillieren. Schmitt ging auf die Alltäglichkeit der Wissenschaft ein, auf des Lesers Fragen nach Krebsrisiken, erweiterten Suizid und Gentechnik. Dabei müsse der Leser überzeugt werden, sich auf ein Thema einzulassen, weshalb ein guter Artikel nicht nur informiere, sondern Spaß machen und zum Nachdenken animieren solle. Da nickten die Debattanten zustimmend – so ist es schließlich auch mit einem guten Argument.

 

Enrique Tarragona, Stellvertretender Geschäftsführer von ZEIT Online, gab numerische Einblicke in die Entwicklung der Onlinepräsenz (c) VDCH
Enrique Tarragona, Stellvertretender Geschäftsführer von ZEIT Online, gab numerische Einblicke in die Entwicklung der Onlinepräsenz (c) Schwarz

Enrique Tarragona ist der Mann für Zahlen und Fakten. Der Stellvertretende Geschäftsführer von ZEIT Online kennt den Wert einer E-Mail-Adresse, die steigenden Klickzahlen auf ZEIT Online, wenn Deutschland in die Mittagspause geht – und die Diskussion über die Paywall im Internet. Auch ZEIT Online skizziert Entwürfe für eine mögliche Bezahlschranke. Freiwillige Spenden wären dabei nur Luftschlösser der Zukunft. „Wenn ein Laden Schuhe gegen Spende anböte, wäre niemand bereit, für den tatsächlichen Wert aufzukommen. So ist das nun mal“, stellte Tarragona fest. Auf dem Weg nach draußen wurde das Konzept der Paywall in dem ein oder anderen Gespräch noch einmal aufgegriffen: „Könnte man nicht …“, „Wäre es nicht möglich, dass …“ und schließlich die unvermeidbare Kernfrage: „Haben wir darüber eigentlich schon einmal debattiert?“

Nicht nur in den Beiträgen von Enrique Tarragona und Stefan Schmitt wurde deutlich, welche Parallelen die journalistische Berichterstattung und das Debattieren verbindet: die Reflexion der Gegenargumente, das überlegte und konsequente Abwägen und schließlich die Meinungsbildung, die überzeugen, statt tönend überstimmen sollte. Wir danken der ZEIT und allen Referenten für Ihre Bereitschaft, auf Augenhöhe mit den Debattanten ins Gespräch zu kommen und freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr!

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„Wer nicht redet, wird nicht gehört“ – Abschied von Helmut Schmidt

Helmut Schmidt (c) Werner Bartsch
Unterstützer und Schirmherr der ZEIT DEBATTEN-Serie Helmut Schmidt (c) Werner Bartsch

“ ‚Wer nicht redet, wird nicht gehört‘ – Altbundeskanzler Helmut Schmidt war tief mit der Debatte und dem Debattieren verbunden. In der Überzeugung, selbst einen wichtigen Teil zum politischen Diskurs beitragen zu können, suchte Helmut Schmidt immer wieder den Kontakt zur Öffentlichkeit.

Helmut Schmidt beließ es nie beim Reden, im Herzen war er immer auch Macher, der sich nach Erkenntnis der richtigen Vorgehensweise auch für diese Überzeugung einsetzte. Sein Charakter verkörperte das Debattieren – nicht nur im Amt vermochte er es, seiner Stimme Gehör zu verschaffen.

Der Verband der Debattierclubs an Hochschulen e.V. und die Deutsche Debattiergesellschaft e.V. trauern um Helmut Schmidt als einen der letzten großen Staatsmänner. Er war ein Debattant par excellence, dessen Schirmherrschaft für die ZEIT DEBATTEN-Serie seit 2007 eine Ehre für all jene Studenten darstellte, die sich der demokratischen Streitkultur verschrieben haben.

Wir verlieren in ihm einen Menschen, der bis ins hohe Alter die Ereignisse der Europa- und Weltpolitik so kenntnisreich wie streitbar kommentierte. Wie kaum ein anderer setzte sich Helmut Schmidt über Jahrzehnte hinweg für Demokratie, für Diskurs und für Deutschland ein.

Unser Dank und unsere Hochachtung gilt seiner außergewöhnlichen Lebensleistung.
In seinem Andenken wollen wir mit dem weitermachen, was uns so sehr mit Helmut Schmidt verbindet: Reden, um gehört zu werden.

Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Lebensgefährtin Ruth Loah und seiner Tochter Susanne Schmidt.“

Jan Ehlert, Präsident des Verband der Debattierclubs an Hochschulen e.V.
Jens Henning Fischer, Präsident der Deutschen Debattiergesellschaft e.V.

 

 

Gute Nacht, Freunde…

Zum Tod von ZEIT DEBATTEN-Schirmherr Helmut Schmidt

Ein Nachruf von Daniel Sommer

Florian Illies beschrieb die Kindheit der „Generation Golf“ mit den Worten, „wenn man den Fernseher anmachte, sah man immer Helmut Kohl.“ Illies ergänzte, dass man über die Zeit nach 1945 insgesamt nicht viel wusste, außer „dass irgendwann Helmut Kohl kam. Und dass er unendlich lange blieb.“ Das ist lustig, aber natürlich Quatsch.

Schon immer da gewesen und unendlich lange geblieben ist ein anderer Helmut. Helmut Schmidt, der als Schirmherr der ZEIT DEBATTEN über viele Jahre die Rolle des Patrons des deutschsprachigen Hochschuldebattierens innehatte.

Von den letzten Vertretern der Generation Käfer bis zu den ersten der Generation New Beetle, begleitet wurden wir alle von Helmut Schmidt. Als Senator der Stadt Hamburg, als Bundeskanzler der Bundesrepublik, als Herausgeber der ZEIT, als weltbürgerlicher „Elder Statesman“ hat er uns die Welt erklärt. Wir schätzten seine Meinung, vor allem weil er verstand, sie deutlich zu erklären. Und wenn es über andere heißt, sie sprächen druckreif, so war das bei Schmidt gerade andersherum. Jeder Leitartikel eine kleine oratio. Man meinte fast, ihn zu hören, wenn er Spalte für Spalte, Buch um Buch das politische Geschehen sezierte.

Wenn man, wie Christoph Busch es immer angeregt hat, das Debattieren als Boxkampf versteht, dann war Schmidt Muammad Ali. Er konnte austeilen wie kein anderer. Er konnte auch einstecken, musste das aber selten. Was als rednerische Arroganz verstanden werden konnte, war in den meisten Fällen nur seine intellektuelle Überlegenheit. Und wer doch einmal Schmidts Deckung durchbrach, musste immer mit einem Konter rechnen. Auf die Bretter geschickt wurde er selten.

Der Debattenredner Helmut Schmidt beherrschte die gesamte Klaviatur der Rhetorik. Seine Fixierung auf Daten, Zahlen und Fakten glich er mit lebhaftem, oft aggressivem Stil aus. Ordnung musste sein, Struktur war oberstes Gebot. Die Gestik war, wie seine Stimme, scharf und schneidend. Und wenn seine Mimik, wie zum Beispiel im TV-Duell mit Genscher gegen Strauß und Kohl vor der Bundestagswahl 1980, immer wieder Ablehnung und Missachtung seiner Gegner ausdrückte, so war das mit Sicherheit bewusstes Kalkül, nicht etwa ein Riss in der Fassade norddeutscher Kontenance.

Pathos war ihm fremd, vielleicht sogar verdächtig, nach der Erfahrung mit den Demagogen der Nazi-Zeit. Vor Polemik ist er indes nie zurückgeschreckt. Ethos hat er sich hart erarbeitet und dann immer wieder eingesetzt. Bevorzugtes Mittel der Überzeugung war für Schmidt aber immer der Logos. Er kam über die „rechten Kriterien“, wie wir das heute in OPD-Sprech nennen. Dabei war Schmidt clever genug, wie der Tübinger Rhetorik-Professor Gerd Ueding in seinem Essay „Nüchterne Leidenschaft. Der Redner Helmut Schmidt“ beobachtet, sich nicht auf die inhaltliche Überzeugungskraft seiner Argumente zu verlassen. Er wollte nicht nur Recht haben, sondern auch Recht behalten. Schmidt war ein Meister darin, seine Prämissen und Schlussfolgerungen jeweils so zu präsentieren, als würden sie widerspruchslos an die Haltung seines Publikums anknüpfen. Nicht immer erfolgreich, aber immer rhetorisch brillant konstruiert. Und häufig genug in eine reizvolle Form aus klassischen Figuren, Stilmitteln und Redeschmuck gegossen.

Schmidts Redekunst war immer von Energie und Dynamik geprägt. Auch noch, als er seine Vorträge in hohem Alter schon längst nicht mehr stehend am Rednerpult sondern sitzend an einem Tisch auf dem Podium hielt, noch später im Rollstuhl. Präzise Formulierungen, elegante Konstruktionen und akzentuierende Betonung zogen weiterhin das Publikum in seinen Bann. Selbst das Hörgerät hat ihn in Debatten nie eingeschränkt. Es schien immer blendend zu funktionieren, auch bei schweren Fragen und scharfem Gegenwind. Nur bei dummen Kommentaren schien es manchmal seinen Dienst zu versagen.

Wer zu jung ist, um Schmidt noch im Parlament erlebt zu haben, der hat denselben Dogmatiker der Vernunft dann in der Kolumne „Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt“ oder als Stammgast bei Sandra Maischberger kennengelernt. Mentholzigaretten und Cola waren eine in allen Studios gelittene Marotte. Nur das würdelose Ritual des Tabakschnupfens wurde von der Bildregie beflissentlich ausgeblendet. Griff Schmidt in seine Westentasche, wurde flugs auf die Moderatorin geschnitten. Aus dem Off hörte man dann ein verhaltenes Niesen, gefolgt von einem genussvollen Schnäuzen, wenn Schmidt die überflüssige Gletscherprise in das hanseatische Taschentuch entsorgte.

Es wäre allerdings falsch, den Redner Helmut Schmidt auf den Polemiker im Plenarsaal oder den Kommentator auf der Couch im Fernsehstudio zu reduzieren. Dass er auch die leisen, zarten und gefühlvollen Töne beherrschte, zeigte er beispielsweise im Jahr 2002 bei seiner Rede auf der Trauerfeier für Marion Gräfin Dönhoff im Hamburger Michel. Alle Schroffheit wie weggeblasen, Schmidt fast rührend, so privat, wie ein Hanseat in der Öffentlichkeit eben sein kann. Große Kunst.

Nun ist Helmut Schmidt im Alter von 96 Jahren in seinem rotgeklinkerten Doppelhaus in Hamburg Langenhorn gestorben. Er bleibt ein Vorbild, dem viele von uns nacheifern, das wir manchmal auch kopieren. Kaum ein Debattant, der nicht schon einmal das Schmidtsche Bonmot zitiert hat, „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!“, egal, ob er Visionäre angreifen oder verteidigen wollte – oder, wie ich es auch schon erlebt habe, um sich über die deutsche Ärzteschaft auszulassen.

Vergessen wir einen Moment den Ärger über das schlechte Thema der letzten Vorrunde oder den Streit über die Jurorenentscheidung der letzten Finaldebatte. Lasst uns lieber einen Moment innehalten und erinnern wir uns daran, dass das Studium der Rhetorik und die Übung der freien Rede mehr sind als nur Skills oder Spiegelstriche im Lebenslauf. Erinnern wir uns gemeinsam daran, wie Helmut Schmidt als Rhetor vorgelebt hat, dass gutes Reden und gutes Handeln Hand in Hand gehen. Die Lektion des Meisters lehrt uns, dass die Rednerschule nicht nur gute Redner hervorbringen soll, sondern auch gute Menschen, aufgeklärte Bürger und bedächtige Politiker.

Es bleiben Dank und Abschied. Wir können uns geehrt fühlen, unser Hobby so viele Jahre unter der Schirmherrschaft von „Schmidt Schnauze“ ausgeübt zu haben. In den Worten des Barden: „Gute Nacht, Freunde. Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette…“ – nun ohne Helmut Schmidt. Er fehlt schon jetzt.

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Marburg/Aachen gewinnt ZEIT DEBATTE Göttingen

Ruben Brandhofer und Marc-André Schulz gewinnen die ZEIT DEBATTE Göttingen
Ruben Brandhofer und Marc-André Schulz gewinnen die ZEIT DEBATTE Göttingen (c) Jens Fischer

Der Pokal der ersten ZEIT DEBATTE in dieser Saison geht an Ruben Brandhofer (Marburg) und Marc-André Schulz (Aachen), die für den Marburger Debattierclub in das Finale eingezogen waren. Sie setzten sich in der Rolle der schließenden Opposition gegen Teams aus Berlin (Stefan Torges, Jan-Dirk Capelle), Kiel/Iserlohn (Rauad Abuagela, Julian Vaterrodt) sowie Hamburg (Barbara Schunicht, Nicolas Garz) durch.

Das Thema der Finaldebatte lautete: „Dieses Haus würde internationale Herkunftsbezeichnungen wie „Made in Germany“ durch „Made in EU“ ersetzen.“ Lukas Haffert (Chefjuror), Nicolas FriebeMichael SalibaMarion Seiche und Jan Ehlert jurierten die Debatte. Anne Gaa präsidierte.

Ruben Brandhofer wurde zudem von der Ehrenjury zum besten Redner der Finaldebatte gekürt. Zuvor hatten Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Georg-August-Universität Göttingen, Rolf-Georg Köhler, Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Antje Niewisch-Lennartz, niedersächsische Justizministerin sowie William Gatward, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Britischen Botschaft in Berlin, in kurzen Grußworten unterschiedliche Aspekte des Debattiersports unter dem Motto „Meinung wagen“ gewürdigt.

Der 1. November sei ein denkwürdiges Datum, denn vor 178 Jahren, am 1. November 1837, hätten die Göttinger Sieben für die Meinungsfreiheit demonstriert und damit eindrucksvoll die Macht der Argumente bewiesen, indem sie eine Meinung gewagt hätten, erinnerte Prof. Dr. Ulrike Beisiegel die rund 250 Zuschauern in der Aula.

Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler lobte die Studierenden für ihr Engagement und führte  Bundestagspräsident Norbert Lammert als Vorbild für Politiker mit Meinungsstärke an, die auch über Parteigrenzen hinweg wirken könnten.

Antje-Niewisch-Lennartz sorgte zudem für Heiterkeit, als sie das Debattieren mit der Wurstwerbung verglich. Schließlich ginge es in der Werbeindustrie wie auch bei einer Debatte um die Frage „where is the beef?!“

Cheforganisator Sebastian Schwab zeigte sich im Anschluss an das Turnier zufrieden. „Am Samstag waren wir fünf Minuten nach dem offiziellen Zeitplan – und damit 25 Minuten vor dem inoffiziellen.“ Auch das Feedback der Teilnehmer sei positiv gewesen. Die zahlreichen Vorrunden seien zwar fordernd gewesen, nicht aber unmöglich in der Umsetzung.

Bilder sowie die Aufnahme der Finaldebatte werden bald auf der Homepage sowie der Homepage veröffentlicht. Die nächste ZEIT DEBATTE wird vom 8.-10. Januar in Hamburg stattfinden.

 Alle Themen der ZEIT DEBATTE Göttingen im Überblick:

VR 1 : Dieses Haus verbietet Motorradfahren.

VR 2:Infoslide: Die internationale Delegiertenkonferenz der Menschenrechts-organisation Amnesty International hat bei ihrer Jahrestagung 2015 mehrheitlich beschlossen, dass sich Amnesty International für die Entkriminalisierung von Prostitution weltweit einsetzen soll. Der Entscheidung war ein zweijähriger Dialog mit Expertengruppen, wie unter anderem UNAIDS, Menschen-Frauenrechtsgruppen und verschiedenen Betroffenengruppen vorausgegangen. Der Vorschlag für die Entkriminalisierung einzutreten wurde allerdings von einigen Prominenten, wie z.B Meryl Streep und Kate Winslet, sowie von bekannten Frauenrechtlerinnen und Aktivistinnen wie Alice Schwarzer heftig kritisiert.
Thema: Dieses Haus begrüßt die Ankündigung von Amnesty International, sich weltweit für eine Entkriminalisierung von Prostitution einzusetzen.

VR 3: Dieses Haus bedauert die Reformation.

VR 4: Dieses Haus würde Flüchtlinge nur dort unterbringen, wo es keine gewaltbereite Ablehnung in der Bevölkerung gibt.

VR 5: Dieses Haus würde selbstfahrende Fahrzeuge so programmieren, dass sie im Falle eines Unfalls möglichst viele Menschenleben retten, auch unter Opferung der Insassen.

VR 6: Dieses Haus würde Wahlkreise nicht geographisch zusammenhängend nach Wohnort, sondern nach sozio-ökonomischen Kriterien bilden.

VF:  Infoslide: Die „Bill and Melinda Gates Foundation“ ist mit einem Stiftungsvermögen von über 44 Mill. US-Dollar die größte private Stiftung der Welt. Weitere Zustiftungen, unter anderem von Warren Buffett, sind angekündigt. Die Stiftung unterstützt vor allem Projekte in der Entwicklungshilfe und der Krankheitsbekämpfung. Dafür gibt sie etwa 4 Mill. Dollar im Jahr aus – das entspricht in etwa dem Entwicklungshilfe-Etat Italiens oder Kanandas.
Thema: Dieses Haus würde die „Bill and Melinda Gates Foundation“ demokratischer Kontrolle unterwefen.

HF: Infoslide: Als Lockspitzel bezeichnet man eine Person, die im Auftrag des Staates Dritte zu einer gesetzeswidrigen Handlung provoziert.
Thema: Dieses Haus verbietet den Einsatz von Lockspitzeln.

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Mainz gewinnt die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft

Christian Strunck, Nicolas Eberle und Sina Strupp gewinnen die Meisterschaft für Mainz (c) Carcasona
Christian Strunck, Nicolas Eberle und Sina Strupp gewinnen die Meisterschaft für Mainz (c) Carcasona

Die neuen Meister des Deutschsprachigen Debattierens stehen fest: Christian StrunckSina Strupp und Nicolas Eberle setzten sich im Finale gegen Potsdam durch und bringen den Titel nach Mainz. Damit wurde der Club zum dritten Mal Deutscher Meister im Debattieren – bereits 2003 und 2007 gewannen die Mainzer Teams das renommierteste Turnier der ZEIT-DEBATTEN-Serie.

In der Rolle der Opposition überzeugte das Trio bei ihrer argumentativen Analyse zu dem Thema: Bei Hinweisen auf eine Bedrohungslage gegen Großveranstaltungen oder konkreten Drohungen verbieten Verwaltungsorgane in der Regel die Veranstaltung. Sollen Großveranstaltungen in solchen Fällen nicht mehr verboten werden, wenn die TeilnehmerInnen vor Beginn über die Bedrohung informiert werden?

„Knapp aber eindeutig“, wie die Chefjuroren verkündeten, unterlag damit die Regierung, bestehend aus Moritz KirchnerRobert Pietsch und Mathias Hamann, den Rednern aus Mainz.

Den Preis für die beste Finalrede erhielt Lennart Lokstein aus Tübingen. Juriert wurde das Meisterschaftsfinale, das im fürstbischöflichen Schloss stattfand, Tom-Michael Hesse, Philipp StielLukas HaffertFlorian Umscheid und Marion Seiche. Daniil Pakhomenko präsidierte.

 

SMS an Bundestagspräsident Norbert Lammert

Finalraum im fürstbischöflichen Schloss zu Münster (c) Koerth
Finalraum im fürstbischöflichen Schloss zu Münster (c) Koerth

Die Ehrenjury zeigte sich sehr beeindruckt von den Leistungen der Redner. Schauspieler Ulrich Matthes hatte sich zwar um ein Pokerface bemüht, wie er betonte, allerdings blieb ihm „vor Staunen innerlich der Mund offen“. Ihm sei besonders positiv aufgefallen, dass durch jede Rede, durch jede Überzeugung auch die Persönlichkeit des jeweiligen Redners hindurchschimmerte. Tosenden Applaus erhielt Matthes für seine Anekdote aus dem fernen Berlin: Dort habe er sich mit Bundestagspräsident Norbert Lammert über die Debattenkultur im Parlament unterhalten – und über das Steigerungspotential der Redner. Nach der Finaldebatte habe er vor Begeisterung gleich eine SMS an Herrn Lammert versendet.

Christiane Florin, Redaktionsleiterin des Magazins „Christ und Welt“ und Lehrbeauftragte am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn, bezog sich in ihrem Grußwort auf ihre Erfahrungen mit desinteressierten Studenten und deren Hingabe zu Wasserflaschen während ihrer Seminare. „Einen trockenen Mund konnten sie nicht haben – sie hatten ja gar nichts gesagt.“ Während Moderator Jens Fischer daraufhin seine Wasserflasche unter den Tisch schob, lobte Florin das Engagement der Debattierclubs und das Interesse der Studenten an politischen Prozessen.

Neben Ulrich Matthes und Christiane Florin waren auch Dr. Marianna Ravenstein, Prorektorin der Universität Münster, Theo Koll, Leiter des ZDF-Studios in Paris sowie Wissenschaftsministerin Svenja Schulze Teil der Ehrenjury.

 

DaF-Finale und Nachwuchspreis

Zum zweiten Mal traten auf der DDM ein Teams in der Kategorie „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF) an.

Sabrina Effenberger wurde zur Nachwuchspreisträgerin der diesjährigen Saison gekürt (c) Maedler
Sabrina Effenberger wurde zur Nachwuchspreisträgerin der diesjährigen Saison gekürt (c) Maedler

In einem gesonderten Finale überzeugten die drei Redner aus Dresden und gewannen so gegen das Team aus Berlin. Das Publikum kürte Rebecca Irvine aus dem Berliner Team zur besten Finalrednerin in dieser Kategorie.

Auf dem Gala-Abend am Samstag Abend wurde der Nachwuchspreis der DDG an Sabrina Effenberger verlieren. „Ohne mein Team würde ich nicht hier vorne stehen, sie haben mich immer wieder überzeugt und mich auch nach drei Stunden Schlaf motiviert und ausgehalten.“

 

Die Themen des Turniers im Überblick

VR1: Sollen über tragbare Geräte (Handys, Tablets) für Jugendliche im Internet nur Informations- und Bildungsangebote verfügbar sein?

VR2Factsheet: Die christlichen Kirchen kennen unter verschiedenen Namen Strafen, die bis zur Beendigung bzw. Wiedergutmachung eines Fehlverhaltens angewendet werden (sog. Beugestrafen). Diese können vom Ausschluss von einzelnen Sakramenten (Abendmahl, Beichte, Eheschließung, etc.) bis hin zum vollständigen Ausschluss aus der Kirche reichen.

Sollen die christlichen Kirchen Gemeindemitglieder Beugestrafen unterwerfen, wenn diese gegen die Aufnahme von Flüchtlingen demonstrieren?

VR3: Sollen die Aktien von Aktionären, die Stammaktien eines Unternehmens für einen längeren Zeitraum halten, ein höheres Stimmrecht haben?

VR4: Soll man einen Pakt mit dem Teufel eingehen?

VR5: Sollen Heimatstaaten von IS-Terrorkämpfern und –zuträgern diesen eine Amnestie für ihre Taten im Gegenzug für Infos über den IS und ihre öffentliche Abkehr vom IS anbieten?

VR6: Soll die griechische Regierung reiche griechische Bürger enteignen, um griechische Staatsschulden zu begleichen?

VR7: Sollen Entwicklungsländer Kirchen und andere religiöse Organisationen nur dann Schulen auf ihrem Staatsgebiet betreiben lassen, wenn diese Bildung von Missionierung trennen?

Viertelfinale: Sollen 10% der Sitze des Bundestages unter Bürgerinnen und Bürgern verlost werden, die dann mit vollem Stimmrecht, fraktionsfrei und mit Rederecht dem Parlament angehören?

HalbfinaleFactsheet: Großbritannien plant für Ende 2017 ein Referendum über den Verbleib in der Europäischen Union abzuhalten. Die britische Regierung hat versucht, den Verbleib an Forderungen zu knüpfen, nämlich: 1. EU-Bürger sollen in  Großbritannien erst nach vier Jahren Aufenthalt ein Anrecht auf Wohnrecht, Kindergeld und andere Leistungen des Wohlfahrtsstaates erhalten. 2. Der Nachzug von Familienangehörigen der Immigranten soll stark reglementiert werden. 3. Wenn Immigranten nach sechs Monaten keinen Job gefunden haben, sollen sie zurückgeschickt werden können.
Soll die Europäische Union Großbritanniens Forderungen im Wesentlichen erfüllen, um es in der Union zu halten?

FinaleFactsheetBei Hinweisen auf eine Bedrohungslage gegen Großveranstaltungen oder konkreten Drohungen verbieten Verwaltungsorgane in der Regel die Veranstaltung. 
Sollen Großveranstaltungen in solchen Fällen nicht mehr verboten werden, wenn die TeilnehmerInnen vor Beginn über die Bedrohung informiert werden?

Bilder des Finals werden demnächst auf Facebook abrufbar sein.

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Berlin gewinnt die ZEIT DEBATTE Tübingen

Die Gewinner der ZEIT DEBATTE Tübingen mit den Ehrenjurymitgliedern Prof. Dr. Joachim Knape (l.), Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch sowie Oberbürgermeister Tübingens Boris Palmer. (c) VDCH
Die Gewinner der ZEIT DEBATTE Tübingen mit den Ehrenjurymitgliedern Prof. Dr. Joachim Knape (l.), Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch sowie Oberbürgermeister Tübingens Boris Palmer. (c) VDCH

Die ZEIT DEBATTE Tübingen haben Julian OhmStefan Torges und Pegah Maham gewonnen. Damit setzte sich das Team aus Berlin in der Rolle der Opposition gegen Christian StrunkSina Strupp und Nicolas Eberle aus Mainz durch.

Als Freie Redner waren Ruwen Fritsche (Göttingen), Alex Hiller (Heidelberg) sowie Peter Giertzuch (Heidelberg) ins Finale eingezogen.

Juriert wurde das Finale von den Chefjuroren Philipp Stiel und Tom-Michael Hesse sowie den Juroren Stefan Kegel, Nikos Bosse sowie Mark EtzelAlexander Ropertz präsidierte.

Pegah Maham wurde zudem für die beste Finalrede von der Ehrenjury ausgezeichnet. Diese bestand aus Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, Brigitte Lösch, Vizepräsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, Prof. Dr. Joachim Knape, Rhetorikprofessor an der Universität Tübingen sowie Dr. Simon Lehle, der die Deutschsprachige Debattiergesellschaft (DDG) vertrat.

Dr. Philipp Bocks, Bereichsleiter für Stiftungsprojekte für die Karl Schlecht Stiftung, konnte leider aus persönlichen Gründen der Debatte nicht beiwohnen.

Das Thema des Finals lautete: Soll eine staatliche, kostenlose Partnervermittlung geschaffen werden?

Infoslide: „Datingportale haben in Deutschland mehrere Millionen registrierte Mitglieder. Pro Monat nutzen durchschnittlich über 1,3 Mio. Menschen ein solches Portal. Neben kostenlosen Profilen mit eingeschränkter Funktion (bspw. nur begrenzte Zahl an Kontakten oder erlaubten Nachrichten) gibt es in der Regel auch Premium-Mitgliedschaften, die zwischen 29 und 49 Euro im Monat (bei einer Mindestlaufzeit von über 6 Monaten) kosten.“

Alle Themen des Turniers in der Übersicht:

VR1: Sollen Friedensnobelpreise wieder entzogen werden können?

VR2: Sollen die gesetzlichen Ladensöffnungszeiten auch für Versand- und Einzelhändler im Internet gelten?

VR3: Soll der Staat bundesweit mit lokalen Bürgerwehren zusammen arbeiten?

Infoslide: „In vielen Regionen in Deutschland haben sich lokale Bürgerwehren gebildet. Diese dürfen als normale Bürger nach geltender Gesetzeslage Gespräche mit Bürgern führen, in Notwehr handeln oder auch eine Verhaftung [sic: Festnahme] vornehmen, wenn sie einen Täter auf frischer Tat ertappt. Sie dürfen allerdings ansonsten keine Gewalt anwenden, sich nicht als Polizisten ausgeben und keine Ausweise kontrollieren.
Einige Bundesländer arbeiten mit diesen Bürgerwehren zusammen, z.B. indem sie diese weiterbilden, ehrenamtlich entlohnen und ihnen einheitliche Kleidung und Fahrzeuge geben. Sachsen hat den Bürgerwehren darüber hinaus weitere Kompetenzen wie die Ausweiskontrolle während des Streifegehens übertragen.“

VR4: Soll der Präsident der EZB von allen Europäern direkt gewählt werden?

VR5: Soll der Blasphemie-Paragraph abgeschafft werden?

Factsheet: „§ 166 StGB: Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

VR6: Soll der Staat beliebte Produktionen der Popkultur unterstützen, wenn diese im Gegenzug eine Normalität ohne klassische Rollenbilder darstellen?

HF: Infoslide: Oskar Gröning arbeitete 1944 im KZ Auschwitz in der ‚Häftlingseigentumsverwaltung‘. Zum Zeitpunkt der Auschwitz-Prozesse in den 60er Jahren galt Gröning als juristisch unschuldig, da er nicht direkt Beihilfe an einem Tötungsdelikt  geleistet hatte. Damals verlangten Ermittlungsbehörden und Gerichte, dass ein Täter eigenhändig im unmittelbarem Tötungsvorgang beteiligt war (z.B. etwa bei der Selektion an der Rampe). Erst 2011 fiel dieses Dogma mit dem Urteil des Landgerichts München gegen den früheren SS-Wächter John Demjanjuk. Jetzt genügte die nachweisliche Anwesenheit als SS-Mitglied im KZ, um den Straftatbestand der Beihilfe zum Mord zu erfüllen. Seither hat die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen 30 Fälle identifiziert, die noch zur Anklage gebracht werden könnten. Der laufende Prozess gegen Oskar Gröning ist einer von ihnen. 

Soll darauf verzichtet werden, weitere solche Fälle zur Anklage zu bringen?

Die 10 besten Redner nach den Vorrunden:

1. Nicolas Eberle (308,50)

2. Peter Giertzuch (303,50)

3. Pegah Maham (300,34)

4. Ruwen Fritsche (299,33)

5. Alex Hiller (298,00)

6. Sabrina Effenberger (298,00)

7. Benedikt Kunz (296,83)

8. Nicolas Friebe (295,83)

9. Sven Schuppener (295,83)

10. Tobias Kube (294,67)

Impressionen von der ZEIT DEBATTE Tübingen finden Sie bald auf Facebook.

Die ZEIT DEBATTE Tübingen war das letzte Turnier dieser Art in der Saison 2014/15. Den Höhepunkt des Debattierjahres bildet die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft (DDM), die vom 4. bis zum 7. Juni in Münster stattfindet.

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Berlin, Tübingen und Münster holen Meistertitel

Die Teams Streitkultur Zeus, Münster R.E.D sowie Berlin KPD sind die neuen regionalen Meister des VDCH-Landes. 60 Teams waren vom 25. bis zum 26. April angetreten, um gemäß ihres geografischen Zuschnitts auf der Westdeutschen Meisterschaft (WDM), Nordostdeutschen Meisterschaft (NODM) oder der Süddeutschen Meisterschaft (SDM) um den Meistertitel sowie zusätzliche Teamplätze auf der DDM zu erhalten.

Auf allen drei Regios wurde das gleiche Finalthema debattiert: Sollen Regierungen von EU- Staaten in anderen EU-Staaten Kandidaten und Parteien öffentlich unterstützen, um den Wahlausgang in ihrem Interesse zu beeinflussen?

Hier die jeweiligen Turniere in der Übersicht

 

Süddeutsche Meisterschaft in Freiburg

Die Süddeutschen Meister v.l.: Nikos Bosse, Lennart Lokstein und Jan Ehlert (rechts), mit Lennart Benz als bestem Finalredner.
Die Süddeutschen Meister v.l.: Nikos Bosse, Lennart Lokstein und Jan Ehlert (rechts), mit Lennart Benz als bestem Finalredner.

Streitkultur Zeus, bestehend aus Jan EhlertNikos Bosse und Lennart Lokstein, holten sich den Süddeutschen Meistertitel in Freiburg. Damit setzte sich das Team aus Tübingen in der Rolle der Regierung gegen Julius SteenSabrina Effenberger und Peter Giertzuch von der Schönrederei Heidelberg durch.

Als Freie Redner waren Franziska Städter (Heidelberg), Phillipp Bender (Heidelberg) sowie Lennart Benz (Friedrichshafen) ins Finale eingezogen. Lennart Benz wurde zudem für die beste Finalrede von der Ehrenjury ausgezeichnet. Diese bestand aus  der Präsidentin des Bundesgerichtshofs Bettina Limperg, MdB Dr. Gernot Erler, dem Landesvorsitzenden des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Baden- Württemberg Oliver Hildenbrand, Fernsehmoderatorin Stephanie Haiber, dem Baden-Württembergischen Poetry-Landesmeister Tobias Gralke und Thore Wolke, Mitglied der Deutschsprachige Debattiergesellschaft (DDG).

Juriert wurde das Finale von Martin ReinhardtKatharina KoerthNine Horn sowie den Chefjuroren Tobias Kube und Marion SeicheWilly Witthaut präsidierte.

Weitere Infos zu Vorrunden und den Top-Ten der Redner können hier abgerufen werden.

 

Westdeutsche Meisterschaft in Aachen

Die neuen Westdeutschen Meister: (v.l.) Philipp Schmidkte, Theresa W., Matthias Morrkopf (c) Konstantin Zähl
Die neuen Westdeutschen Meister: (v.l.) Philipp Schmidkte, Theresa W., Matthias Morrkopf (c) Konstantin Zähl

Matthias MorrkopfTeresa W. und Philipp Schmidtke vom Team Münster R.E.D. sind neue Westdeutsche Meister. Sie standen im Finale in der Rolle der Opposition den Rednern Chrisitian Strunck, Sina Strupp und Nicolas Eberle aus dem Team Mainz The good, the beauty and the bad gegenüber.

Als freie Redner waren Allison JonesToni Ostermann und Marcel Kühn in das Finale eingezogen.

Nicolas Eberle wurde von der Ehrenjury mit dem Preis der besten Finalrede ausgezeichnet. Diese bestand aus  Sabine Verheyen, Mitglied des Europäischen Parlaments sowie Jens Fischer, Präsident der Deutschen Debattiergesellschaft (DDG). Armin Laschet, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, musste kurzfristig wegen Krankheit absagen.

Juriert wurde das Finale von Jule BiefeldPatric Flommersfeld und Saskia Höfer neben den Chefjuroren Andrea GauFlorian Umscheid und Jan-Dirk Capelle.

Weitere Infos zu Vorrunden und den Top-Ten der Redner können hier abgerufen werden.

 

Nordostdeutsche Meisterschaft in Dresden 

Die Norddeutschen Meister 2015: (v.l.): Kai Dittmann, Philip Schröder, Dessislava Kirova
Die Norddeutschen Meister 2015: (v.l.): Kai Dittmann, Philip Schröder, Dessislava Kirova

Kai Dittmann, Dessislava Kirova und Philip Schröder haben die Nordostdeutsche Meisterschaft gewonnen. Das Team Berlin KPD setzte sich damit gegen das Team Jena Polykrates, bestehend aus Tina RudolphJonathan Scholbach und Nora Scheuch, durch.

Als Fraktionsfreie Redner waren Sebastian SchwabRobert Pietsch und Moritz Kirchner in Finale eingezogen.

Der Ehrenjurypreis für die beste Finalrede erhielt Tina Rudolph. Das Panel bestand aus Prof. Dr. Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität, Dr. Eva-Maria Stange, sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Christian Hoose, Regierungssprecher des Freistaates Sachsen, Stefan Schirmer, Leiter des ZEIT-Büros in Dresden sowie Philipp Stiel, Vorstandsmitglied der Deutschen Debattiergesellschaft e.V. (DDG).

Juriert wurde das Finale von Lara Kulpok und Alexander Labinsky sowie den Chefjuroren Barbara SchunichtNicolas Friebe und Tom-Michael HesseMario Dießner präsidierte das Finale.

Weitere Infos zu Vorrunden und den Top-Ten der Redner können hier abgerufen werden.

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Bremen gewinnt die ZEIT DEBATTE Oberfranken

Siegerinnen der ZEIT DEBATTE Oberfranken: Marion Seiche und Pegah Maham (v.l.)
Siegerinnen der ZEIT DEBATTE Oberfranken: Marion Seiche und Pegah Maham (v.l.) (c) DC Bamberg

Marion Seiche und Pegah Maham haben die ZEIT DEBATTE Oberfranken gewonnen. Das Team aus Bremen überzeugte in der Rolle als Schließende Opposition bei dem Finalthema Dieses Haus würde es Privatpersonen erlauben, Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen. Damit setzte sich das Duo unter anderem gegen die Rednerteams des Finals aus Göttingen (Franziska Frese und Nicolas Friebe / Eröffnende Opposition) Berlin (Philip Schröder und Fabian Bickel / Eröffnende Regierung) und Heidelberg (Julius Steen und Peter Giertzucht / Schließende Regierung), durch.

Marion Seiche wurde zudem mit der besten Finalrede ausgezeichnet, die traditionell von der Ehrenjury vergeben wird. Diese bestand aus Brigitte Merk-Erbe (Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth), Prof. Dr. Stefan Leible (Präsident der Universität Bayreuth), Prof. Dr. Rupprecht Podszun (Vorstandsmitglied der Theodor-Heuss-Stiftung), Dr. Christoph Rabenstein (Mitglied des Bayrischen Landtags) sowie Till Mayer (Journalist und Fotograf).

 

Juriert wurde das Finale von den Chefjuroren Thore Wojke (Coburg), Vera Bartsch (Aachen), Robert Epple (Dresden) sowie den Juroren Anne Gaa (Heidelberg) und Stefan Kegel (Magdeburg). Philipp Schmidtke präsidierte das Finale.

 

Alle Themen des Turniers in der Übersicht:

VR1: Angenommen es gibt eine Technologie, die Erinnerungen an ExpartnerInnen löscht. Dieses Haus würde diese Technologie erlauben.

VR2: Dieses Haus würde angemeldete Massenschlägereien erlauben.

VR3: DHW nur noch Wissenschaft und Forschung finanzieren, die Fortschritte und Erkenntnisse als Open Source zur Verfügung stellen.

VR4: DHW eine vierte Schulform über dem Gymnasium einführen.

VR5: DHG die deutsche Bundesregierung sollte die von Griechenland geforderten Reparationszahlungen ohne juristische Prüfung zahlen.

Halbfinale: Dieses Haus als Chinesische Regierung würde das Internet vollständig freigeben.

Finalthema: Dieses Haus würde es Privatpersonen erlauben, Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen.

 

Organisiert wird das Turnier vom Debattierclub Bayreuth mit Unterstützung der Debattierclubs aus Coburg und Bamberg.

Eindrücke von der ZEIT DEBATTE Oberfranken finden Sie bald auch auf Facebook.

 

Das nächste Turnier dieser Art, die ZEIT DEBATTE Tübingen, wird vom 1. bis zum 3. Mai stattfinden.

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Tübingen gewinnt die ZEIT DEBATTE Hannover

Sieger der ZEIT DEBATTE Hannover: Nikos Bosse (l.) und Lennart Lokstein (c) Katharina Koerth
Sieger der ZEIT DEBATTE Hannover: Nikos Bosse (l.) und Lennart Lokstein
(c) Katharina Koerth

Die ZEIT DEBATTE Hannover haben Lennart Lokstein und Nikos Bosse gewonnen. Das Duo von der Streitkultur e.V. Tübingen setzte sich im Finale, das am 11. Februar im Hodlersaal des Neuen Rathauses stattfand, gegen Teams aus München (Wladislaw Jachtchenko, Gabor Stefan), Osnabrück/Magdeburg (Jan Dirk Capelle, Stefan Torges) und Bremen/Frankfurt (Pegah Maham, Marion Seiche) durch. Als Eröffnende Opposition überzeugten die Tübinger mit ihren Reden zum Thema: Dieses Haus als EU fordert die USA auf, sich nicht mehr zu Menschenrechtsverletzungen anderer Staaten zu äußern, bis eine gründliche Aufarbeitung der systematischen Folter im Rahmen des Kriegs gegen den Terror erfolgt ist.

Juriert wurde das Finale von Chefjuror Kai Dittmann (Berlin) sowie Philipp Schmidtke (Münster), Stefan Kegel (Magdeburg), Julius Steen (Heidelberg) und Mario Dießner (Potsdam). Chefjurorin Andrea Gau verzichtete auf Grund der Frankfurter Beteiligung darauf, das Finale zu jurieren.

Sieger Nikos Bosse (5.v.l.) und Lennart Lokstein (3.v.r.) mit Pegah Maham (5.v.r) im Kreise der Ehrenjury (c) Katharina Koerth
Sieger Nikos Bosse (5.v.l.) und Lennart Lokstein (3.v.r.) mit Pegah Maham (5.v.r) im Kreise der Ehrenjury
(c) Katharina Koerth

Die Auszeichnung der Ehrenjury für die Beste Finalrede erhielt Pegah Maham aus Bremen. Den besten Finalredner kürte die Ehrenjury. Sie bestand aus Stefan Schostok, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Antje Niewisch-Lennartz, Niedersächsische Justizministerin, Dr. Gabriele Andretta, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages, Ansgar Kemmann, Gründer und Leiter des bundesweiten Wettbewerbs Jugend debattiert, Dr. Hanna Proner, Sales Managerin des ZEIT-Verlags und Deutsche Debattiermeisterin 2003, sowie Prof. Dr. Erich Barke, Präsident der Leibniz Universität Hannover a.D.

Ausgerichtet wurde die ZEIT DEBATTE, bei der 44 Teams aus Deutschland und Österreich antraten, vom Debattierclub Hannover in Kooperation mit dem Debattierclub Hamburg.

Impressionen vom Finale der ZEIT DEBATTE Hannover finden sich bei Facebook.

Alle Themen des Turniers in der Übersicht:

VR1: Dieses Haus würde in Gerichtsverfahren, in denen es um die Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung geht, auf Antrag des Angeklagten oder des mutmaßlichen Opfers die Öffentlichkeit vom gesamten Verfahren ausschließen.
VR2: Dieses Haus unterstützt die Einrichtung von Truth and Reconciliation-Committees im Anschluss an innerstaatliche Konflikte anstatt strafrechtlicher Verfolgung durch Tribunale. (inkl. Factsheet)
VR3: Dieses Haus DH das Konzept des Jenseits.
VR4: Dieses Haus glaubt, Entwicklungsländer sollten den Abbau ihrer Rohstoffe verstaatlichen.
VR5: Dieses Haus würde sämtliche Drogen für Menschen, die an Krankheiten leiden, die höchstwahrscheinlich in absehbarer Zeit ihren Tod verursachen werden, dekriminalisieren.

HF: Gegeben, dass dies in der Sicherheit möglich wäre, dass die Wahrheit nicht an die Öffentlichkeit gelangt – Dieses Haus als Frankreich würde Beweise dahingehend fälschen, dass die Pariser Terroranschläge durch antiislamische Nationalisten inszeniert wurden.

F: Dieses Haus als EU fordert die USA auf, sich nicht mehr zu Menschenrechtsverletzungen anderer Staaten zu äußern, bis eine gründliche Aufarbeitung der systematischen Folter im Rahmen des Kriegs gegen den Terror erfolgt ist.

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